DIE TURING-ABWEICHUNG. William Hertling

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DIE TURING-ABWEICHUNG - William Hertling Singularity

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       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Teil 3

       Kapitel 25

       Kapitel 26

       Kapitel 27

       Kapitel 28

       Kapitel 29

       Kapitel 30

       Kapitel 31

       Kapitel 32

       Kapitel 33

       Kapitel 34

       Kapitel 35

       Kapitel 36

       Kapitel 37

       Kapitel 38

       Kapitel 39

       Kapitel 40

       Kapitel 41

       Kapitel 42

       Kapitel 43

       Epilog

       Über den Autor

      Vorgeschichte

      

       Es ist das Jahr 2043.

       Seit dreißig Jahren koexistieren Menschen und künstliche Intelligenzen, auch KIs genannt, durch eine sorgfältig aufrechterhaltene Balance der Macht.

       Einige KIs verbringen ihre gesamte Existenz innerhalb von Computern, besuchen nie die reale Welt, während andere sich in Roboterkörpern manifestieren. Aber alle müssen sich einem rigiden Reputationssystem unterwerfen, das sicherstellt, dass nur die KIs, die vertrauenswürdig sind und Beiträge zum Wohl der Menschheit und der KI-Zivilisation leisten, an Rechenleistung gewinnen.

       Die Menschheit ist im Wandel. Die meisten haben ein Neuralimplantat, das sie mit dem globalen Netz verbindet; aber eine wachsende Zahl hat ihren Intellekt mit Computerchips aufgerüstet, was sie halb zu Menschen und halb zu KIs macht. Viele verbringen ihr Leben innerhalb einer virtuellen Realität und besuchen nur noch selten die reale Welt.

       Aber jetzt wird sich alles verändern.

      Prolog

       Juni 2043 in Portland, Oregon

      Cat kam aus der Dusche, nur Sekunden, bevor das Neuralimplantat ihr signalisierte, dass ein dringender Anruf von Mike Williams hereinkam. Sie ging auf reinen Sprachmodus.

      »Was ist los, Mike?« Mike, ihr langjähriger Freund, war der Leiter des Instituts für Angewandte Ethik, der Kontrollbehörde für KIs.

      »Wir haben eine Situation in Miami, die sich zu einem Problem entwickeln könnte. Unsere zuständige KI hat den Stromverbrauch hochgerechnet und vermutet, dass es sich um nicht lizenzierte Rechner handelt. Könnte ein falscher Alarm sein, aber ich hatte die Hoffnung, dass ihr es euch mal ansehen könntet, du und Leon.«

      Cat dachte kurz an den Babystuhl, der so dick mit getrockneter Babynahrung verkrustet war, dass es sogar die Reinigungsbots überforderte, und an die Berge gebrauchter Windeln, die gewaschen werden mussten. Sie warf einen Blick in Richtung Schlafzimmer, wo ihr Ehemann Leon Tsarev immer noch schlief. »Ich bin dabei. Leon kann auf die Kleine aufpassen.«

      »Super. Ich habe eine Überschalldrohne, die schon am Flughafen auf dich wartet.«

      Cat trennte die Verbindung und dachte kurz darüber nach, ob sie Leon wecken und ihm von dem Auftrag erzählen sollte, aber dann redete sie sich ein, dass er seinen Schlaf brauchte. Sie nahm eine Nachricht für ihn auf und setzte sie auf ›Autoplay‹, sodass sie abgespielt werden würde, sobald er aufwachte.

      Sie zog sich eilig an, wählte ihre nanogefertigte kugelsichere Stretchhose. Das Material sah wie Leder aus und trug sich wie Spandex. So etwas bekam man nicht von der Stange. Wer aber die intelligentesten KIs der Welt zu seinen Freunden zählte, für den war der 3D-Druck einer Designerhose nur eine kleine Gefälligkeit. Über ihrem Shirt trug sie das Doppelschulterhalfter und wählte dafür aus der Waffenbox ihre beiden Lieblingswaffen aus – die SIG Sauer P12 mit panzerbrechender Keramikmunition und die neue Remington Smart9 mit Lenkflugkörpermunition.

      Sie trat vor die Haustür und wich einer frühmorgendlichen Minidrohne aus, die den Vorgarten pflegte. Mehrere hundert Sensoren und Kameras an den Häusern und Fahrzeugen in der Nachbarschaft, die städtische Sicherheit und das öffentliche WatchNet überwachten alles und hielten Ausschau nach Ungewöhnlichem. Cat schaltete sie alle mit einem einzigen Gedanken ab, unterlief die Systeme auf Netzwerkebene mit der Leichtigkeit, mit der man eine Mücke verscheuchte.

      Aus Gewohnheit warf sie einen Blick ins Netz. Sie spürte die allgegenwärtigen Hintergrundgeräusche der automatisierten Bots und der Smart-Ausstattungen der Gebäude, fast zehntausend Geräte in einem Radius von nur einem Block. Das Sim-Haus zwei Straßen weiter, voll von VR-Süchtigen in ihren Soletanks, zog genug Strom für dreißig Haushalte, mehr als seine eigenen Solarpaneele erzeugen konnten, und zapfte deshalb Strom aus dem Nachbarschaftsnetz. Die Netzwerklast, die es erzeugte, war enorm, groß genug, um bei ihr als dicke rote Linien angezeigt zu werden, die von dem Haus zu den Mesh-Knoten liefen.

      Keine

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