.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу - страница 6

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
 -

Скачать книгу

Sekundär ernannt. Ich hatte mich an der Zuordnungsprozedur beteiligt. Und nun war ich gezwungen, so zu tun, als würde ich mich über die Zuordnung freuen, und in Empfang zu nehmen, was immer mir an Braut geschickt wurde. Ich hoffte nur, dass sie intelligent genug sein würde, nicht im Weg zu sein, und stark genug, meine Natur hinzunehmen. Prillon-Bräute waren selten und verfügten auf ihre eigene Weise über Macht. Meine Braut würde über viel Macht verfügen, sollte sie sich dessen würdig erweisen, sie von mir verliehen zu bekommen. Ich wollte eine Gefährtin, die sich jedem meiner Bedürfnisse hingeben konnte, aber meine äußerst primitiven, dominanten Bedürfnisse hatten mehr als einer Frau von meiner Welt schon Angst eingejagt. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es einer zerbrechlichen Frau von der Erde besser ergehen würde. Ich wusste, dass ich mich unter Kontrolle halten und meine wahre Natur zügeln musste, wenn ich keine verängstigte Braut haben wollte.

      „Ich bin sicher, dass Ihre Braut jeden Moment eintreffen wird, Kommandant. Der Transport war für heute geplant.“

      „Bestimmt ist ihr Haar wie fein gesponnenes Gold und ihre Augen wie dunkler Bernstein“, sprach Harbart von seinem Ehrenplatz an Prinz Nials rechter Schulter. Harbart war ein pompöser kleiner Knilch, ein buckeliger Greis und eine Kreatur, die sich nicht dem heiligen Akt der Kriegsführung verschrieben hatte, sondern den widerwärtigen politischen Schachzügen, insbesonders dem gesellschaftlichen Aufstieg seiner Tochter zur Verlobten von Prinz Nial.

      Den Göttern sei Dank dafür. Wäre Harbart nicht so sehr an meinem Cousin Nial interessiert gewesen, hätte der giftige alte Mann wahrscheinlich mich selbst als Gefährten für seine Tochter ins Visier genommen. Derzeit stand ich an dritter Stelle in der Thronfolge. Ich brauchte von Nial so schnell wie möglich, dass er eine Braut in Besitz nahm und Nachfolger zeugte.

      „Danke, Harbart.“ Ich nahm seine guten Wünsche an und lehnte mich in meinen Kommandostuhl zurück. Am Tisch im Besprechungszimmer war Platz für sechs meiner Offiziere—allesamt gestandene Krieger mit dunklem goldenem Haar und gelben Augen, wie für unser Volk üblich—und den Prinzen. Schon drei Stunden lang gingen wir Berichte und Schlachtvorbereitungen durch. Alle Schiffssektionen hatten Bericht erstattet. Alle Reparaturen nach unserer letzten Schlacht mit dem Hive waren durchgeführt worden. Nun war eine gesamte Kriegsformation, fünftausend Krieger und zehn Schiffe, im Weltraum gestrandet, während wir auf eine Frau warteten. Meine Frau.

      Mein Inneres zog sich bei dem Gedanken bange zusammen.

      Harbart öffnete seinen Mund, um zu sprechen, und ich tauschte einen Blick mit meinem Ersten Offizier aus, der die Augen verdrehte, als eine Kommunikatormeldung klingelte. Die Stimme des medizinischen Offiziers erfüllte das kleine Besprechungszimmer. „Kommandant, wir haben Ihre Gefährtin auf Krankenstation Eins aufgenommen. Sie kam vor einigen Minuten an, bewusstlos aber stabil.“

      Unabhängig von meinem Desinteresse an einer Braut war ich neugierig über die Frau, die mir zugeordnet worden war. Jeder Muskel meines Körpers spannte sich an mit dem Bedürfnis, in die Krankenstation zu eilen und sie zu inspizieren. Doch das konnte ich nicht tun, nicht in diesem Augenblick. Wenn ich das täte, würde jedes männliche Wesen im Raum darauf bestehen, mich zu begleiten. Ich würde lieber in den Teergruben Prillons verrotten, als zuzulassen, dass der rotznasige Politiker Harbart meine Braut nackt zu sehen bekam. Ich hatte die Frau vielleicht nicht angefordert, aber deswegen gehörte sie nicht weniger mir. Mir, um sie zu sehen, mir, um sich um sie zu kümmern, und mir, um sie zu ficken.

      Die Zeremonie der Besitznahme war heilig und privat; nur meinen engsten Kriegern, denjenigen, denen ich mein Leben und ihres anvertrauen konnte, würde es gestattet sein, Zeuge ihrer Besitznahme zu werden. Als Zeugen schworen sie, meine neue Gefährtin zu ehren und zu schützen, als heiligen Teil meiner selbst, Hälfte meines Körpers, Hälfte meines Fleisches. Sie verschrieben ihr Leben ihrem Schutz. Und bevor die Zeremonie beginnen konnte, musste ich mir versichern, dass sie mich und meinen Sekundär annehmen würde und dass sie sich unserer Zuordnung hingeben würde. Prillon-Bräute wurden niemals dazu gezwungen, einen Gefährten anzunehmen. Ich verzog das Gesicht. Wenn ich es nicht schaffen konnte, meine neue Braut in den nächsten dreißig Tagen zu zähmen, ohne sie zu verschrecken, dann hatte ich es nicht verdient, sie zu behalten.

      Der Zeitpunkt war egal. Ich würde Harbart die Kehle durchschneiden, bevor ich ihm erlauben würde, die gesegnete Zeremonie mitzuerleben.

      „In Ordnung, Doktor“, antwortete ich mit ruhiger Stimme. „Niemand außer mir soll sie sehen. Ich werde sie nach meiner Besprechung mit den Ingenieuren besuchen.“

      „Ja, Kommandant.“

      Die Kommunikator-Einheit wurde still, so wie auch der Raum, als mich die Männer ungläubig anstarrten.

      „Wie kommt es, dass Sie nicht an ihre Seite eilen, Kommandant?“ Harbarts empörte Frage bestätigte mir, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Der widerliche Mann konnte es nicht erwarten, meine Gefährtin unter seine lüsternen Augen zu bekommen.

      Sein spürbarer Neid ließ in mir einen Besitzanspruch aufflammen. Zu meiner Überraschung entfachte mein Begehren nach einer nie gesehenen Frau mein Blut, und ich kämpfte gegen den Drang an, zu ihr zu eilen, sie zu sehen, ihr Fleisch zu schmecken und ihren Körper mit meinem in Besitz zu nehmen. Sie war mir unter allen anderen männlichen Wesen im Universum zugeordnet worden. Ihre Begierden waren auf meine abgestimmt, und ich war begierig darauf, den Erfolg des Programms zu überprüfen. Vielleicht war meine Mutter im Recht damit gewesen, die Situation zu erzwingen. Das Wissen, dass meine Gefährtin an Bord dieses Schiffes war, richtete meine Gedanken neu aus. Die Logik bestand darauf, dass ich keine Braut brauchte, aber nun, da sie so nahe war, hatte mein Körper anderes im Sinn.

      Die Nachricht von ihrer Ankunft würde sich innerhalb von wenigen Stunden über die ganze Kriegsformation verbreitet haben, und das Schiff würde für meine Gefährtin ein gefährlicher Ort sein, bis ich sie in Besitz genommen hatte, besonders mit Harbarts königlicher Gefolgschaft an Bord. Es war auf Prillon Prime einst sehr häufig vorgekommen, dass Frauen gestohlen wurden, und so mancher alte Narr wie Harbart sehnte sich nach den Tagen zurück, als Männer sich ihre Bräute durch die Kraft ihrer Schwerter oder Armeen beschafften.

      Narren. Bevor die archaischen Gesetzte vom derzeitigen Primus geändert worden waren, waren viele feine Krieger durch die Hand ihrer neuen Bräute ums Leben gekommen, ermordet aus Zorn und Erschütterung über den Verlust derer erwählten Gefährten. Selbst jetzt weigerte ich mich, meine Braut dadurch in Gefahr zu bringen, indem ich zu starkes Interesse zeigte. Je mehr sie mir wert war, umso mehr würde sie zur Zielscheibe für berechnende und machthungrige Mistkerle wie Harbart werden. Er war nicht der einzige Älteste oder der einzige Politiker an Bord meines Schiffes. Sollten sie doch alle verrotten, was mich betraf.

      „Ich werde meine Pflichten nicht vernachlässigen oder mich von einer Gefährtin ablenken lassen.“ Ich erhob mich von meinem Stuhl, und die Krieger unter meinem Kommando taten es mir gleich, alle bis auf Prinz Nial. Mein Cousin grinste zu mir hoch.

      „Das werden wir ja sehen, Cousin.“

      Ich blickte ihn finster an. „Du wirst mit Dare den nächsten Erkundungszug machen, Cousin. Sieh zu, dass du dich nicht umbringen lässt.“ Dare war mein Sekundär und mein bester Kampfpilot. Ich würde die Sicherheit des Prinzen niemand anderem anvertrauen.

      Nial grinste. Harbart plusterte sich protestierend auf, und ich verließ das Besprechungszimmer und ging auf die Kommandozentrale meines Schiffes, wo ich meinem Navigator gleich neue Befehle erteilte. „Nun, da der Transport erledigt ist, gibt es kein Warten mehr. Gib den Offizieren Bescheid. Bereit zum Abflug. Wir brechen in einer Stunde zur Front auf.“

      „Ja, Kommandant.“

      Ich verließ die Kommandozentrale und bahnte mir einen direkten

Скачать книгу