Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman. Laura Martens

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Der Arzt vom Tegernsee Staffel 4 – Arztroman - Laura Martens Der Arzt vom Tegernsee Staffel

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möchte denn gern noch ein Stückchen?« fragte Magdalena.

      »Ich auf jeden Fall«, meldete sich ihr Bruder. Er wandte sich an die Schwiegereltern seiner Schwester, die seit kurzem ebenfalls auf dem Hof lebten, weil sie zu alt waren, um länger allein zu bleiben. »Wie steht es mit euch?«

      »Ich esse auch noch ein Stück«, sagte Hermann Walkhofer. »Und du, Agnes?«

      Seine Frau schüttelte den Kopf. »Wo steckt eigentlich Paul?« fragte sie. »Seit dem Mittagessen habe ich ihn nicht mehr gesehen.«

      Franziska wußte es, dachte jedoch nicht daran, ihren Stiefcousin zu verraten. »Er wird bestimmt noch kommen«, schrieb sie und reichte den Block der alten Frau.

      Eric nahm sich noch ein Stückchen Apfelkuchen. »Er ist ganz ausgezeichnet«, lobte er.

      »Franziska hat ihn gebacken«, bemerkte Anton Löbl.

      »Sie weiß, wie gern Sie Apfelkuchen essen, Herr Doktor«, fügte seine Schwester hinzu. Es war ein offenes Geheimnis, daß Franziska den Arzt seit ihrer Kindheit liebte, während Eric in der jungen Frau nur eine gute Freundin sah.

      Franziska errötete. »Hör nicht auf meine Tante, Eric«, bat sie schriftlich. Sie mochte es nicht, wenn man auf ihre Gefühle anspielte, zumal in seiner Gegenwart. »Ich habe den Apfelkuchen einzig und allein für dich gebacken, Tante Magdalena«, schrieb sie auf ein weiteres Blatt.

      Magdalena Walkhofer wußte, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Es tat ihr leid. Sie liebte ihre Nichte, und nichts lag ihr ferner, als sie in Verlegenheit zu bringen. »Also, am besten, du bringst noch die andere Kuchenplatte, Lena«, sagte sie. »Und… Oh, da kommt ja Paul.« Sie wies zu dem jungen, etwas stämmig wirkenden Mann, der mit einem schweren Paket den Garten betrat. »Wo bist du denn gewesen?« fragte sie und eilte ihrem Stiefsohn entgegen.

      »Ich habe dein Geburtstagsgeschenk abgeholt, Mutter«, erwiderte er vergnügt. »Der Freddy ist leider erst jetzt damit fertiggeworden.« Er stellte das Paket zu Boden. »Pack es aus. Ich bin schon gespannt, was du sagen wirst.«

      »Deine Mutter wird begeistert sein, Paul«, versicherte sein Onkel.

      Lena stellte die Kaffeekanne auf den Tisch zurück. Sie liebte Überraschungen, selbst, wenn sie nicht sie selbst betrafen.

      Magdalena Walkhofer brauchte ein paar Minuten, bis sie das Paket ausgepackt hatte. »Wie bist du denn auf diese Idee gekommen?« fragte sie fassungslos, als schließlich ein antikes Nähtischchen vor ihr stand. »So ein Tischchen habe ich mir schon immer gewünscht. Es paßt wundervoll in mein Schlafzimmer.«

      »Und genau dort sollte es auch stehen«, sagte ihr Stiefsohn. »Franziska hat mir verraten, daß du dir vor einigen Wochen die Nase am Schaufenster vom Ferdinand Stangelhofer plattgedrückt hast. Als ich das Nähtischchen für dich kaufen wollte, war mir bereits jemand zuvorgekommen, aber er hat ein ähnliches besorgen können und es für dich restauriert. Auch die Malereien hat er eigenhändig erneuert.«

      »Danke, Paul.« Magdalena Walkhofer nahm ihren Stiefsohn in die Arme. »Setz dich zu uns. Lena, bitte, kümmere dich endlich um den Kaffee, sonst denkt Paul noch, daß er nur Milch bekommt.«

      Lena verschwand mit der Kanne im Haus. Die geräumige Küche befand sich im vorderen Teil. Während sie darauf wartete, daß der Kaffee durch die Maschine rann, schaute sie zufällig aus dem Fenster. Sie sah, wie ein junger Mann auf den Hof lief. Er wirkte irgendwie gehetzt. Flüchtig sah er sich um, dann rannte er auf die Haustür zu.

      Lena öffnete. »Ja, bitte?« fragte sie.

      »Ich muß dringend telefonieren«, sagte Jörg Thomson völlig außer Atem. »Meine Freundin ist etwa zweieinhalb Kilometer von hier zusammengebrochen. Sie ist bewußtlos.«

      »Doktor Baumann ist gerade bei uns«, erwiderte Lena. »Frau Walkhofer hat Geburtstag. Kommen Sie.« Sie eilte ihm voraus in den Garten.

      »Herr Thomson!« Eric stand auf. Die Thomsons hatten bereits zu den Patienten seines verstorbenen Vaters gehört. »Hat es einen Unfall gegeben?«

      »Meine Freundin ist beim

      Wasserfall zusammengebrochen!« stieß der junge Hotelier hervor. »Melanie hat sich den ganzen Tag schon nicht besonders wohl gefühlt. Leider hat sie mir das erst kurz vor ihrem Zusammenbruch gestanden. Sie ist bewußtlos.« Jörg holte tief Luft. »Gott sei Dank sind Sie hier. Ich wollte das Krankenhaus anrufen.«

      »Mein Wagen steht im Hof«, sagte Dr. Baumann. Er wandte sich an seine Gastgeber: »Kümmert euch bitte um Franzl.«

      »Machen wir«, versprach Anton Löbl. »Ich drücke den Daumen, daß es nichts Ernstes ist«, wandte er sich an Jörg Thomson.

      Mit dem Wagen brauchten sie trotz der unwegsamen Straße, die vom Löblhof zum Wasserfall hinaufführte, nur ein paar Minuten. Eric parkte rechts neben einem kleinen Bach. Kaum hatte er gehalten, stieg Jörg auch schon aus und rannte zu seiner Freundin, die er in den Schatten einiger Kiefern gelegt hatte. »Melanie ist noch immer bewußtlos!« rief er dem Arzt zu.

      Dr. Baumann war mit wenigen Schritten bei der jungen Frau. Jörg hatte ihm erzählt, daß es sich bei Melanie Berger um einen Hotelgast handelte und sie sich ineinander verliebt hatten. Er kniete sich neben sie auf den Waldboden und untersuchte sie. »Hat Ihnen Frau Berger gesagt, ob Sie an irgendwelchen Krankheiten leidet?« fragte er, während er ihr eine kreislaufstärkende Injektion gab.

      »Nein, hat sie nicht«, antwortete Jörg besorgt. »Soweit ich es beurteilen kann, nimmt sie auch keine Medikamente.« Er kniete sich neben den Arzt. »Ist es sehr schlimm?«

      »Das kann ich im Moment noch nicht beurteilen«, antwortete Eric, ohne aufzublicken. »Er kontrollierte Blutdruck und Puls. Langsam begann die Spritze zu wirken. Melanie wachte zwar nicht auf, doch ihre Haut fühlte sich nicht mehr so kühl an wie noch vor wenigen Minuten.

      »Ich glaube, wir können es wagen, sie in die Praxis hinunterzubringen.« Der Arzt richtete sich auf.

      »Ich werde Melanie zu Ihrem Wagen tragen«, bot Jörg spontan an. Er strich seiner Freundin liebevoll über die Stirn. »Es wird schon wieder werden«, sprach er fast lautlos auf sie ein. »Sieht nicht aus, als seist du es gewohnt, längere Wanderungen zu machen.«

      Er hob seine Freundin hoch und trug sie so sicher, als sei sie leicht wie eine Feder, zum Wagen, wo er sie mit Hilfe von Dr. Baumann auf den Rücksitz bettete.

      Auf dem Weg nach Tegernsee kam Melanie wieder zu sich. »Wo bin ich?« flüsterte sie und strich sich über die Augen, weil sie nur verschwommen sehen konnte.

      »Im Wagen von Doktor Baumann, Liebes«, erwiderte ihr Freund. Er saß ebenfalls im Fond. Melanies Oberkörper lag auf seinem Schoß. »Du mußt keine Angst haben. Es wird alles gut.«

      Der Arzt warf einen Blick in den Rückspiegel. »Wie fühlen Sie sich, Frau Berger?« fragte er.

      »Etwas benommen«, meinte sie. »So, als sei ich mit dem Kopf gegen eine Mauer gerannt und hätte Mühe, meine Gedanken zusammenzubringen. Ich weiß nur noch, daß mir plötzlich schwarz vor Augen geworden ist.«

      »Du warst bewußtlos«, sagte Jörg. »Ich bin zum Löblhof hinuntergerannt, um nach Hilfe zu telefonieren. Zum Glück ist Doktor Baumann zu Gast bei den Löbls gewesen.«

      Sie

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