Mitten unter euch .... Helmut Schlegel

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Mitten unter euch ... - Helmut Schlegel Konkrete Liturgie

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       II

      Ich spüre, wie es singt in mir.

      Geheimnisvolle Töne höre ich.

      Es singen nicht Mund und Lippen.

      Es singt das Herz in mir.

      Mein stummes Lied

      sammelt Töne und Rhythmen

      und tönt in den Raum.

      Mein Lied.

      Für dich, Gott.

       Eine*r beginnt zu summen. Andere stimmen ein. Das Summen erfasst alle. Jede*r findet seinen/ihren Ton und kann mit den Tönen spielen. Der Klangteppich kommt und geht, wird leiser und lauter, wie es sich ergibt. Wenn er langsam abebbt, spricht (oder singt in freier Melodie) jemand:

      Komm, Maranatha!

      Hinter den Mauern unserer Herzen

      wartet die Stadt

      wartet das Land

      wartet die Welt

      auf dich.

      Bitten

      Bruder Jesus,

      unsere lärmüberfluteten Ohren,

      unsere zweifelnden Augen

      unsere gebetsmüden Münder –

      du weißt darum.

      Maranatha.

      Bruder Jesus,

      unser Warten auf den Morgen,

      unsere Spannung in den Gliedern,

      unsere Sehnsucht im Herzen –

      du weißt darum.

      Maranatha.

      Bruder Jesus,

      dein Licht in unserem Dunkel,

      deine Treue in unseren klopfenden Herzen,

      deine Zusage auf unserem Weg –

      wir wissen darum.

      Maranatha.

       Längere Stille

      Segnen

       nach Psalm 40

      Stärk mir den Rücken, guter Gott,

      dass ich in Würde aufrecht gehe,

      zu mir und meinen Fehlern stehe.

      Stärk mir den Rücken, guter Gott.

      Hauch deinen Atem, guter Gott,

      dass ich dein Leben in mir spüre,

      und mein Vertrauen nicht verliere,

      hauch deinen Atem, guter Gott.

      Schärf meine Sinne, guter Gott,

      dass ich mich zu entscheiden wage,

      und furchtlos Recht und Wahrheit sage.

      Schärf meine Sinne, guter Gott.

      Sprich du mir Mut zu, guter Gott,

      dass ich die Kraft in mir entdecke

      und mich kein Widerstand erschrecke.

      Sprich du mir Mut zu, guter Gott.

       Helmut Schlegel | © Dehm Verlag

      DEN TRÄUMEN TRAUEN

       AN EINEM ADVENTSABEND

       Vorbereiten

      imageIn der Mitte des Raumes ist eine Josefsfigur (evtl. aus der Krippe) aufgestellt.

      Einstimmen

      Herzlich begrüße ich Sie zu dieser Feier. Sie kommen nach einem ausgefüllten Tag hierher. Da tut es gut, ruhig zu werden und sich auf das einzustimmen, was den Advent ausmacht: die Ankunft Gottes bei uns.

      Ich habe heute eine Figur mitgebracht, die zur Weihnachtskrippe dazugehört wie das Kind, die Mutter des Kindes, die Hirten und die Schafe: Josef von Nazaret. Und obwohl er ja in der Mitte der Krippe steht, direkt neben dem Kind, kennen wir ihn kaum. Er war Zimmermann von Beruf, heißt es in der Bibel. Wahrscheinlich war er ein Bauhandwerker, der mit Steinen und Holz gearbeitet hat. Ansonsten wissen wir wenig von diesem Mann. Er war still, aber keineswegs ein Duckmäuser oder Leisetreter. Josef war ein Mensch, der da war, wo er gebraucht wurde. Die Bibel beschreibt uns im Lukasevangelium, dass sich Josef mit seiner Verlobten Maria und mit dem ungeborenen Kind auf den Weg machte – von Nazaret nach Betlehem, wo das Kind geboren wurde. Das war sein Adventsweg. Wir gehen auch einen Weg durch den Advent hin zum Fest der Menschwerdung. Vielleicht kann uns da dieser Josef Begleiter sein. Vielleicht schauen wir auf ihn und fragen: Wie hast du das gemacht? Und wie können wir heute unseren Weg gehen?

      Vor Gott bringen

      Guter Gott,

      Gerade in dieser Zeit spüren wir unsere Sehnsucht nach Frieden, Gerechtigkeit und Liebe. Wir glauben, du bist es, der uns diese Sehnsucht ins Herz gepflanzt hat, und du willst, dass sie erfüllt werde.

      Auf dem Weg durch den Advent ist Josef von Nazaret für uns ein lichtvoller Wegbegleiter.

      Gib uns Ohren, die hören können wie er. Dann können wir in der Stille dein Wort vernehmen.

      Gib uns Hände, die zupacken können wie er. Dann können wir tun, wozu du uns berufen hast.

      Gib uns Geduld, die ungelösten Fragen auszuhalten wie er. Dann können wir warten, bis du uns Antwort gibst.

      Hören

      Mt 1,18–25

      Vertiefen

      Kein einziges Wort ist uns von Josef überliefert. Auch in dem Text, den wir gerade gehört haben, sagt er nichts. Und doch spricht

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