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zwei Männer? Das war der Grund meiner Verwirrung.

      „Da waren zwei Männer. Bin ich zwei Männern zugeordnet worden?“

      Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Sie werden nur einem einzigen männlichen Wesen zugeordnet. Und bei Ihrem primären Gefährten wird es sich um einen Krieger handeln, aber nicht um diesen Krieger.“

      Was sollte primärer Gefährte denn bedeuten?

      Ich schauderte und versuchte, mir vorzustellen, was in Zukunft wohl mit mir geschehen würde. Würde mein Gefährte so groß sein? Ebenso stark? Würde ich das fühlen, was diese andere Braut gefühlt hatte? Würde mein Gefährte einen zweiten Mann in unserer Besitznahme-Zeremonie dabeihaben wollen? Würde ich das wollen? Was ich gerade erlebt hatte, war über Begehren hinausgegangen, es war grenzenloses Vertrauen. Rohe, willkürliche Lust. Würde ich ebenso glücklich darüber sein, in Besitz genommen zu werden, wie sie das war?

      Ich hatte mir noch nie zuvor vorgestellt, Hiebe zu bekommen. Ich hatte sie bisher nur als Bestrafung angesehen, und somit hätte ich mich zu so etwas niemals freiwillig gemeldet. Ehrlich gesagt wollte ich eigentlich gar keinem Alien-Mann zugeordnet werden. Aber hier war ich nun, an diesen verdammten Tisch im Abfertigungs-Zentrum geschnallt, und ich war selbst schuld. Ich hatte mich zum Interstellaren Bräute-Programm gemeldet, um meinem Bruder zu helfen, seine Schulden bei ein paar äußerst finsteren Gestalten zu begleichen. Er hatte eine Frau und drei Kinder, und wenn er die beträchtliche Summe Bares nicht zusammenbekam, würden sie alle auf der Straße landen. Oder noch schlimmer. Viel schlimmer.

      Als Kindergärtnerin verdiente ich gerade mal genug zum Überleben für mich selbst. Ich hatte kein Geld übrig, das ich meinem Bruder hätte geben können. Aber das hier konnte ich tun.

      Bis zu diesem Moment hatte ich nicht wirklich daran geglaubt, dass dieser Zuordnungs-Vorgang irgendetwas Erfreuliches für mich bereithalten würde. Ich hatte bezweifelt, dass das Bräute-Programm in der Lage sein würde, einen passenden Partner zu finden. Ich meine, im Ernst? Wie konnte ein dummes Computerprogramm wissen, welcher Mann in der gesamten Galaxis für mich perfekt sein würde? Ich hatte den Richtigen auf der Erde nie gefunden, also wie sollten sie einen außerirdischen Partner für mich auf einem fernen Planeten finden? Aber die bebende Lust, die ich gerade erfahren hatte, gab mir Hoffnung. Große Hoffnung. Zum ersten Mal in den letzten paar Wochen hatte ich das Gefühl, dass vielleicht doch alles gut ausgehen könnte. Vielleicht war es doch nicht der größte Fehler meines Lebens gewesen, mich für das Interstellare Bräute-Programm zu melden.

      Fehler oder nicht, Familie war nun mal Familie. Dies war der einzige Weg, wie ich meinem Bruder helfen konnte. Mein Körper und mein Leben waren die einzigen Dinge von Wert, die ich noch hatte. Ich war nicht reich, aber ich war jung, fruchtbar und ungebunden. Verdammt, uninspiriert kam der Sache näher. Ich hatte in fünf Jahren drei Liebhaber gehabt, und keiner von ihnen hatte mich so stark zum Kommen gebracht, wie ich es gerade erlebt hatte... von einer Neuro-Simulation. Von den Erinnerungen einer anderen Frau.

      Oh Gott. Ich wollte eine dieser großen, tiefen Stimmen hinter mir. Ich wollte eine riesige Hand, die sich um meinen Hals legte und mich dort festhielt, während eine heiße Zunge mit meinem Kitzler spielte. Ich wollte reglos festgehalten werden, während mich jemand von hinten fickte. Ich wollte...

      Mein Überwachungsmonitor piepte und ich wurde rot, da mein erhöhter Puls darauf abzulesen war, als ich alles noch einmal durchlebte, was mir gerade passiert war. Nein, es war nicht mir passiert, sondern ihr. Der anderen Frau. Der Frau, die Aufseherin Egara auf diesen Planeten geschickt hatte. Der Frau, die von einem Krieger in Besitz genommen worden war. Einem großen, starken Krieger mit einem riesigen Schwanz. Ihrem primären Gefährten. Was auch immer das hieß.

      „Ist das also der Ort, wohin ich zugeordnet wurde? Der Planet dieser Frau?“

      Aufseherin Egara nickte knapp. „Ja. Zu einem Krieger auf Prillon Prime.“

      Prillon Prime? Ich wurde nach Prillon Prime geschickt? Dem Planeten, der von einer Rasse hochgewachsener Krieger bewohnt war? In den Broschüren des Programms war gestanden, dass Prillon-Krieger sogar Bräute beantragten, während sie noch aktiv im Militärdienst waren. Sie waren eine von drei Rassen, die ihre Bräute auf Schlachtschiffen bei sich behielten. Im Weltraum. An der Front des Kriegs zwischen den biologischen Rassen und dem Hive, den künstlichen Lebensformen und Cyborg-Rassen, die versuchten, das Universum an sich zu reißen. Dieser Krieg hatte nun schließlich auch die Erde erreicht, und die Koalition hatte die Erde unter ihren Schutz genommen, unter einer äußerst strengen Bedingung.

      Bräute. Tausend pro Jahr. Die meisten der Erdenbräute kamen aus dem Strafsystem. Die Politiker der Erde hatten nichts dagegen, Kriminelle dafür zu opfern, um die außerirdische Bräute-Quote zu erfüllen. Aber hier war ich nun, eine Freiwillige, die nur hoffen konnte, dass sie nicht gerade den größten Fehler ihres Lebens begangen hatte.

      Mir fiel ein, gelesen zu haben, dass die Männer auf Prillon überzeugt von der Fähigkeit ihrer Krieger waren, sich um ihre Gefährtinnen zu kümmern. Egal wo. Prillon-Krieger scheuten niemals vor der Schlacht zurück und waren die gefürchtetste Rasse in der Interstellaren Koalition. Sie waren stets an der Kriegsfront, und ihre Kommandanten hatten die gesamte interstellare Flotte übernommen.

      Du liebe Scheiße. Ich würde nicht auf einem Planeten landen! Ich würde auf einem Raumschiff mitten im Nirgendwo leben, wo sie so richtig gegen andere Raumschiffe kämpften? Oder Cyborgs. Oder was auch immer sonst noch! Der Pulsmonitor begann wieder zu piepen, und diesmal war es nicht Erregung, die ich verspürte. Sondern Panik.

      Ich schüttelte den Kopf. Einmal, zweimal. „Nein. Da muss ein Fehler vorliegen.“

      „Kein Fehler.“ Sie funkelte mich an. „Ihre Zuordnung wird auf neunundneunzig Prozent Kompatibilität geschätzt.“

      „Aber...“ Ich hatte auf Forsia gewollt, oder auf eine der Zwillingswelten Ania und Axion, wo man in Städten lebte, umgeben von Restaurants, Partys und Opulenz. Ich wollte nicht auf ein Schlachtschiff im Weltraum.

      „Ruhe.“ Das Wort war abgehackt, und sie hisste es mir zu wie eine gereizte Katze. „Es ist vollbracht, die Zuordnung ist durchgeführt. Sie haben bereits unterschrieben. Ihre Familie wurde entschädigt, wie von Ihnen gewünscht. Solange Sie das Geld nicht zurückerstatten möchten, werden Sie Ihren rechtlichen Verpflichtungen gegenüber dem Programm nachkommen. Sie haben sich für das Zuordnungsprotokoll entschieden. Sie müssen sich an das Ergebnis halten.“

      Aufseherin Egara war nett genug, Mitte Zwanzig und sogar hübsch, wenn auch etwas schroff. Ich verstand. Die Frau an der Rezeption hatte mir gesagt, dass es nicht viele Freiwillige gibt. Die meisten Frauen, die Aufseherin Egara abfertigte, waren verurteilte Verbrecherinnen mit nur zwei Wahlmöglichkeiten: dem Interstellaren Bräute-Programm beizutreten oder ihre Zeit im Gefängnis abzusitzen.

      „Hmm. Ich denke, ich werde diesen Ausbruch von Ihnen in Ihrem Brautprofil eintragen. Ihr neuer Gefährte sollte vor Ihrer Impertinenz gewarnt werden.“

      Meine Augen wurden groß und mein Mund stand offen.

      „Warten Sie mal! Dem habe ich nie zugestimmt.“ Ungeduldig riss ich an ein paar Klebestreifen an meinen Schläfen und verzog das Gesicht, als sie in meinem langen schwarzen Haar hängenblieben. Ich überreichte sie dem Assistenten, der mich vom Rest davon befreite und dann das Zimmer verließ. Aufseherin Egara musste erkannt haben, dass ich kurz davor stand, ihr dieses Tablet sonst wohin zu schieben, denn sie streckte ihre Hand in einer besänftigenden Geste aus.

      „Ist ja gut, Miss Johnson. Ich werde es aus Ihrem Profil löschen.“ Sie tippte wieder

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