Lotte mischt mit. Klaus Heimann

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Lotte mischt mit - Klaus Heimann Krimi

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Tag wurde sie von einem Mitarbeiter der Objektdienststelle des Werkes ermahnt, sich an die Regeln zu halten. Welche, das erwähnte er nicht.

      »Mir liegen Auskünfte bezüglich Ihrer Person vor, dass Sie es in jungen Jahren an Engagement für unsere Republik haben vermissen lassen. Hier in Bitterfeld erhalten Sie eine neue Chance, sich zu bewähren. Ich habe Sie im Blick!«

      Würde es nie ein Ende haben mit diesen Nachstellungen? Wann würden der rote Punkt oder das Minus von ihrer Akte endlich getilgt?

      Immer häufiger träumte sie in den Nächten von einem Mädchen, das bei ihr schlief. Es besaß große, grüne Augen und lockiges, blondes Haar. Vielleicht vier, fünf Jahre alt. Sie hatte ihm eine Puppe geschenkt, die in den Armen des Kindes ruhte, während das Mädchen in ihren Armen schlief.

      Regelmäßig wachte sie von diesem Traum auf. Schweißüberströmt.

      Ihr eigenes Kind würde jetzt doppelt so alt sein wie dieses Mädchen. Sie wusste nicht mal, ob es ein Mädchen war. Genauso gut konnte es ein Junge sein mit Rotznase und Segelohren. Ganz gleich. Sie spürte die Wunde in ihrem Leben klaffen. An Schlaf war nicht mehr zu denken.

      Ihrer Arbeit im Chemiewerk ging sie gewissenhaft und korrekt nach. Sie äußerte sich niemandem gegenüber zu politischen Themen und gab über sich selbst nur das Notwendigste preis. Es schien ihr besser so.

      Von Männern hielt sie sich fern. Immer, wenn sie Gefallen an einem Kollegen fand, stiegen die Erinnerungen an Robert und an ihren Vater in ihr hoch. Gleich darauf die Ermahnungen des Kerls von der Objektdienststelle. Was, wenn ein Mann es nicht ehrlich mit ihr meinte und nur ein weiterer Baustein des Beobachtungsrings um sie war? Diese Enttäuschung wollte sie unbedingt vermeiden!

      Eine kleine Genugtuung verspürte sie, als sich die DDR 1984 dem Olympiaboykott anschloss. Ihr Jugendtraum, für ihr Heimatland an den Olympischen Spielen teilzunehmen, wäre spätestens jetzt geplatzt. Jedwedes Training für diese Reise wäre umsonst gewesen. Kein Siegertreppchen, kein olympisches Metall für das ach so geliebte Vaterland. Sie feixte in sich hinein. Leid taten ihr nur die Athleten, die kein Forum als Gegenleistung für ihren immensen Einsatz erhalten würden.

      In Bitterfeld lebte sie ein einsames, abgeschottetes Leben. Die Jahre schlichen dahin, ohne dass sich etwas daran änderte. Sie wollte es so.

      Dann kam der Mauerfall.

      Sie verfolgte die entscheidende Verlautbarung von Schabowski zufällig am Fernseher in ihrer Wohnung. Unmittelbar darauf hörte sie das Getrappel der Nachbarn auf dem Flur. Aufgeregte Stimmen drangen zu ihr vor. Die Nachricht war so ungeheuerlich, dass wild spekuliert wurde. Erst nach und nach wurde die Stimmung freudig, ja überschwänglich.

      Sie blieb in ihrem Sessel hocken, erstarrt vor der Macht der Ereignisse. Ihr Gehirn glich einem Bienenstock, in dem die Gedanken wie Arbeiterinnen herumsummten. Was bedeutete das? Was bedeutete das für ihr eigenes Leben?

      Auf der Straße setzten sich erste Autokorsos in Bewegung. Hupen wurden laut.

      Die Menge skandierte Freiheitsparolen. »Wir fahren in den Westen!«

      Unschlüssig schaute sie aus dem Fenster und sah dem übermütigen Treiben zu. Sie traute der Informationslage nicht. Zu plötzlich kam hier etwas ins Rollen, das ihre kühnsten Träume überstieg. Hatte die Freiheit bei der DDR angeklopft? Nach so langer Zeit?

      Sie schaltete den Fernseher auf ein Westprogramm um. Tatsächlich. Die ersten Trabbis warteten vor den Schranken der Grenzübergänge in Berlin. Die Soldaten wirkten völlig überfordert mit der Situation. Gestern noch, ja heute Morgen noch, hatte für sie der Schießbefehl gegolten. Welcher Befehl galt nun?

      Es wurde ein langer Abend. Langsam reifte in ihr das Bewusstsein, dass sie Zeitzeugin eines historischen Ereignisses war. Gebannt sah sie den Mauerspechten zu, wie sie mit primitivsten Werkzeugen Bröckchen aus dem Grenzwall schlugen, Andenken an diesen großartigen Tag.

      Schon an diesem Abend wusste sie, dass sie ihre Heimat baldmöglichst gen Westen verlassen würde.

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