Kein Rockstar zum Küssen. Lilly An Parker

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Kein Rockstar zum Küssen - Lilly An Parker Zum Küssen

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im Schwimmbad.

      »Weißt du, Jacob, was mich besonders nervt?«, erkundigte sich Alex. »Du schaust sie an wie ein verwundetes Reh, das sich nach Mama sehnt – aber sie ist verdammt nochmal nicht deine Mutter.«

      Ich schnappte empört nach Luft. »Sie kann dich hören!«

      Doch genau wie Alex ignorierte mich auch Jacob, der die Herausforderung annahm: »Woher willst du wissen, wie ich sie ansehe, was ich mit ihr mache und was ich machen will?«

      »Es steht dir ins Gesicht geschrieben. Du willst sie auf ein Podest stellen und anbeten. In Samt und Seide hüllen und auf weißen Satinlaken lieben, bis sie dir gehört und nur noch deinen Namen haucht.«

      »Was ist daran so schlimm?« Jacob griff nach meiner Hand und ich entschied mich dafür, dieses Wortduell einfach über mich ergehen zu lassen.

      »Nichts.« Alex zuckte mit den Schultern und lehnte sich entspannt im Sitz zurück.

      »Dann hör auf meine Träume kaputtzumachen, nur weil du keine mehr hast«, fauchte Jacob und sein Griff um meine Finger wurde beinahe schmerzhaft.

      »Oh, ich habe welche«, wandte Alex ein und sein Blick glitt zu mir und über mich, bevor er abschätzend seine Lippen verzog. »Glaub mir.«

      »Welche?« Jacobs Frage kam wie aus der Pistole geschossen.

      So langsam ging mir wirklich auf die Nerven, dass sich die zwei über meinen Kopf hinweg unterhielten, als sei ich nicht anwesend. Selbst wenn Mister Superheißer-Sänger es absichtlich machte, eben um mich wütend zu machen.

      »Ihr geben, was sie braucht. Wie sie es braucht.«

      »Sehr poetisch«, log Jacob, hob meine Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf sie, ohne seine Aufmerksamkeit von Alex zu nehmen.

      »Glaub mir, an meinem Wunsch ist absolut nichts poetisch.« Der Sänger wandte sich mir zu und sein Blick war so direkt, als säße ich nackt vor ihm und hätte bereits zu allem, was er verlangte »ja« gesagt. Trotzdem sprach er weiter zu seinem Bandkollegen, was die Angelegenheit surreal machte. Aber nicht minder heiß. »Ich will sie im Dreck und auf dem Fußboden. An der Wand stehend und um Gnade winselnd. Ich will sie hart und rücksichtslos, ihre Hände über dem Kopf, sie hilfund wehrlos unter mir. Ich will ihre Rufe mit meinem Mund ersticken und ihre Tränen trinken und sie ficken, wie sie noch kein Mann vor mir gefickt hat.«

      Ich konnte spüren, wie sich mein Blick veränderte und mein Gesicht weicher wurde. Da half es auch nicht, dass ich meine Lippen fester zusammenpresste, um mir meine Gedanken und Gefühle nicht anmerken zu lassen. Trotzdem gelang es mir einen trockenen Kommentar von mir zu geben. »Da solltest du unbedingt einen Song drüber schreiben!«

      Alex drehte sich ungerührt zu dem Drummer und meinte: »Du willst sie freiwillig und voller Hingabe in deinem Bett. Ich will sie und mir ist egal, was sie will. Soll sie sich wehren und winden, bitten, betteln und Versprechungen machen, sie wird trotzdem unter mir liegen, mich als ihren Meister anerkennen und meinen Namen stöhnen. Und wenn ich mit ihr fertig bin, wird sie nach mehr verlangen – aber es wird nie genug sein.«

      Ich konnte spüren, wie ich feucht wurde – und meine Brustwarzen hart bei der Vorstellung, tatsächlich unter Alex zu liegen und gegen ihn zu kämpfen, während er mich nahm. Nicht wirklich gegen meinen Willen, aber doch so, wie er es wollte. Ein geheimer Wunschtraum von fast jeder Frau und plötzlich auch für mich attraktiv.

      Selbst meine Atmung und die Hitze auf meinen Wangen schienen Alex’ Kontrolle zu unterliegen, denn ich konnte beides nicht leugnen und auch nicht fortdenken. Etwas, was Alex zu bemerken schien, denn er sah mich direkt an. »Denn das ist es, was du brauchst und vor dem du am meisten Angst hast – und du weißt es.«

      »Träum weiter!«, fauchte ich und war dankbar darüber, dass wir am Ziel angekommen waren und die Limousine hielt.

      Alex lachte und offenbarte dabei nicht nur die Grübchen, die ich bereits kannte, sondern auch interessante Lachfältchen in den Augenwinkeln. »Das Angebot, das ich nicht mehr aussprechen darf, gilt noch. Du darfst auch die Gangart bestimmen.«

      Lachend stieg er aus dem Auto, bevor sich der Fahrer bemühen konnte und reichte mir galant seine Hand. »Außerdem wollte ich dich nackt auf dem Cover.«

      Gespielt würdevoll und showtechnisch sehr effektiv übergab er mich an Jacob, der ebenfalls ausgestiegen war und gesellte sich zu seinen drei wartenden Begleiterinnen. Ich schätzte, es waren dieselben wie beim letzten Mal, war mir aber nicht sicher.

      Auch deswegen murmelte ich leise: »Idiot.«

      Jacob brummte belustigt und drückte meine Hand. »Ich habe Alex schon lange nicht mehr so sehr auf jemanden abfahren sehen.«

      Der Drummer hatte genauso leise gesprochen wie ich, wirkte aber deutlich amüsierter.

      »Quatsch«, widersprach ich. »Alex ist bloß sauer, weil ich mit dir hier bin und nicht auf seinen Charme hereinfalle.« Noch leiser fügte ich hinzu: »Er findet mich nicht mal attraktiv, sondern zu dürr und wie war die Bezeichnung … Bohnenstange.«

      Wieder lachte Jacob leise.

      »Wirklich Quatsch!«, stimmte er mir zu. »Du bist genau sein Typ.« Er führte mich in Richtung Eingang. »Hast du mal seine Ex gesehen?«

      »Nein«, meinte ich und blieb kurz stehen, damit sich Jacob einigen Fotografen präsentieren konnte. Als er sich wieder zu mir gesellte, meinte er: »Sie ist eine dunkelhaarige Version von dir.«

      »Ah, da haben wir es!«, lachte ich gespielt affektiert. »Der Herr leidet unter akuter Überkompensation.«

      Jacob sah mich einen Augenblick lang verdutzt an, dann brach er in schallendes Gelächter aus, dem ich unmöglich widerstehen konnte und einstimmte. Arm in Arm gingen wir weiter und wieder stellte ich fest, dass ich gerne mit ihm zusammen war. Er war lustig, unkompliziert. De facto jemand, mit dem man viel Spaß haben konnte. Da bedauerte ich es glatt, ihn an Niobe verloren zu haben.

      Naja, ich bedauerte es fast. Denn er sah mich wirklich so an, als wolle er mich für den Rest seines Lebens in Samt und Seide hüllen und auf ein Podest stellen.

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