Mami Staffel 10 – Familienroman. Lisa Simon

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Mami Staffel 10 – Familienroman - Lisa Simon Mami Staffel

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style="font-size:15px;">      »Erst muß ich dir die Finger abputzen. Warte.«

      Sie zog ein Tempotaschentuch aus der Hosentasche und bemühte sich, das klebrige Zeug von seinen kleinen Fingern zu entfernen. Wieso so ein Ding nun gesünder sein sollte als ein Stückchen Schokolade, war ihr ein Rätsel. Es klebte wie Pech.

      Nachdem Johannes zufriedengestellt war, war der Mann bereits gegangen. Kristin hatte das komische Gefühl, eine Chance verpaßt zu haben. Sie stellte lakonisch fest, daß ihr Hormonhaushalt offenbar ziemlich durcheinander sein mußte, wenn sie heute schon zwei Männern nachtrauerte.

      *

      Marion hatte Johannes früh ins Bett gesteckt, so daß sie sich in Ruhe auf Derrik vorbereiten konnte. Heute würde er bis nach Mitternacht bei ihr bleiben können, das hatte er ihr jedenfalls versprochen. Sie haßte es, wenn er so schnell wieder verschwand, wofür Derrik kein Verständnis hatte.

      »Aber Schatz, ich liebe dich doch! Du darfst nicht denken, daß es mir nicht recht ist. Aber Maren fühlte sich heute nicht gut. Ich hätte eigentlich gar nicht kommen dürfen…«

      So oder ähnlich lauteten dann seine Antworten.

      Was interessierte sie, wie es Maren ging? Fragte er eigentlich je danach, wie es ihr ging, wenn sie dauernd allein war, vor allem an Feiertagen oder zu besonderen Gelegenheiten? Sie konnten nicht einmal miteinander ausgehen aus lauter Angst, daß jemand sie mit Derrik sah.

      Jedesmal nahm sie sich vor, ihm ein Ultimatum zu stellen, denn ganz so dumm, wie Kristin zu glauben schien, war Marion auch nicht. Aber wenn er dann da war, sie lieb in den Arm nahm und anlächelte, war das nicht mehr wichtig. Außerdem war er Johannes’ Vater, und der Kleine hatte ein Recht auf ihn. Im Moment war das vielleicht noch nicht so wichtig, aber wenn Johannes größer wurde…

      Nachdem sie geduscht und sich eingecremt hatte, nahm sie den neuen BH und den Slip aus der hübschen Verpackung. Leuchtend rot, es sah toll aus zu ihrer hellen Haut. Wahrscheinlich würde Derrik die Luft wegbleiben, wenn er das sah. Das Geld war es wert, obwohl Marion sehr rechnen mußte. Derrik konnte nicht regelmäßig zahlen, damit es seiner Frau nicht auffiel. Gott sei Dank verdiente sie meistens ausreichend, obwohl sie nicht mehr soviel tun konnte, seit es Johannes gab. Als selbständige Grafikerin war sie jedoch in der glücklichen Lage, zu Hause zu arbeiten, so daß sie sich wirklich gut um ihr Kind kümmern konnte. Vielleicht würden sie eines Tages doch eine Familie sein und dann…

      Ach was, sie sollte jetzt nicht daran denken, sonst würde sie gleich wieder mit Forderungen kommen, sobald Derrik da war. Damit hatte sie schon mehr als einmal Schiffbruch erlitten. Ein paarmal war Derrik gleich wieder gegangen. Das wollte sie zumindest heute nicht riskieren. Sie hatten sich drei Wochen nicht gesehen, weil Derrik mit Maren verreist gewesen war. Na gut, es war nicht direkt eine Urlaubsreise gewesen, sie hatten ihre Mutter besucht, die kränkelte, aber für Marion machte das kaum einen Unterschied. Der Gedanke, daß er Tag und Nacht mit seiner Frau zusammen war… gräßlich.

      Manchmal, in klaren Momenten, hatte sie alles so furchtbar satt…

      Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, daß es höchste Zeit wurde, sich fertig anzuziehen. Sie mußte das Essen noch fertig machen. Es gab Spaghetti mit einer tollen Sauce, ein kompliziertes Rezept, das sie sich da ausgesucht hatte. Dazu sollte es noch Salat geben, und den mußte sie noch waschen und anrichten. Die Spaghetti brauchten ja nicht lange.

      Marion war gerade damit beschäftigt, dem Tisch den letzten Schliff zu geben, als es klingelte. Derrik hatte einen Schlüssel, aber den vergaß er oft im Auto.

      »Hallo, mein Schatz. Schön, dich zu sehen.«

      Er umarmte sie. Marion hielt vergeblich nach Blumen Ausschau. Er wußte, daß sie solche Gesten mochte. Aber wahrscheinlich hatte Derrik keine Zeit gehabt, sie noch zu besorgen.

      »Hmm, du duftest gut… Ich habe Appetit auf dich…«

      »Erst einmal essen wir?«

      »Ich habe schon gegessen. Böse?«

      Ihre Enttäuschung machte sich in einem harten Knoten im Magen bemerkbar. Er wußte doch, wie gern sie für sie beide kochte! Warum beachtete er das eigentlich nicht?

      Oh, heute war kein guter Abend. Marion spürte ihre Gereiztheit. Sie mußte sich zusammenreißen, damit es keinen Krach gab. Wem wäre damit geholfen? Niemandem. Sie wollte so gern wieder einmal in den Arm genommen werden und sich einbilden können, daß sie eine normale Partnerschaft führten.

      »Na, vielleicht probiere ich noch ein bißchen«, lenkte er ein. Natürlich schmeckte es ihr auch nicht besonders, weil Derrik ihr gegenüber saß und in seinem Essen herumstocherte.

      »Laß es stehen. Du mußt ja nicht.«

      »Es schmeckt wunderbar. Du hast dir soviel Mühe gegeben… Hätte ich das gewußt…«

      »Du wußtest es«, rutschte es Marion heraus.

      Er runzelte die Brauen.

      »Was willst du damit sagen?«

      »Ach, Derrik, du weißt, daß ich gern für uns koche. Das ist doch nicht neu.«

      »Entschuldige, aber ich habe mich unter großer Mühe für heute abend frei gemacht. Aber ich habe keine Lust, mir jetzt Vorwürfe anzuhören. Das kann ich zu Hause.«

      Zu Hause. Damit wollte er natürlich sagen, daß hier kein Zuhause für ihn war. Marion preßte die Lippen zusammen.

      »Nun komm, lächel doch mal wieder. Wie geht es Johannes? Schläft er schon?«

      »Ja. Hast du ihm etwas mitgebracht?«

      Wenn ihr schon nicht, dann doch wohl seinem Sohn…

      »Nein, dazu blieb keine Zeit. Außerdem weißt du viel besser, was er braucht.«

      »Mein Gott, wenn du dich öfter kümmern würdest, wüßtest du das auch.«

      War sie verrückt geworden? Sie wußte, daß sie mit solchen Bemerkungen alles aufs Spiel setzte! Wozu die teure Wäsche, wenn sie ihn jetzt vergraulte. Marion hoffte, daß er jetzt nicht gleich aufstehen würde. Sie wollte sich jetzt zusammenreißen.

      »Ich fürchte, so wird das nichts.«

      »Tut mir leid. Es war ein harter Tag.«

      Das wollte er hören. Sein Lächeln kehrte zurück. Marion entspannte sich.

      Nach dem Essen setzten sie sich ins Wohnzimmer. Derrik legte den Arm um sie und zog sie an sich. Er begann an ihrem Ohrläppchen zu knabbern, die Einstimmung für mehr. Aber komisch, diesmal wollte es einfach nicht wirken. Kein Kribbeln, kein Bedürfnis nach Zärtlichkeit, gar nichts. Marion war verwirrt. Sie zwang sich, seine Küsse zu erwidern.

      »Du bist heute komisch.«

      Er lehnte sich zurück und zündete sich eine Zigarette an, obwohl er wußte, daß Marion das nicht mochte.

      Sie unterdrückte eine Bemerkung und nahm es hin. Warum empfand sie nur diese merkwürdige Apathie? Wurde sie krank? Oder war sie einfach nur so voller Erwartung gewesen, die durch den unglücklichen Beginn jetzt in sich zusammengefallen war?

      »Ich

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