Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman. Megan Parker

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Time of Lust | Band 1 | Gefährliche Liebe | Roman - Megan Parker Time of Lust

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kunstvoll aufgesteckt. Noch nie zuvor hatte ich ihn so natürlich und gelöst reden und lachen gesehen.

      Minutenlang stand ich wie angewurzelt auf der Treppe und mein Herz drohte gerade vor Eifersucht zu brechen, als David meine Hand nahm und mich von diesem schmerzlichen Anblick losriss. Ein ruhiges Lied begann, er hielt meine Hände und versuchte, mit mir zu tanzen, aber der Schreck saß mir noch in den Knochen und ich war viel zu steif für seine geschmeidigen Bewegungen. Er zog mich enger an sich und legte meine Hände auf seine Schultern, seine Arme umschlangen meinen Rücken und unsere Wangen berührten einander fast. Angenehm prickelnd empfand ich die Wärme, die von seinem Hals und von seinem Gesicht auf mich strahlte, seine längeren Haarsträhnen kitzelten an meiner Schläfe.

      »Mach dir keine Sorgen«, flüsterte er, »du wirst ihn nicht verlieren, er liebt dich, glaub mir ... Du bist das schönste Mädchen hier!«

      Obwohl ich seinen schmeichelnden Worten nicht ganz zu trauen vermochte, rettete er damit mein angekratztes Selbstbewusstsein. Ich seufzte ein leises »Danke« und erst jetzt realisierte ich, dass meine Arme auf seinen Schultern lagen. Unter meiner Hand konnte ich seinen Nacken fühlen. Ich streichelte sanft über seinen Hals ... und meine Finger glitten mutig durch seine schönen Haare. Er ließ es sich gefallen und gab mir in diesem Moment so vieles, was Santiago mir vorenthielt. Ich löste mich ein Stück von seinem Körper und sah ihm ehrlich lächelnd in die Augen ... erleichtert von einem Verlangen, das mich seit gut zwei Wochen gequält hatte. Und noch etwas: Ich war so stolz, ausgerechnet mit David tanzen zu dürfen, Santiagos Nummer Eins!

      Aber mein Glück währte nicht lange. Als das Lied zu Ende war, legte David eine Hand um meine Taille und führte mich gegen meinen Willen zu Santiago. Er setzte sich mit mir auf das ihm gegenüberliegende Sofa und ich musste mir die beiden »Elfen« aus nächster Nähe ansehen. Sie waren extrem schlank und ich bewunderte ihr auffallend schönes Dekolleté und die kleinen üppigen Rundungen, die sie Santiago so unverschämt aufreizend präsentierten. Das Mädchen mit den hochgesteckten Haaren war etwas ruhiger, sie saß andächtig neben ihm und warf mir fast entschuldigende Blicke zu. Ob sie wohl wusste, dass ich mit Santiago zusammen war? Ich konnte eine Tätowierung unter ihrem rechten Ohr erkennen, die mich irgendwie an die mystische Gürtelschnalle von Damian erinnerte, wahrscheinlich waren diese Zeichen jetzt modern. Aber so nett sie mich auch ansah, ich hasste sie allein schon dafür, dass Santiagos Hand besitzergreifend in ihrem Schoß lag, während er sich mit Elfe Nummer Zwei unterhielt.

      David reichte mir einen Drink und flüsterte in mein Ohr: »Wenn du Santiago gefallen willst, sei tolerant und tapfer!«

      Ich versuchte wirklich, mich zusammenzunehmen, Santiago auszublenden und mich mit David zu unterhalten. Aber schon nach ein paar Minuten wurde ich davon abgelenkt, dass er das Mädchen mit den offenen langen Haaren zu küssen begann. Sofort schossen Tränen in meine Augen. Ich biss mir auf die Lippen. Verzweifelt wollte ich meinen Blick von ihm abwenden, aber es gelang mir nicht. Sie griff nach ihm ... und plötzlich wurde ich von meinem eigenen Lächeln erlöst, als ich beobachtete, wie er noch im letzten Moment ihre Hand erwischte, bevor sie ihm zu nahe kommen konnte. Santiago pflegte seine Phobie mit Konsequenz.

      Wenig später stellte er mir die beiden Mädchen vor: Natalie, mit den aufgesteckten Haaren, und zu seiner anderen Seite Cindy. Sie waren beide ein Jahr älter als ich und kannten einander nicht. Cindy erzählte von ihrer Leidenschaft für Ballett, sie war professionelle Tänzerin und Santiago war sichtlich von ihr etwas mehr angetan, als von der schweigsamen Natalie. Im Laufe des Abends erfuhr ich, dass es sich bei den Gästen um die »Palm Beach Dance Academy« handelte.

      Schräg hinter mir entdeckte ich ein zierliches, dunkelhaariges Mädchen mit stechend blauen Augen. Sie war so hübsch, dass ich sie immer wieder ansehen musste. Edward hatte sich zu ihr gesetzt und sie unterhielten sich angeregt. Wenn sie lächelte, zeichneten sich kleine Grübchen an ihren Wangen ab, während ihre Augen strahlten. Dann kam ein Moment, wo sie ihre glatten Haare hinter das rechte Ohr strich und damit den Blick auf genau dasselbe Tattoo freilegte, welches ich bei Natalie gesehen hatte. Schade, dass Damian heute seinen Gürtel nicht trug, ich hätte zu gern diese eigenartigen Zeichen verglichen. Edward brachte ihr einen Cocktail und rief sie »Alice«.

      Gegen Mitternacht winkte Santiago Damian zu sich auf die Couch und besprach sich mit ihm ein paar Minuten lang. Wie bei einem Diktat tippte Damian geschäftig in sein Handy. Auch David kontrollierte seine Nachrichten auf dem Display.

      »Was ist passiert?«, wollte ich von David wissen.

      »Nichts. Wir gehen heute noch ins Penthouse und Santiago äußert gerade seine Wünsche, wen er alles dabei haben möchte.« David legte seinen Arm um mich und lehnte sich mit mir gemeinsam gemütlich zurück. Mit Santiago tauschte er ein breites Lächeln aus. Kurz darauf erhob sich Santiago und ging mit Cindy und Natalie nach oben, ihm folgten seine Leibwächter, jeweils in weiblicher Begleitung, auch Alice war darunter ...

      »Santiago hat sich nicht mal von mir verabschiedet«, bedauerte ich gegenüber David.

      Er lächelte amüsiert. »Mach dir keine Sorgen, wir gehen auch gleich nach oben.«

      Ich atmete auf, endlich würde ich mal das Penthouse von innen sehen. Geduldig wartete ich, ohne zu wissen warum, neben David, bis er schließlich meine Hand nahm und mit mir zum Lift ging.

      Die Schiebetür öffnete sich im zweiten Stock. Gleich mit dem ersten Schritt versanken meine High Heels im flauschig weichen Boden, der sich wie in einer Gummizelle über die Wände bis hinauf an die Decke fortsetzte. David deutete mir, meine Schuhe auszuziehen und nebenbei versuchte ich all die Eindrücke, die sich mir boten, zu verarbeiten. Es war ein einziger großer Raum mit mehreren kreisförmigen Kuschelzonen, in denen man jeweils zu viert bequem Platz hatte. Es gab Abstellflächen für Getränke, in der Mitte erstreckte sich eine breite freie Fläche bis nach vorn zur Glasfront, alle Stoffe und Felle waren in hellem Beige und Winterweiß gehalten. Draußen auf der Terrasse schimmerte die gedämpfte Unterwasser-Beleuchtung vom Pool leicht grünlich und im Hintergrund tönte leise Alien-Musik, die ich bereits aus der Felsendusche kannte.

      David ging mit mir bis ganz nach vorn und wir ließen uns in der ersten Lounge direkt beim Fenster nieder. Gegenüber lehnte Santiago wie ein römischer Kaiser, zu seinen Seiten Cindy und Natalie. Damian saß neben Cindy und hatte den Arm um ihre Taille geschlungen. Keathan entfernte gerade die Nadeln aus Natalies aufgesteckten Haaren ... und mir fiel auf, dass sie noch ihre High Heels anhatte. Bei Santiago war eindeutig der meiste Andrang, fünf Personen in einem Kreis. Neben uns hatte Edward es sich mit Alice gemütlich gemacht. Auch sie trug noch High Heels ... dieselben wie Natalie, gläsern-durchsichtig, mit Riemen und funkelnden Steinen besetzt.

      Es tat so weh, zusehen zu müssen, wie Santiago sich mit anderen Mädchen umgab. Und schon wieder beugte sich Cindy über ihn und verdeckte mir jede Sicht mit ihren langen Haaren.

      »Sieh nicht hin!«, flüsterte David in mein Ohr.

      »Tut dir das nicht weh? Du liebst Santiago doch auch ...«, fragte ich.

      »Santiagos Liebe ist groß und ich habe meinen fixen Platz in seinem Herzen, genau wie du«, erklärte er mir selbstbewusst.

      »Ja, aber dein Platz ist größer!« seufzte ich.

      Er lächelte und küsste mich zärtlich auf die Stirn. »Das weißt du doch gar nicht.«

      David drehte mich zu sich, sodass ich Santiago nicht mehr beobachten konnte, und gab mir zu bedenken: »Santiago muss auch dir zusehen.«

      »Mir?«, fragte ich erschrocken. »Wobei?«

      »Santiago wird jetzt mit einem der beiden Mädchen Sex haben.« Meine Augenbrauen zogen sich gequält zusammen.

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