The Wrong/Right Man. Aurora Rose Reynolds

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The Wrong/Right Man - Aurora Rose Reynolds

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uns herum gar nicht mehr wahrnehme.

      Seit vierzig Minuten spielen wir dieses Spiel. Auch wenn die Fragen total harmlos sind, scheinen sie die unterschwellige sexuelle Spannung, die sich von Minute zu Minute mehr aufbaut, nur noch zu erhöhen.

      »Tacos«, antworte ich und nippe an meinem Wein.

      »Steak.«

      »Rotes Fleisch – nicht überraschend.« Ich schmunzle, und seine Mundwinkel wandern nach oben.

      »Lieblingssong?«, fährt er fort.

      »Hello von Adele. Und deiner?«

      »Runaway Train

      »Wirklich?« Ich sehe ihn zweifelnd an, was ihm ein Grinsen entlockt.

      »Wirklich. So, jetzt deine Lieblingsfarbe.«

      »Lila.«

      »Nicht Pink?«

      »Nein.« Ich verziehe das Gesicht.

      Er lacht, und ich fixiere seinen Mund, als er sagt: »Meine ist Schwarz.«

      »Wieder nicht überraschend.«

      »Nicht?« Braxton hebt sein Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit darin an den Mund.

      »Nein, überhaupt nicht. Schwarz ist eine dominante Farbe, und das scheint dein Ding zu sein.«

      Er zieht eine Braue nach oben. »Dominanz ist mein Ding?«

      »Ist dem nicht so?«

      »Keine Ahnung. Ich habe mir noch nie zuvor ein Label auferlegt und es hat auch noch niemand versucht, mich so genau zu analysieren.« Er lehnt sich zurück und mustert mein beinah leeres Glas. »Möchtest du noch Wein?«

      »Ja, bitte.« Ich lächle, und er schiebt gekonnt meine Beine beiseite, um aufzustehen.

      Ich halte den Atem an, als er sich ein wenig vorbeugt und mit der Nase meine Wange streift, ehe ich meine Lider schließe. »Bin gleich zurück«, flüstert er an meinem Ohr

      »Ich warte hier«, sage ich atemlos und bemerke das winzige Schmunzeln, das seine Lippen umspielt, als er sich wieder aufrichtet. Mein Blick folgt ihm durch die Bar und ich verzeichne, dass ich nicht die einzige Frau bin, die ihn bewundernd anstarrt. Ich nehme mein Glas und wende mich zum Fenster, das auf die Straße hinausgeht. Lächelnd betrachte ich ein vorbeigehendes Paar, das zwischen sich einen kleinen Jungen an der Hand hält, der versucht, einen Backflip zu machen.

      »Ist dieser Platz schon besetzt?« Ich sehe über meine Schulter und finde mich einem Mann gegenüber, der viel zu nah an mich herangetreten ist.

      »Ähm.« Bevor ich etwas einwenden kann, zieht er Braxtons Stuhl zu sich heran, nimmt darauf Platz und stellt sein Bier auf den Tisch. »Entschuldigung«, sage ich und versuche, möglichst ruhig zu sprechen. »Ich bin mit jemandem hier.«

      »Wirklich?« Er schaut sich suchend um. »Wo ist er denn?«

      »An der Bar«, antworte ich, woraufhin er zum Tresen sieht. Ich folge seinem Blick, kann Braxton aber nirgends entdecken.

      »Ich bin mir sicher, dass es deinen Freund nicht stören wird, wenn ich dir Gesellschaft leiste.« Ich spüre, wie sich Anspannung in meinem Nacken und meinen Schultern ausbreitet. »Also, was macht ein hübsches Mädchen wie du hier an einem Freitag?«

      Hübsches Mädchen? Ernsthaft? Ich kämpfe gegen den Drang an, mit den Augen zu rollen. »Wie ich bereits sagte: ich bin mit jemandem hier. Er sollte jeden Moment wieder zurücksein.«

      »Na klar.« Er grinst, als würde er meinen Worten keinen Glauben schenken, und greift nach seinem Bier. »Lebst du hier in der Gegend?«

      »Warum möchtest du das wissen?«, frage ich und rücke von ihm weg, als er versucht, mich wie vorhin Braxton mit seinem Körper einzuschließen.

      »Ich betreibe nur ein bisschen Smalltalk. Ich wohne in dem Gebäude auf der anderen Straßenseite.« Verdammt, bedeutet das, dass er im selben Gebäude lebt wie ich? »Und was läuft bei dir so?«

      »Ich bin neu hier«, erwidere ich vage, während er an dem Etikett seines Biers zupft, das sich allmählich von der Flasche löst.

      »Ich würde mich freuen, dir irgendwann mal die Gegend zu zeigen.«

      Gott, steh mir bei. »Ich ...«

      »Sorry, dass ich so lang gebraucht habe, Baby.« Braxton erscheint aus dem Nichts und unterbricht meinen Satz. Er stellt ein volles Weinglas neben mein leeres und umfasst meinen Nacken, ehe er sich dem Mann auf seinem Stuhl zuwendet. »Danke, dass du meinem Mädchen Gesellschaft geleistet hast.«

      Die Augen von Mr Wie-auch-immer-er-heißt weiten sich, als hätte er soeben einen Geist gesehen. Er fällt beinahe vom Stuhl, so rasch erhebt er sich. »Scheiße, tut mir leid, wirklich«, stammelt er eilig und stolpert vom Tisch weg. Ich sehe ihm nach, als er wie ein Irrer durch den Raum hetzt. Dabei frage ich mich, warum er sich verhält, als wäre eben ein Todesurteil über ihn verhängt worden.

      »Ist alles in Ordnung?«, vergewissert sich Braxton und zieht meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er meine Wange umfasst. Unsere Blicke verschränken sich miteinander.

      »Ja.«

      Er mustert mich einen langen Moment prüfend, ehe er wieder seinen Platz einnimmt und mich wie zuvor mit seinem Körper einkesselt – und sogleich wird das Kribbeln, das in seiner Gegenwart über meine Haut läuft, wieder stärker. Ich nehme mein neues Weinglas und trinke einen kräftigen Schluck. Dabei frage ich mich, ob ich tun soll, worauf ich gerade sehr Lust hätte.

      »Worüber denkst du nach?«

       Dich zu fragen, ob du mit zu mir nach Hause kommst.

      Bevor ich etwas äußern kann, wird es laut und mehrere Leute beginnen miteinander zu toben. An der Bar bricht gerade ein heftiger Streit los.

      »Verdammt, lass uns von hier verschwinden«, meint Braxton, als ein Barhocker durch den Raum segelt. Ohne auf meine Reaktion zu achten, erhebt er sich und zieht mich mit sich fort.

      Ehe ich mich versehe, befinden wir uns auch schon im Freien. Braxton legt sein Jackett ab und hilft mir hineinzuschlüpfen. Ohne meine Hand loszulassen, folgt er mir auf den Gehweg.

      Und dann, wie es typisch für Seattle ist, öffnet plötzlich der Himmel seine Schleusen und es beginnt zu regnen. Nicht ein bisschen, sondern in Strömen. In diesem Moment werfe ich alle Bedenken über Bord und ziehe Braxton zu mir unter ein Vordach. »Ich wohne hier die Straße runter«, rufe ich über den prasselnden Regen hinweg und nicke in Richtung des Gebäudes, das alle anderen in der Straße überragt. »Wir könnten in mein Appartement gehen, um wieder trocken zu werden.«

      Den Ausdruck, der daraufhin in seine Augen tritt, kann ich nicht deuten, aber ich stoße erleichtert den angehaltenen Atem aus, als er meine Finger drückt. »Zeig mir, wo es langgeht.«

      Das werde ich wohl nicht tun, zumindest nicht im übertragenen Sinne. Ich bezweifle, dass diesem Mann schon jemals jemand gezeigt hat, wo es langgeht. Er geleitet mich über die Straße,

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