Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren

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Apache Cochise Staffel 1 – Western - Diverse Autoren Apache Cochise Staffel

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Blutvergiftung eintritt, bestimmt.«

      »Genug«, brummte Cochise. Er gab in seiner Sprache Befehle und wandte sich ab.

      Zwei Krieger stürzten sich auf John Haggerty und warfen ihn zu Boden. Er wehrte sich nicht, weil es angesichts der Übermacht sinnlos gewesen wäre. Im Nu war er wieder gefesselt.

      Mitten in der Nacht erwachte John. Roman hatte so laut gestöhnt, daß er sich trotz seiner Hand- und Fußfesseln aufrichtete. Sofort stand ein Krieger neben ihm und stieß ihn wieder zurück.

      »Laß mich los, verdammter roter Bastard!«

      Ein Schlag ins Genick warf John wieder auf den harten Boden. Die Sinne schwanden ihm, Stille und Vergessen hüllten ihn ein.

      *

      Um das Jahr 1870 bestand Santa Magdalena am Oberlauf des San Pedro, aber noch diesseits der mexikanischen Grenze, aus nicht mehr als zehn armseligen Hütten aus Adobeziegeln, wovon die Hälfte Cantinas und Bars waren. Im ›Gouadeloupe‹, einer armseligen Spelunke aus wackligen Ti­schen und Reihenbänken, ging es jede Nacht hoch her.

      Baconora und Whisky flossen in Strömen, und wenn nicht gerade ein großes Spiel im Gange war, prügelten sich die Männer aus reinem Übermut und schlugen alles kurz und klein.

      Nicht selten fielen auch Revolverschüsse. Und jedesmal, wenn eine Schießerei stattgefunden hatte, trug man einen Mann oder mehrere mit den Füßen zuerst hinaus auf den Boot Hill mit seiner winzigen Kapelle und den verdorrten und verwitterten Grabkreuzen.

      Einige waren aus Stein gemeißelt, aber es war immer dasselbe, was man auf ihnen der Ewigkeit anvertraut hatte.

      Der Name, geboren am… Gestorben durch eine Kugel am…

      In dieser Vollmondnacht ging es wieder einmal tüchtig rund. Tabakschwaden drangen durch die doppelteilige Schwingtür und zerwehten rasch im kalten Mesawind.

      Ein Mann betrat den halbverfaulten Gehsteig, fluchte wegen des Windes, der ihm feinen Sand ins Gesicht schleuderte, und betrat die Kneipe. Insgesamt gab es acht Tische mit je fünf Stühlen. Ganz hinten war die Bar. Bar? Jedenfalls etwas, was man bei einiger Phantasie Ausschank nennen konnte. Leere Bierfässer, darüber eine zollstarke Bohle, davor eine rostige Stange zum Aufstützen, Gläser, Flaschen, Flaschen und wieder Flaschen.

      Gut und gerne 30 Männer aller Hautfarben und Rassen waren anwesend, zum Teil bereits betrunken, zum Teil stocknüchtern und mit kalten Augen. An zwei Tischen wurde gespielt. Der Fremde ging, verfolgt von den Augen der Nüchternen, bis zum einem Mitteltisch und blieb hinter einem Spieler stehen.

      Dieser Mann war besser gekleidet als die anderen. Eine geblümte Weste spannte sich über einen Bauchansatz, eine Weste mit einer dicken goldenen Uhrkette und Knöpfen aus Perlmutt. Er hielt eine Zigarre zwischen den fleischigen Lippen und musterte mit wasserhellen Augen den Kartenfächer in seiner Linken. Als er die Hand auf seiner Schulter spürte, schob er den breitrandigen Stetson in den Nacken und sah auf.

      »Ich muß dich sprechen, Hank.«

      »Doch nicht jetzt. Siehst du nicht, daß ich ein Bombenspiel habe?«

      »Unwichtig. Komm mit!«

      Das war ein unmißverständlicher Befehl. Der füllige Typ warf seine Karten mit einem unwilligen Schnaufen auf den Tisch und erhob sich. Er war unbewaffnet, was in diesem Land schon eine Menge bedeutete.

      Der andere, der ihn zum Mitkommen aufgefordert hatte, trug seinen Revolver tief an der Hüfte und das Halfter mit einem Riemen am Knie befestigt.

      Sie gingen zur Hintertür hinaus. Lauernde Blicke folgten ihnen, bis sich die Tür in ihrem Rücken schloß. Es war sternenhell auf dem unkrautbewachsenen freien Platz zwischen Kneipe und Toilette.

      »Hank, Mercroft ist tot. Apachen schnappten ihn beim Leguan Arroyo und brachten ihn um.«

      »Der arme Kerl. Was jetzt?«

      »Du bist der Boß, ich dein Segundo. Was sollen wir tun?«

      Hank Doolin zuckte mit den Achseln. Sein Gesicht drückte alles und nichts aus.

      Pokerface.

      »Was wir tun sollen? Einen neuen Mercroft finden. Die Welt ist voller Mercrofts, und ich denke, die Welt wird uns einen zur Verfügung stellen. Wo sind die Jungs?«

      »Im Lager.«

      »Gut, da sollen sie auch bleiben, bis von mir neue Order kommt. So, Mercroft hat’s also erwischt? Passiert uns alles früher oder später. Woher weißt du es?«

      »Ich war im Heereslager. Auch die Armee hatte starke Verluste in den letzten Wochen. Cochise geht ganz schön ran. Alle Wetter, der versteht sein Handwerk.«

      »Kein Wunder«, sagte Hank Doolin mit einem schmelzenden Lächeln auf den Zügen. »Was man den Chiricahuas so alles an Greueltaten anlastet, macht selbst einen kaltblütigen Häuptling nervös.« Er lachte ein fettes Lachen und stieß Elvis Wash hart gegen die Brust. »Du reitest zurück, El. Ich komme ins Lager. Wir besprechen die Details für den nächsten Coup und suchen gemeinsam einen neuen Mercroft. Alles klar?«

      »Okay. Bis morgen also. Good bye, Boß.«

      Wash ging um das Haus herum und knüpfte die Zügel seines Pferdes vom Hitchrail los. Seine Vorsicht, das Pferd nicht unmittelbar vor der Kneipe anzubinden, in der er sich gerade aufhielt, hatte sich schon oft bezahlt gemacht. Er stieg auf und ritt in die Nacht hinein.

      Hank Doolin ging zum Spieltisch zurück und verlangte ein neues Päckchen Karten. Hier an der Grenze hielten sich nicht nur Engel auf, und ein vorsichtiger Spieler kalkulierte das ein.

      Bis Mitternacht ging das Spiel ohne Höhepunkte weiter. Gäste kamen und gingen. Kurz nach Mitternacht ritt ein größerer Trupp in das Nest und hielt vor der Kneipe nebenan. Fluchend polterten Männer in die Bar und ließen ihre müden Pferde stehen, wo sie gerade standen.

      Hank Doolin hob den Kopf und lauschte. Drüben ging es zu wie bei einem Scharmützel. Als kurz darauf ein Schuß fiel, warf Doolin die Karten hin und erhob sich.

      »Bin müde, Freunde. Ein andermal geht’s weiter. Adios, Hombres!«

      Er ging.

      *

      Die Wüste sah im Sternenlicht aus wie satiniert. Alles glänzte und funkelte, wirkte glatt wie ein poliertes Brett. Das Zeltlager zwischen den Hügeln machte einen verlassenen Eindruck. Alles schlief, nur die Posten gingen ihre Runden und wurden alle zwei Stunden durch andere abgelöst.

      Aus einem flachen Zelt trat ein Zivilist und ging bis in die Mitte des Lagers. Vor einem mittelgroßen Zelt blieb er stehen. Die Pferde im nahen Seil-Corral äugten neugierig herüber, blieben aber ruhig. Um die Zeltgruppe herum kam der Posten mit geschultertem Gewehr, und als er den Scout erkannte, nickte er.

      »Noch unterwegs, Mr. Miller? Bei dieser Schwüle kann man auch keinen Schlaf finden, was?«

      »Das ist es nicht, Ed. Major Tanner will mit mir die morgige Route der Patrouille besprechen. Schließlich kenne nur ich die Wege bis hinüber zu den Chiricahua Mountains.«

      Der Posten ging weiter. Miller betrat das Zelt

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