Perry Rhodan 3084: Brigade der Sternenlotsen. Uwe Anton

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Perry Rhodan 3084: Brigade der Sternenlotsen - Uwe Anton Perry Rhodan-Erstauflage

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Benshér geradeheraus. »Ohne das Bendo kann ich nicht lange überleben.«

      »Wir werden Bendo für dich auftreiben«, sagte er.

      Aber wie?, fragte er sich. Ich weiß nicht einmal, wie es sich zusammensetzt.

      »Das bezweifle ich«, sagte Tenshuun heiter, fast übermütig. »Das Bendo war das Lebenselixier von HATH'HATHANG, es treibt nicht einfach im Ozean. Aber die Aussicht auf meinen Tod schreckt mich nicht. Ich habe lange, so lange gelebt.«

      Haad wusste nicht, was er von dieser Aussage halten sollten. Noch war der Tod eine ferne, sehr abstrakte Aussicht für das kleine Wesen. Wie würde es empfinden, wenn er tatsächlich konkreter wurde und näher kam?

      Aber noch war es nicht so weit. Noch lange nicht. Und wenn Bouner Haad konnte, würde er verhindern, dass das Leben des Kleinen wirklich endete.

      Er durfte den eigentlichen Sinn der Befreiungsaktion nicht aus den Stielaugen verlieren. »Würdest du mit etwas über dein Leben erzählen?«, bat er den Benshér. »Und über das Sternenrad?«

      »Das eine ist ohne das andere kaum möglich«, antwortete Tenshuun.

      »Bedeutet das, du wirst mir nichts erzählen, weil du befürchtest, Geheimnisse zu verraten?«

      »Keineswegs. In diesem Universum gibt es nur ein wirkliches Geheimnis: das Universum selbst. Dieses Geheimnis ist und bleibt unergründlich. Alles andere ist klar und durchsichtig wie Bendo.«

      Bouner Haad musste innerlich auflachen. Die Sichtweise des Benshér hatte etwas für sich.

      Und Tenshuun erzählte ...

      2.

      Die Geschichte des Sternenrads Emlophe

      Erster Teil, in dem der Benshér Tenshuun

      zur Stadt Ghus'Ghunar kommt und einen Auftrag erhält

      Es waren uralte Kreaturen, die sich im Gleißmeer bewegten, und eine davon war Tenshuun.

      Das Bendo, aus dem das Gleißmeer bestand, war kein Wasser. Aber es verhielt sich manchmal genau wie Wasser. Nicht, dass es launisch gewesen wäre, aber es hatte seine Eigenwilligkeiten.

      Meist war es einfach nur ein wenig zäher als Wasser, dabei aber von einer unglaublichen Transparenz, einer unnatürlichen, fast übernatürlichen Durchsichtigkeit. Das Bendo war das allgegenwärtige Lebenselixier der Superintelligenz HATH'HATHANG, wenn man so wollte, deren pikogentische Technosumme. Tenshuun konnte so weit sehen, wie der unverstärkte Blick seiner Augen reichte. Manchmal hatte er das Gefühl, bis in die Unendlichkeit schauen zu können.

      Rot schimmerte das Meer im Licht der Sonne Mic'Mithar, die hoch im Zenit stand. Die Kraft des Gestirns war stark genug, um die Tagseite von Nou'Noinou in helles, fast grelles Licht zu hüllen, das gesamte Gleißmeer auf dieser Seite der Welt. Es bedeckte einen großen Teil des Planeten, aber es gab noch genug Landflächen, darunter auch einige karge, leblose Hochplateaus, um eine funktionsfähige Infrastruktur und wichtige Schaltknoten auf diesem Planeten zu errichten, die das Schicksal vieler Galaxien beeinflussten.

      Tenshuun trat mit den Hinterbeinen und machte ein paar träge Schwimmzüge. Wenn er sich schneller, zielgerichteter bewegen wollte, setzte er den langen Stützschwanz ein, aber das war im Augenblick nicht nötig. Er hatte es nicht eilig.

      Er verzog die Falte über der Nase. Das gemächliche Tauchen bereitete ihm weniger Freude, als er gedacht hatte. Er war zu unruhig, um sich entspannen zu können. Er wusste, dass große Dinge ihre Schatten vorauswarfen, und wenn es irgend möglich war, wollte er Teil von ihnen sein, an der Gesamtheit mitwirken.

      Doch er musste warten, bis Leshugs Ruf erneut erklang, und das erfüllte ihn mit einer Ungeduld, wie er sie bislang nur selten verspürt hatte.

      Er peitschte wieder mit dem schuppigen Schwanz. Unter ihm erstreckte sich der Graben. An dessen Grund, 18.000 Meter unter der Oberfläche des Gleißmeeres und 17.500 Meter tiefer, als Tenshuun zurzeit tauchte, lag die Stille Stadt Ghus'Ghunar.

      Aus dem Augenwinkel bemerkte er eine Bewegung. Er drehte den Kopf und entdeckte einen Protozeitforscher in seinem typischen, unförmigen Skaphander.

      Ein Protozeitforscher! Kein gänzlich ungewohnter, aber doch seltener Anblick in den Tiefen des Gleißmeeres.

      Ohne die Arbeiten der Protozeitforscher war der Betrieb eines Sternenrads undenkbar.

      Bedeutete das etwa ...?

      Tenshuun wagte es nicht, den Gedanken zu Ende zu führen.

      Er winkte ihm zu, konnte aber nicht sagen, ob der Forscher ihn überhaupt bemerkt hatte. Er sank schneller in die Tiefe, als es Tenshuun ohne Hilfsmittel möglich war.

      Kurz darauf zog ein Tauchboot der Schammu an ihm vorbei, schwer gepanzert wie alles, womit sich dieses Volk umgab.

      Wieder so ein Hinweis darauf, dass etwas bevorstand. Protozeitforscher, Schammu ... Es herrschte reger Betrieb im Gleißmeer. Das verursachten für gewöhnlich die großen Dinge, die vieles, wenn nicht sogar alles, verändern würden.

      Die Schammu waren in alten Zeiten die Grenzwächter der Mächtigkeitsballung gewesen, doch seit Jahrhunderten immer näher ins Zentrum gerückt. Nun schützten und bewachten sie die Superintelligenz selbst. Etliche ihrer Panzerkolosse waren im Orbit stationiert, sie selbst patrouillierten regelmäßig durch das planetenumspannende Meer. Manchmal fragte Tenshuun sich, warum sie das überhaupt taten.

      Vermochte HATH'HATHANG sich nicht mehr selbst zu schützen?

      Und wovor müsste sie das denn?

      Eigentlich griff nichts und niemand mehr an. Die Friedenszone, die HATH'HATHANG geschaffen hatte, kannte keinen Aggressor mehr. Dort herrschte wahrer, allumfassender Friede.

      Ein anderer Gedanke kam Tenshuun in den Sinn, während er langsam tiefer sank.

      War das vielleicht der Grund, warum HATH'HATHANG schon so lange kein Sternenrad mehr gebaut und auf den Weg geschickt hatte?

      Er beschäftigte sich eingehend mit dieser Frage, obwohl er wusste, dass er keine Antwort finden würde. Seine Gedanken waren nicht imstande, die einer Superintelligenz nachzuvollziehen.

      Aber er war zuversichtlich, dass er es erfahren würde. Er war nicht zufällig an diesem Ort.

      Leshug würde es ihm mitteilen, und dann war jeder Zweifel ausgeschlossen.

      Leshug hatte ihn gerufen.

      Tenshuun justierte seinen Anzug und sank tiefer nach unten, der Stillen Stadt Ghus'Ghunar entgegen.

      *

      Auch in der Stillen Stadt waren alle Gebäude mit dem Bendo geflutet. Sie erhoben sich auf dem Meeresgrund, eine Vielzahl von Gebilden, erstarrt im durchsichtigen Bendo.

      Der Druck war nicht höher als außerhalb des Gleißmeeres oder an seiner Oberfläche. Das Bendo übte keinen aus, auch nicht in dieser Tiefe von 18 Kilometern.

      Tenshuun überkam eine gewisse Ehrfurcht.

      Als

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