Perry Rhodan Neo 232: Labor der Gaden. Michelle Stern

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Perry Rhodan Neo 232: Labor der Gaden - Michelle Stern Perry Rhodan Neo

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geht Mister Kosum gut«, berichtete der Mediziner, ehe Rhodan nachfragen konnte. »Gucky ist mit ihm direkt in die Medostation teleportiert, wo wir Kosum optimal versorgen konnten. Das war auch bitter nötig, denn diese Sporen waren sehr aggressiv und hätten ihn wohl in kürzester Zeit getötet, wenn wir sie nicht sofort ausgefiltert hätten. Sie können auch für die geschlossenen Anzüge ein Problem werden.« Mit großen Augen blickte er sich um. Er erinnerte Rhodan an ein Kind, das plötzlich an einen magischen Ort versetzt wird – wobei es sich wohl nicht schlüssig war, ob dieser Ort schön oder gruselig war. »Wir sollten unbedingt genau auf die Anzeigen unserer Systeme achten und schon beim kleinsten ungewöhnlichen Ausschlag reagieren. Die Sporen sind aggressiv genug, um auf Dauer unsere Anzüge zu penetrieren.«

      »Wir könnten die Energieschirme nutzen«, schlug Moncadas vor.

      Rhodan schüttelte den Kopf. »Damit würden wir uns womöglich verraten.«

      Auch Myers erhob Einwände. »Außerdem würden wir damit die Funga schädigen, weil die Schirme alles zerstören, mit dem sie in Berührung kommen. Wir wissen nicht, wie das Biosystem darauf reagiert.«

      »Und Kosums Zustand ist stabil?«, hakte Rhodan nach.

      »Ja, er muss aber noch etwa einen Tag auf der Krankenstation bleiben, damit sein Organismus komplett entgiftet werden kann.«

      Rhodan war erleichtert – und gleichzeitig verärgert. Kosum hatte fahrlässig und leichtsinnig gehandelt. Wenn er wieder auf den Beinen war, würde Rhodan ihm seinen Hohlschädel gehörig zurechtrücken.

      Er musterte Myers. »Und warum sind Sie dann hier?«

      »Das schafft die Medopositronik auch ohne mich. Und ich dachte, da Sie nun ein Mann weniger sind, können Sie Verstärkung gebrauchen.«

      »Vorhin waren Sie doch noch nicht besonders erpicht auf einen Außeneinsatz.«

      Myers unterbrach seine Betrachtung der Pilzkaverne und senkte zerknirscht den Blick. »Das stimmt. Aber diese Sporen und Guckys Schilderung dieses Orts haben mich neugierig gemacht. Protek... Sir, ein paar von den Sporen zeigten eindeutige Spuren von Dunkelleben.«

      Rhodan hatte das Gefühl, mit Eiswasser übergossen worden zu sein. »Was? Ist Kosum etwa ...«

      »Nein, keine Sorge.« Myers hob beruhigend die Hände. »Das betrifft keine von den Sporen, die bis in seinen Organismus vorgedrungen sind, nur äußere Anhaftungen seines Anzugs. Er ist nicht infiziert.«

      »Aber Shawn wollte sich diese Sporen lieber selbst ansehen«, ergänzte Gucky. »Er konnte gar nicht mehr abwarten, auf Außeneinsatz zu gehen, nachdem er das Dunkelleben gefunden hatte.«

      Nun betrachtete Rhodan seine Umgebung mit anderen Augen, konnte in der farbenfrohen Funga jedoch keine Anzeichen des Dunkellebens entdecken. Sie hatten allerdings schon oft genug festgestellt, dass befallene Organismen – seien es Pflanzen, Tiere oder Humanoide – von außen betrachtet unauffällig wirkten.

      »Wir sollten uns nicht lange aufhalten, sondern weiter in die Tiefe des Planeten vordringen.« Rhodan deutete zu einem der Ausgänge. »Dieser dort erscheint mir am vielversprechendsten, die anderen führen eher zur Oberfläche zurück.«

      »Ich möchte ein paar Proben nehmen«, bat Shawn Myers und wedelte mit einem Messgerät und einem mehrfach unterteilten Probenbehälter aus Panzerglas. »Es können ohnehin nur Stichproben sein, angesichts dieser Fülle.«

      Rhodan gestand dem Mediziner dies zu, da es nur ein paar Minuten in Anspruch nahm. Trotzdem war er froh, als sie die Kaverne hinter sich ließen.

      Noch einmal erschütterte ein leichtes Beben den Planeten. Ein weiterer Sporenschwarm attackierte die Gruppe, als sie fast am Ausgang waren, sodass ihnen nichts anderes übrig blieb, als die Energieschirme auf niedrigstmöglicher Stufe anzuschalten. Perry Rhodan verspürte kein Bedürfnis nach einem weiteren infiltrierten Anzug.

      Ein Gang führte von der Höhle weg. Bei diesem Stollen hatte Rhodan keine Zweifel, dass er künstlich angelegt oder zumindest erweitert worden war. Der Fels war geglättet und der Boden geebnet, obwohl die natürlichen Wände erhalten waren. Es gab zwar keine technischen Lichtquellen, aber überall wucherten lumineszierende Pilze an den Wänden, die dieses Mal ein rötliches Licht absonderten. Das machte die Atmosphäre auf seltsame Art bedrohlich.

      Es dauerte nicht lange, bis die Gruppe ein Areal erreichte, das eindeutig einem bestimmten Zweck diente: Von dem Gang zweigten Türen ab. Auf Bewohner oder Siedler trafen sie nicht – ob durch Zufall oder weil dieser Bereich verlassen war, mochte Rhodan nicht mutmaßen. An diesem Ort war die Beleuchtung ein künstliches Weißlicht, das nicht viel beruhigender wirkte als das Rot zuvor.

      »Gucky, ist jemand hinter dieser Tür?«, fragte Rhodan und deutete auf die erste Pforte.

      Gucky neigte den Kopf und lauschte telepathisch. »Ja. Allerdings keine Druuwen oder wer auch immer hinter dieser seltsamen Anlage steckt. Die Gedanken sind sehr primitiv, vielleicht Tiere oder so. Soll ich mal nachsehen?«

      Rhodan verneinte. »Spar deine Kräfte auf, falls wir schnell verschwinden müssen. Wir versuchen es auf die altmodische Art und Weise.«

      Es war eine Tür mit Kontaktsensor, die sich durch leichten Druck öffnen ließ. Rhodan ging voran und fand sich in einer Art Labor wieder.

      Es war tatsächlich leer, doch an den Wänden aufgereiht, standen und hingen Glaskolben in verschiedensten Formen und Größen. Diese Behältnisse waren nicht alle leer.

      »Was bei allen Schrecken des Universums ist das denn?« Das Entsetzen in Guckys Stimme spiegelte Rhodans Gefühle exakt wider.

      In vielen der Glaskolben befanden sich Lebewesen: Insekten, Kriechtiere, mutmaßliche Säugetiere und primitive außerirdische Lebensformen, von denen Rhodan weder Art noch Klassifizierung zu benennen wusste. Er war kein Exobiologe und konnte bei den meisten erbarmungswürdigen Kreaturen nur raten, um was es sich handelte. Allen gemeinsam war – vom daumennagelgroßen Krabbler bis zum armlangen Vierbeiner –, dass sie in fürchterlicher Verfassung waren. Jedes Wesen war von seltsamen Pilzen überwuchert und ganz offensichtlich mit Dunkelleben infiziert. Einige der armen Kreaturen atmeten kaum, andere starrten apathisch vor sich hin.

      »Was ist das für ein Ort?« Josue Moncadas' Haut wirkte noch weißer, als sie es gewöhnlich war – vielleicht lag es auch an dem grellen Laborlicht. »Sind das Versuchsanordnungen?«

      »Sehen Sie, Mister Rhodan!« Shawn Myers hatte sich einem der Glaskolben genähert und deutete auf ein etwa handgroßes, affenähnliches Wesen, das darin hockte. Auf seinem kleinen Gesicht, das über vier stumpf vor sich hin starrende Knopfaugen und eine kleine Knollennase verfügte, hatte sich ein grünes, pelziges Myzel ausgebreitet.

      »Der Halteparasit!« Rhodan musterte die anderen Lebewesen und stellte fest, dass fast jeder der kleinen Gefangenen damit infiziert war. »Wir wissen damit also, dass die Druuwen hier definitiv ihre Finger im Spiel haben.«

      »Oh, nicht nur das.« Myers studierte ein Holo, das er an einer Konsole aufgerufen hatte. Seine Anzugpositronik übersetzte ihm die fremden Schriftzeichen, die sie dank Merkoshs Informationen entschlüsseln konnten. »Der Halteparasit ist in diesen Laboratorien gezüchtet worden. Zumindest wenn ich diese Protokolle und Daten richtig interpretiere, und das möchte ich keinesfalls beschwören, denn diese Kultur ist natürlich sehr fremdartig und ...«

      »Stopp, Mister Myers!« Rhodan machte eine befehlende

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