Lieblingsplätze von Koblenz zu Rhein und Mosel. Jörg Schmitt-Kilian

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Lieblingsplätze von Koblenz zu Rhein und Mosel - Jörg Schmitt-Kilian

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Kaiserin thront, flankiert von Seitenpfeilern, auf denen sich Löwenköpfe und Vögel befinden.

      Die etwa dreieinhalb Kilometer lange Promenade am linken Rheinufer unterteilt sich in das Konrad-Adenauer-Ufer (Richtung Deutsches Eck) und die Kaiserin-Augusta-Anlagen (Richtung Oberwerth). Der geniale preußische Gartenbaumeister Peter Lenné gestaltete im Auftrag der Gattin von Kaiser Wilhelm I. diese Anlagen. Die beliebte Regentin lebte von 1850 –1858 im Kurfürstlichen Schloss und »schenkte« der Koblenzer Bevölkerung das Rheinufer. »Es soll dem Volke […] geboten werden, ein Aufenthalt außerhalb der kleinen Wohnung und Gasse für Frau und Kind, des Wirtshauses für den Mann: als ›reine Luft‹ in jedem Sinne, Auf dass die gottgesegnete Gegend auch die Menschen zu erhöhtem und warmen Daseinsgefühle erhöbe.«

      An der Uferpromenade entstanden eine Trinkhalle, kleine Tempel, ein Observatorium, Springbrunnen, Pflanzen- und Figurengruppen, Laubengänge und zahlreiche Kunstdenkmäler und Plastiken. Mit der Mischung aus Promenade, Volks- und Vergnügungspark setzte sich die Kaiserin selbst ihr schönstes und dauerhaftestes Denkmal.

      Zu Ehren von Kaiserin Augusta feiern die Koblenzer jedes Jahr am ersten Wochenende im Juni das Augusta-Fest. Wenn Frauen und Männer in historischen Gewändern auf der Promenade flanieren, fühlt man sich in die guten alten Zeiten zurückversetzt. Neben Kutschfahrten, Führungen, künstlerischen und musikalischen Darbietungen werden historische Hofspiele, Fechtszenen mit Edelleuten, Schlosstänze, Kindertheater und Märchenerzählungen angeboten.

      Kurzer Abstecher Richtung Hauptbahnhof zum Geheimtipp Im Süden – kleine, aber feine mediterrane Küche. Stammkarte mit wechselnde Zusatzgerichten. Feinkosttheke mit eigenen Kreationen und guten Weinen.

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      Kaiserin-Augusta-Anlagen

      56068 Koblenz

       www.koblenz-touristik.de

      Im Süden

      Markenbildchenweg 30

      56068 Koblenz

      0261 29670990

       www.imsüden-feinkost-kochbar.de

      Koblenz: Pegelhaus und Alter Rheinkran

      Mit dem Ausbau der Moselwerft verlor der alte Rheinkran aus dem Jahr 1611 zunehmend an Bedeutung. Das markante Gebäude wurde später als Pegelhaus genutzt und ist heute ein Restaurant. Im Jahre 2011 wurde das alte Schieferdach abgerissen und durch ein Glasdach ersetzt. Die Gäste können beim Dinieren in der Glaskuppel nun einen Rheinblick der besonderen Art in alle Himmelsrichtungen genießen.

      Wenn uns im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen verwöhnen, sitze ich gerne am hintersten Tisch auf der Terrasse des Pegelhäuschens. Ich hänge den linken Arm über das Geländer, beobachte die Schiffe, und mein Blick wandert bis zur Halbinsel Oberwerth.

      Am achteckigen Gebäude des Pegelhäuschens sind die Hochwasserstände der vergangenen Jahre markiert und man gewinnt eine Vorstellung, wie hoch die Stadt überflutet wurde. Direkt neben dem Pegelhäuschen findet sich die Anlegestelle der kleinen Personenfähre nach Ehrenbreitstein. Von 1819 bis 1945 konnte man an dieser Stelle den Rhein über eine Pontonbrücke überqueren und heute noch kann man Überreste der Verankerung erkennen. Die Brückenhäuser werden als Souvenirläden und Imbisse genutzt. Auf der anderen Straßenseite steht das imposante ehemalige preußische Regierungsgebäude, heute Sitz des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB), aufgrund einiger Affären auch Bundesamt für Wehrtechnik und Bestechung genannt. Am Prachtgebäude, das in der Epoche der Wilhelminischen Romantik erbaut wurde, sind meisterliche Steinmetzarbeiten zu sehen. Über dem Portal schmücken drei Bronzefiguren die Fassade: Der Mann verkörpert den Fischfang und die Schifffahrt, die Frau Ackerbau und Weinbau. Über beiden thront als Symbol der Macht der heilige Georg, der Drachentöter. Rechts daneben steht der Koblenzer Hof, ein ehemaliges Grandhotel. Dieses Gebäude wurde bis November 2011 vom BWB genutzt, kürzlich umbenannt auf BAAINBw (Bundesamt für Ausrüstung, Information und Nutzungstechnik der Bundeswehr).

      Sehenswert ist die 1887 errichtete blaue Pegeluhr neben dem Gebäude, die nicht die Uhrzeit, sondern den jeweiligen Wasserstand des Rheins anzeigt.

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      Pegelhaus

      Konrad-Adenauer-Ufer 1

      56068 Koblenz

      0261 91489644

       www.pegelhaus.eu

      Koblenz: Basilika St. Kastor und Paradiesgarten

      Nur einen Steinwurf entfernt vom Deutschen Eck steht die älteste Kirche in Koblenz. Die von Papst Johannes Paul II. 1991 zur basilica minor erhobene Kastorkirche ist wegen ihres umfassend erhaltenen romanischen Baubestandes und der zum großen Teil originalen Ausstattung besonders sehenswert. Die Kirche wurde dem heiligen Kastor geweiht, der im 4. Jahrhundert in Karden an der Mosel in der Nähe von Koblenz als Missionar wirkte.

      Der Paradiesgarten direkt neben der Basilika St. Kastor ist Tatort im erfolgreichen BUGA-Krimi von Gabriele Keiser. Die Autorin hat während der Bundesgartenschau an Originalschauplätzen Lesungen angeboten. Wollen wir hoffen, dass der Paradiesgarten weiterhin ein friedlicher Ort bleibt, an dem nicht wirklich jemand ermordet wird, und man sich in diese Oase der Stille zurückziehen und die Seele baumeln lassen kann.

      »Franca sah auf den Mann, der mit ausgebreiteten Armen und Beinen zu ihren Füßen lag. Wie ein Schneeengel, schoss es ihr durch den Kopf. So haben wir als Kinder früher im Schnee Engel geformt. Nur dass der Mann nackt war und nicht auf einer Schneedecke lag, sondern auf kahler Erde, die sich wie ein abgestorbener Kreis inmitten eines rechteckigen Blumenbeetes abhob, das von niederen Buchsbaumpflanzen eingerahmt war und in dem die Farben Blau und Weiß dominierten. Als Paradiesgarten wurde dieses hübsch angelegte Areal neben der Kastorkirche bezeichnet. Davor befand sich ein lang gezogenes Wasserbecken, in dessen Seitenwände Sprüche und Psalmen eingemeißelt waren. Es war noch kühl an diesem Morgen im April. Zwischen hohen Bäumen zur Rheinseite hin ragte das raupenartige Dach der Talstation der Kabinenseilbahn hervor. Unermüdlich fuhren die Gondeln ein und wieder aus. Dahinter floss der Rhein, auf dem gerade ein Frachter geräuschvoll flussaufwärts tuckerte.« (Gabriele Keiser: Engelskraut, Gmeiner-Verlag).

      Vor der Basilika steht der Kastorbrunnen. Die Stabsonnenuhr im Kirchgarten zeigt Uhrzeit und Datum an.

      Probieren Sie im Schatten der Winninger Weinstuben einen Rebensaft und/oder auf der Terrasse vom Ankerplatz leckere Burger an der erhöhten Uferpromenade (www.anker-platz.com).

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