Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman - Megan Parker Time of Lust

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erwiderte. Ich wollte nicht ohne seine Aufforderung zu ihm ins Wasser springen, darum setzte ich mich an den Poolrand und wartete.

      Kurz darauf winkte er mich zu sich ... und im Gegenzug verließ Keathan das Wasser. Langsam sank ich in das warme Nass und tauchte die paar Meter zu ihm hinüber. Unmittelbar vor ihm erreichte ich die Oberfläche, strich mir das Wasser aus dem Gesicht und holte tief Luft.

      Er legte eine Hand an meine Wange und küsste mich mit den Worten: »Du kannst so schön die Luft anhalten.« Er strahlte wie ein kleiner Junge bis über beide Ohren.

      Ich verdrehte die Augen, fand es gar nicht lustig, wollte es verdrängen, vergessen ... denn ein anderer Konflikt in mir verlangte viel mehr nach Erklärung und ich überlegte einige Sekunden, ob jetzt wohl der geeignete Moment dafür wäre ... Doch dann wagte ich es. »Darf ich dich etwas fragen?«

      »Kommt darauf an ...«

      Das war keine große Hilfe. Aber ich war mutig. Trotzdem dachte ich, es würde vielleicht weniger schwer wiegen, wenn ich ganz leise sprach. »Darf ich dich anfassen?«

      Da war es wieder ... sein schiefes Lächeln. Etwas verächtlich zog sich dabei ein Mundwinkel nach unten und er wandte ziemlich fassungslos seinen Blick von mir ab.

      Durch seine Reaktion verunsichert, wollte ich mich erklären. »Ich würde so gern dein Gesicht berühren, durch deine schönen Haare streichen, ich möchte meine Arme auf deine Schultern legen, deinen Rücken spüren oder jetzt hier meine Beine um dich schlingen ... darf ich?« Jetzt war es raus ... Mein anfänglicher Mut war weit über das Ziel hinausgeschossen.

      Sichtlich geschmeichelt lächelte er noch immer, als er mich wieder ansah. »Bist du fertig?«

      In Gedanken bereute ich bereits meinen Leichtsinn und nickte nur einsichtig.

      »Die Antwort ist Nein! Keine Frau legt Hand an mich.« Er sagte es ruhig und besonnen, fast so, als täte es ihm leid.

      Das war also die Erklärung, mit der ich mich zufriedengeben sollte. Ich presste meine Lippen zusammen und nickte verständnisvoll ... und traurig zugleich. Dieses Verbot würde wohl für immer gelten.

      Zärtlich streichelte er mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und führte seine feuchten Lippen an meine. Er hielt meinen Kopf im Nacken fest, legte seinen anderen Arm um meinen Rücken und zog mich ganz dicht an sich. Mit beiden Händen griff ich in meine eigenen Haare, während er meinen Mund ganz für sich beanspruchte. Er konnte wirklich gut küssen und ich fühlte mich aufrichtig von ihm geliebt, auch wenn er es nicht sagte. Als seine Küsse in der Intensität nachließen, ich seine Zunge nicht mehr spüren konnte und nur noch unsere Lippen sich berührten, ließ ich meine Hände ins Wasser gleiten ... und er umarmte mich mit allem, was sein Körper zu bieten hatte. Er drückte mit der einen Hand meinen Kopf an seine Brust und hielt mit der anderen meinen Rücken und meine Arme fest umschlungen. Ich wusste, dass er das jetzt nur für mich tat, gewissermaßen als Entschädigung dafür, dass ich es nicht tun konnte. Dann ließ er mich vorsichtig los und zwinkerte mir mit zwei unbeschreiblich schönen Wimpernkränzen und einigen Sorgenfalten auf seiner Stirn zu, als wollte er sagen: »Besser?«

      Von dieser Minute an beneidete ich David und Keathan grenzenlos ...

      ***

      Am Abend ließ mich Santiago allein einschlafen ... kein Tuch, keine Angst, keine Liebe.

      ***

      Mit Keathan hatte Santiago immer öfter Probleme. Ständig stritten sie wegen demselben Thema. Keathan wollte eine Woche nach Europa reisen, um seinen Stiefsohn in der Schweiz zu besuchen, und Santiago wollte dem nicht zustimmen. Er hatte es ihm in den letzten Jahren schon zweimal gewährt, fand es übertrieben und hielt es unter Umständen sogar nur für einen Vorwand.

       PentHouse

      Während der nächsten Tage holte mich jeweils einer von Santiagos Leibwächtern zu einem morgendlichen Lauftraining. Der breite Weg, der rund um die Insel führte, war bestens dafür geeignet. Nur meine Kondition ließ etwas zu wünschen übrig. Vielleicht war das auch der Grund, warum ich damals in New York ein Belastungs-EKG machen musste, dachte ich. Denn mit Männern, die einsneunzig oder größer und extrem sportlich waren, auch nur annähernd mithalten zu können, fand ich höchst anspruchsvoll ... bis zu unmöglich. Besonders Damian quälte mich mit seinem Tempo. Gleich bei unserem allerersten Auslauf musste ich mich nach zehn Minuten auf dem Wegrand übergeben. Woraufhin er mir eine kurze Pause gewährte ... Dann liefen wir weiter.

      Ich war heilfroh, mit ihm nur alle drei Tage zu tun zu haben, denn Marcus und Edward fand ich entschieden rücksichtsvoller. Sie zeigten mir auch einen großen Fitnessraum im Erdgeschoss der Villa. Und beim Laufen im Freien passten sie sich meinem Tempo an. Sie gaben mir Gelegenheit, meine Umwelt besser wahrzunehmen und so die Insel etwas zu erkunden. Denn die war absolut sehenswert ...

      Der weiche, erdige Rundweg schlängelte sich durch üppige Vegetation und tropische Gärten. Er blieb meist in Ufernähe. Auf Höhe der breiten Badebucht verlief er hinter den prächtigen Palmenreihen. An anderen Orten war er mit Steinen befestigt direkt neben dem Meer. Alles wirkte sehr gepflegt und geschmackvoll arrangiert. An der am weitesten entfernten Stelle verzweigte er sich, eine Abkürzung führte quer über den seichten Hügel zurück zur Villa. Und vom höchsten Punkt aus hatte man traumhafte Aussicht auf Santiagos Yachten, die an der Nordseite ankerten.

      Nur vereinzelt begegnete uns Personal. Gärtner und Arbeiter, die den feinen weißen Sandstrand und die Wege sauber hielten, Pflanzen bewässerten oder Reparaturen durchführten. Sie kamen von auswärts, wohnten im Gegensatz zum Hauspersonal nicht auf der Insel. Es war nur ein kleiner auserwählter Personenkreis, der an Santiagos täglichem Leben teilhaben durfte. Und in allen wichtigen Dingen vertraute er ausschließlich auf David, Keathan und seine Leibwächter.

      Mittlerweile hatte ich herausgefunden, dass Edward nicht ausschließlich Bodyguard war, sondern auch die Funktion des Event- und PR-Managers innehatte. Er organisierte die Veranstaltungen hier auf Ivory sowie jene Party, die zufällig an dem Abend vor meinem achtzehnten Geburtstag stattfinden sollte ...

      Das riesige Wohnzimmer wurde umgestaltet. Über die lange Tafel erstreckte sich ein gediegenes Büffet und hübsch dekorierte Stehtische ergänzten den leeren Raum zur Fensterfront hin. Neben der Bar türmte sich eine meterhohe Pyramide aus Champagnergläsern. Weiter in der Mitte wurde extra ein Tanzboden verlegt und zwei der Kuschelsofas verwandelten sich in riesige Liegeflächen.

      Obwohl es draußen bereits stockfinster war, konnte ich von meinem Zimmer aus zwei fremde Boote anlegen sehen. Eine lange Kette gut gekleideter Leute kam über den mit Fackeln beleuchteten Weg herauf zum Haus. Ich selbst hatte eines der hübschesten trägerlosen Kleider ausgewählt, ließ meine langen schwarzen Haare offen über meine Schultern fallen und wartete darauf, dass die Minuten vergingen. Ohne mir einen Grund dafür zu nennen, wollte Santiago, dass ich erst ab exakt zweiundzwanzig Uhr an der Party teilnahm.

      Als ich schließlich die ersten Stufen über die prunkvolle Treppe hinunterschritt, bemerkte mich kaum jemand. Die Feier war seit über einer Stunde im Gange und alle schienen sich zu amüsieren. Ungewohnt laute Musik betäubte meine Ohren, auf der Tanzfläche bewegten sich grazile Schönheiten ... viel zu elegant gekleidet für ihr Alter. Die jungen Männer trugen Anzüge und die Mädchen hauchdünne, kurze Kleider, die mich fast an mein Seidennachthemd erinnerten, dazu edle High Heels. Mein Blick ging nervös durch die Menge auf der Suche nach Santiago. David und Keathan unterhielten sich an den Stehtischen mit ein paar Gästen, ich fand sogar Edward auf der Tanzfläche, bis schließlich meine Augen über Santiago stolperten. Er saß auf einem der hinteren Leder-Sofas zwischen zwei jungen Mädchen,

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