Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren страница 3

Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

Скачать книгу

Holz des Maulbeerbaums bis ans Ohr zurück und ließ den Pfeil schwirren.

      Der bohrte sich in die rechte Brustseite des Halbindianers, blieb zitternd stecken und riß den Mann von den Beinen. John wollte sich über ihn beugen, den Verwundeten schützen. Aber Lefty stieß ihn zurück.

      »Hau ab, Mann, bevor sie auch dich massakrieren.«

      John und Bill machten sich auf die nächste Attacke gefaßt. Sie kam und überrollte die beiden Army-Scouts. Bill Harwig wurde von einer Kriegskeule an der Schläfe getroffen und brach zusammen. John erwischte ein geschleuderter Stein. Er taumelte.

      Beinahe müde und wie gleichgültig gegen alles, was um sie herum ge­schah, legte er sich neben Roman und schloß die Augen.

      Als er wieder zu sich kam, lag er gefesselt neben einem Feuer, das Wärme und einen harzigen Geruch verbreitete.

      Mehr als 20 Chiricahuas befanden sich im Lager. Sie trugen die Trophäen mit Stolz, die sie der hingemetzelten Patrouille abgenommen hatten: Militärjacken, Feldhüte, Stiefel, Waffen.

      Neben John stöhnte Roman. Der Pfeil ragte noch immer aus seiner Brust und bewegte sich zitternd bei jedem Atemzug. Bill war ebenfalls wieder bei Bewußtsein. Er fluchte mörderisch und ununterbrochen.

      Ein Apache kam vorbei, trat ihm in die Seite und schleuderte ihm höhnisch mit dem Mokassin Sand ins Gesicht. Alle waren sie gefesselt. An einem Nachbarfeuer brieten die Apachen Pferdefleisch. Der süßliche Duft zog zusammen mit einem Schwarm schwarzer Fliegen über die Mesa, trieb ab und verteilte sich in den Canyons.

      Es ging auf den Abend zu. Schatten fielen und krochen wie müde Schlangen aus den Klippen. Die Chiricahuas schwatzten, lachten und brüsteten sich mit ihren Heldentaten.

      Plötzlich wurde es still.

      Ein hochgewachsener Indianer näherte sich den Feuern und blieb vor den Gefangenen stehen. Lange starrte er auf John Haggerty.

      »Wer bist du?«

      »Du kennst mich. Wir sahen uns drüben beim Canyon. Bist du der Anführer dieser Rotte?«

      »Ich bin Cochise«, erklärte der Indianer ohne Pathos in der Stimme. »Und du?«

      »John Haggerty. Was hast du mit uns vor?«

      »Wir werden euch töten, weißer Mann. Wir werden es langsam tun und mit Bedacht. Unsere Weiber werden euch ins Gesicht spucken, unsere Kinder mit Steinen auf euch werfen, und wenn ihr auf der Schwelle des Todes steht, werden wir euch den Alten überlassen.«

      Das war also Cochise, der berühmte und gefürchtete Häuptling. John starrte den Mann an, lange, eindringlich, ohne Unterlaß.

      Cochise war schlank, trotz seines mächtigen Brustkorbs. Die kühne Adlernase wirkte nicht entstellend, eher aristokratisch. Unter den Wangenknochen zeichneten sich starke Muskeln ab, die ständig zuckten und wellenartige Bewegungen auf dem braunen Gesicht hervorriefen. Der Häuptling war etwas größer als John, ungefähr einsachtzig.

      »Das hast du gut gesagt, Cochise«, erwiderte John und verzog die Lippen zu einem Grinsen. »Für jeden von uns, den ihr umbringt, werden zehn, hundert, tausend von euch sterben.«

      »Wie bei Pinos Altos?« fragte Cochise grimmig. »Oder wie im Camino des Diablo, Bleichgesicht?«

      »Das war nicht die Armee«, antwortete John kühn. »Die Chiricahuas begannen mit dem sinnlosen Kampf. Denk an das Gemetzel von Tubac am Santa Cruz. Nicht mal Frauen und Kinder wurden von deinen Kriegern verschont.«

      »Hundert Pesos für einen Chiricahua-Skalp, fünfzig für den einer Frau, fünfundzwanzig für die Kopfhaare eines Kindes. Was willst du, Bleichgesicht? Winselst du um dein Leben?«

      Cochise wandte sich ab, aber Johns Zuruf hielt ihn zurück.

      »Was haben wir mit dem Kopfgeld zu tun, Häuptling? Die Armee nimmt keine Skalps. Du mußt dich an die Mexikaner halten, wenn du uns das ankreiden willst. Vergiß nicht, wie deine Krieger bei Signal Crossing wüteten.«

      Cochise schüttelte den Kopf.

      »Chiricahuas waren nie so weit im Norden.« Er wollte sich wieder umdrehen, aber Johns Zuruf hielt ihn ein zweites Mal zurück.

      »Willst du den Verwundeten neben mir mit einem Pfeil in der Brust krepieren lassen, Cochise?«

      »Er stirbt so oder so. Weshalb also die Mühe?«

      »Mit dem Sterben hat’s noch ’ne Weile«, sagte John wegwerfend. »Binde mir die Hände los, daß ich diesem tapferen Krieger helfen kann.«

      Der Häuptling zögerte. Schließlich murmelte er etwas in seiner Sprache und gab zwei Kriegern einen Wink. Sie kamen herbei und lösten die Fesseln von Johns Händen. Haggerty stand auf, rieb sich die Handgelenke und sagte:

      »Danke, Cochise. Wo habt ihr mein Pferd? Ich brauche die Satteltaschen.«

      »Wozu?«

      »In ihnen ist gute Medizin, die dem Scout hilft.«

      »Einem Hund von einem Yuma«, entgegnete Cochise und spuckte aus. Trotz seiner Verachtung für den Halb­indianer gab er den Befehl, Haggertys Satteltaschen zu bringen.

      Von mehr als 40 Argusaugen bewacht, packte der Scout den Inhalt auf eine Decke. Das Feuer flackerte, zauberte zuckende Lichtreflexe auf den sandigen Boden. John wischte sich den Schweiß aus den Augen, griff dann nach dem schmalen Stilett und hielt die Klinge in die Flammen.

      Als sie heiß wurde, legte er das Stilett auf ein sauberes weißes Leinentuch und griff nach einer kleinen Flasche. Er schüttelte sie. Enttäuscht legte er sie zur Seite und griff zum Messer.

      »Nicht zu tief, John, um Himmels Willen!« krächzte Lefty.

      »Du roter Bastard hast gestern nacht den Alkohol gesoffen«, knurrte Haggerty und grinste dabei. »Jetzt mußt du’s eben ohne Betäubung aushalten. Halt still!«

      »Ein Mann in dieser Situation braucht dann und wann mal ’n Schnaps.«

      Haggerty setzte sich auf Leftys Brust und machte mit dem Messer einen Schnitt nach unten. Das Stilett drang in das Fleisch und trennte die Muskeln. Lefty stöhnte, blieb aber bei Bewußtsein.

      Beifällig grunzten die Apachen.

      Blut lief über Johns Hände, als er einen weiteren Querschnitt machte und den Pfeil packte. Mit einem kurzen Ruck riß er ihn heraus.

      Lefty fiel in Ohnmacht. Die Chiricahuas traten näher und tuschelten. Mit Wasserspeiergesichtern starrten sie aus der sie einhüllenden Dunkelheit in das Feuerlicht und nickten.

      »Mensch, John, mach schon«, drängte Harwig aufgeregt. »Er stirbt dir unter den Händen.«

      »Ist schon raus.«

      John hielt den Pfeil hoch und warf ihn Cochise mit der blutigen Feuersteinspitze zuerst vor die Füße.

      »Ist noch mal gutgegangen«, sagte er und fing an, die Wunde mit dem Rest Alkohol aus der Flasche zu desinfizieren. Schließlich verband er die Schulter und richtete sich auf.

      »Wird

Скачать книгу