Corona Magazine #354: Juli 2020. Uwe Anton

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Corona Magazine #354: Juli 2020 - Uwe Anton Corona Magazine

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Physik entwickelt sich nicht in revolutionären Sprüngen, die das bisherige Wissen einfach wegwischt, sondern in einer stetigen Evolution, die auf dem bis dorthin gesammelten Wissen aufbaut. Die Newtonschen Gesetze werden in Millionen von Jahren noch ebenso gelten wie heute, ganz gleich, welche neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse die Zukunft auch bringt. Wenn auf der Erde ein Apfel vom Baum fällt, wird er immer nach unten fallen, selbst wenn ein solcher Apfel nicht Newton auf den Kopf gefallen wäre und er deshalb nicht das Gravitationsgesetz entwickelt hätte.

      Das Wünschenswerte zugunsten des tatsächlichen Geschehens verwerfen – das ist die Herausforderung des aufgeschlossenen Menschen heute und in Zukunft. Darum bleibt nur, immer zwischen Science und Fiction zu unterscheiden.

      © Lucasfilm Ltd./Disney

      »Das größte Geschenk, das die Wissenschaft der Menschheit vermacht hat, ist meiner Meinung nach das Wissen, dass – ob es uns gefällt oder nicht – das Universum wirklich so ist, wie es ist. Manchmal ist es rätselhaft, manchmal banal. Darum sind die wirklich Aufgeschlossenen nicht jene, die sich unkritisch ein Universum zusammenbasteln, das ihren eigenen Lieblingstheorien und Wünschen entspricht.«

      - Lawrence Krauss, Professor für Physik und Astronomie an der Case Western Reserve University, Cleveland, Ohio

       Doch woher kommt der Wunsch, Fiktion mit Realität zu vermischen?

      Eine gewisse Technikbegeisterung kommt gerade bei Science-Fiction-Fans sehr häufig vor. Viele Science-Fiction-Autoren sind dabei auch gerne Vorreiter von tollen Ideen, die Raumschiffe im All mit Überlichtgeschwindigkeit von Planet zu Planet reisen lassen.

      All diese Ideen sind geboren aus dem Wunsch, die unvorstellbaren Entfernungen des Universums schneller zu überbrücken.

      Doch ist das überhaupt realisierbar?

      Genau solche Ideen sind es, die den Menschen oft viel zu schnell dazu verleiten, zu denken, man könnte sich über nahezu alles eines Tages hinwegsetzen. Als gerne angeführter Beleg für die Allmacht der Technik und damit des scheinbar unendlichen Erfindungsreichtums des menschlichen Geists dient gerne die Luft- und Raumfahrt. Betrachtet man das Ganze aber nüchtern und emotionsfrei, erkennt man schnell: Nichts an dieser ist wirklich geheimnisvoll oder gar ein Wunder.

      Die Menschen lernen jedoch stetig und Stück für Stück dazu (meistens jedenfalls). Anschließend benutzen sie das neu gewonnene Wissen, die Dinge um sich herum – die es aber schon seit ewigen Zeiten gibt – für sich hilfreich (und gewinnbringend) nutzbar zu machen.

       Nicht mehr und nicht weniger

      Nur ein Beispiel: Als der Mensch erkannt hat, dass die Atmosphäre der Erde aus Gasen besteht und diese jeweils einen bestimmten Aggregatszustand von einem oder mehreren Stoffen darstellen, konnte er in Folge auch Geräte (Hilfsmittel) erdenken, die genau diese Gase für ihn nutzbar gemacht haben. Solange der Mensch davon aber noch keine Vorstellung hatte – und nur deshalb –, war dies nicht möglich.

      Das Wasser und die Meere der Erde sind der Lebensraum von Fischen. Diese Tiere nutzen den flüssigen Aggregatzustand von Wasser, um sich darin zu bewegen. Dazu entwickelten sie im Laufe ihrer Entstehung Flossen.

      Die »Flossen« von Vögeln sind deren Flügel. Nichts anderes stellt ein Flügel eines Flugzeuges dar.

      Ein Raumschiff, das die Atmosphäre verlässt, kann mit Flossen oder Flügeln aber schlagartig nichts mehr anfangen. Sobald es den Orbit erreicht, sind seine Flügel (wie beim Space Shuttle) im luftleeren Raum wirkungs- und nutzlos. Allein das Prinzip des Rückstoßes ermöglicht nun eine Bewegung im Raum (luftleeres, gasfreies Vakuum) – auch das musste man aber erst verstehen lernen, um es technisch umsetzen zu können.

       Man darf nicht übermütig werden

      Wie simpel Technik sein kann, zeigt sich am Beispiel der Atomenergie. Obwohl der Mensch erkannt hat, dass es möglich ist, Atome zu verschmelzen und damit Energie in Form von Wärme frei zusetzen, benutzt er dieses Wissen in Wahrheit dazu, um ganz primitiv Wasser zu Dampf zu erhitzen, um wiederum Turbinen anzutreiben und damit Strom zu erzeugen. Ob man also ein Feuerchen aus Holz, Kohle, Erdöl oder sonstigen brennbaren Elementen erzeugt, ist letztendlich egal. Wie rückständig doch ach so moderne Technik sein kann, wenn man etwas genauer hinschaut.

      Technische Fortschritte hat man also immer nur dann erzielt, wenn man die Gegebenheiten der Natur und des Universums ein Stück weit verstehen gelernt hat.

      Nun, wenn die konventionelle Wissenschaft keine Antwort bietet, kann man sich dann endlich dem Phantastischen als einer Möglichkeit des Auswegs zuwenden?

      »Ja, solange das Phantastische nicht unmöglich ist!«

      - Lawrence Krauss

      © Lucasfilm Ltd./Disney

       Was bedeutet das alles aber nun für die »Macht«?

      »Die Macht ist es, die dem Jedi seine Stärke gibt. Es ist ein Energiefeld, das alle lebenden Dinge erzeugen. Es umgibt uns, es durchdringt uns. Es hält die Galaxis zusammen.«

      So erklärt Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) im ersten Film Krieg der Sterne die Natur der Macht.

      In der realen Welt könnte man sich diese mystische Idee am ehesten noch in Form der derzeit unbekannten »dunklen Materie und Energie« vorstellen. Doch dabei bleibt zu beachten, dass sogenannte »dunkle Energie« nur den Platzhalter für eine Wissenslücke darstellt, die das Universum so wie es ist vervollständigt. Das reale Universum wird nie fiktive »Macht«-Fähigkeiten haben, denn diese entspringen der reinen Fantasie von Lucas, und so wird es auch immer bleiben.

      Schade eigentlich.

      Weiterführende Informationen zum Thema:

      https://www.focus.de/familie/schule/schulbuecher-und-lehrer-seien-schuld-professor-klagt-an-schulen-sind-vertrottelungsanstalten_id_8496720.html - Artikel zum Thema »Keine Unterscheidung zwischen Realität und Science Fiction«

      https://jedipedia.fandom.com/wiki/Hyperraum - Eintrag auf Jedipedia zum Hyperraum

       Echo-Station – Die Star-Wars-Ecke

      Ressortleiter Reiner Krauss

      Herzlich willkommen zu dieser neuen Rubrik im Corona Magazine, die ganz in der Tradition unserer Star-Trek-Ecke Unendliche Weiten das andere große Sternenfranchise beleuchten wird.

      Federführend

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