Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca страница 26

Fürstenkrone Box 15 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone Box

Скачать книгу

sagte Prinzessin Angelika ärgerlich zu ihrer Zofe, »wer hat nur den Auftrag gegeben, all diese vielen Rosen ins Schloß zu bringen? Es ist ja bald kein Platz mehr dafür da. Außerdem…«

      »Aber diese Rosen sind nicht von Rothenstein. «

      »Nicht? Wo kommen sie denn her?«

      »Jeden Morgen wird ein Strauß Rosen von Wertach herübergebracht.«

      »Vom König?« Angelika hielt den Atem an und preßte beide Hände gegen die Brust. Zarte Röte stieg in ihr feines Gesichtchen, und ihre Augen begannen zu leuchten

      »Das weiß ich nicht«, sagte Nicole, »ich weiß nur, daß die Rosen für…«

      »Schon gut, Nicole!« Angelika wirbelte die überraschte und verwirrte Zofe herum. »Sie brauchen es mir nicht zu sagen. Ich weiß es ja, oh, ich weiß es ja nur zu genau. Lassen Sie mich jetzt allein, Nicole. Oh, warum hat man es mir nur nicht früher gesagt? Als wenn man mir das hätte verheimlichen können. Diese Unmengen von Rosen mußten mich ja eines Tages stutzig machen. Er hat das gewußt, er hat das bestimmt vorausgesehen. Mein Gott, wie bin ich glücklich.«

      Nicole ging nach einigem Zögern kopfschüttelnd hinaus. Da sollte sich nun einer auskennen. Wie konnte sich die junge Prinzessin nur so über die Rosen freuen, die für die Marquise abgegeben wurden. Ein kompliziertes Seelenleben mußten die hohen Herrschaften schon haben

      Angelika tanzte indessen in ihrem Zimmer herum, den heftig zappelnden Puck an sich gepreßt.

      »Jetzt weiß ich es ganz genau, daß er mich liebt«, lachte und weinte sie zu gleicher Zeit, »es konnte auch nicht anders sein. Oh, wie bin ich glücklich!«

      Dann blieb sie stehen, und Schuldbewußtsein zeigte sich auf ihrem Antlitz.

      »Er wird auf mich gewartet haben im Blockhaus«, sagte sie ernsthaft zu Puck, der ihr zuhörte, als verstünde er sie. »Und ich bin nicht gekommen, weil Michael sich einfach nicht abschütteln läßt. Aber das hat ein Ende. Ich werde Michael morgen früh ganz einfach die Wahrheit sagen. Dann wird er endlich einsehen, daß seine Werbung um mich keinen Zweck hat. Puck«, rief sie wieder und tanzte herum, »der König liebt mich! Ist es nicht wie ein Wunder?«

      Aber der Hund antwortete ihr nicht, er begann nur leise zu winseln.

      »Du bist dumm, Puck«, meinte Angelika da ärgerlich, »der König liebt mich doch!« Sie ließ den Hund zu Boden.

      Puck verkroch sich eilig und beleidigt.

      Sein kleines Hundehirn verstand die Menschen nicht so recht. Weshalb nur mußten sie einen armen, hilflosen Hund immer so heftig an sich drücken, daß alle Knochen schmerzten, wenn sie sich freuten.

      »Michael«, rief Angelika zornig, »weshalb willst du nicht begreifen? Weshalb machst du mir das Leben so entsetzlich schwer? Es könnte doch so schön sein.«

      Michaels helle Augen verdunkelten sich ein wenig, aber er lächelte ungerührt.

      »Ich begreife dich vollkommen, meine liebe Angelika, aber das Leben mache ich dir nicht schwer, das besorgst du ganz allein, indem du unerfüllbaren Träumen nachhängst und jeden, der dich herausreißen will, mit wildem Groll bedenkst. «

      »Ich träume nicht«, entgegnete sie wütend, »es ist Wirklichkeit, was ich erlebe!«

      »Das bildest du dir ein, während du am wirklichen Leben glatt vorbeirennst. Wie ist es nur möglich, daß ein so kluges und bezauberndes Geschöpf wie du ein so riesiges Brett vor seinem reizenden Köpfchen haben kann.«

      »Michael, du wirst unverschämt. Du redest mit mir wie mit einer Dienstbotin. Ich verbitte mir das! Ich bin eine Prinzessin de Roussilion.«

      »Ich würde mir niemals erlauben, so zu einem Dienstboten zu sprechen, aber eine solche würde sich wohl auch nie einreden, von einem König geliebt zu werden.«

      Angelika verschlug es den Atem. So grob hatte Graf Michael noch nie mit ihr geredet, und als sie ihn jetzt ansah, glaubte sie Zorn in seinen Augen zu erblicken, und das erschreckte sie.

      Bisher war er stets geduldig und liebenswürdig gewesen, von einer anderen Seite kannte sie ihn überhaupt nicht.

      »Du bist ein Scheusal!« rief sie ärgerlich aus. »Nie, nie werde ich dich lieben können! Du bist gemein und widerlich!«

      Ein wenig blasser wurde das schmale Antlitz des jungen Mannes, aber er blieb an ihrer Seite.

      »Mag sein, daß meine Liebe dir zuwider ist, deshalb werde ich doch nicht zulassen, daß du in dein Unglück rennst, eben weil ich dich liebe, ob es dir nun paßt oder nicht. Du wirst dich damit abfinden müssen.«

      Angelika hielt nur noch mit Mühe die blanken Zornestränen zurück.

      Wenn sie Michael nicht bald los wurde, würde es zu spät werden für einen Ritt zum Holzhaus im königlichen Forst.

      »Laß mich allein«, zischte sie ihn an, »ich will dich nicht mehr sehen! Ich will dich überhaupt nie, nie wiedersehen! Ich hasse dich!«

      »Das ist ein Fortschritt«, meinte er ungerührt, »liegen Haß und Liebe doch so dicht beieinander, daß man sie kaum noch unterscheiden und schon gar nicht voneinander trennen kann. Wer weiß, eines Tages erwachst du vielleicht doch noch aus deinem irrsinnigen Traum und erkennst dann, daß Liebe ist, was du für Haß gehalten hast.«

      »Das wird niemals passieren!« entgegnete sie heftig, und erschrocken schoß ein Hase vor ihr quer über den Weg, so daß sie Mühe hatte, ihr Pferd zu halten. Das brachte sie halbwegs zur Besinnung.

      »Ich habe Zeit, ich kann es abwarten«, meinte Michael von Seebach ruhig. Was seine Beherrschung ihn kostete, ahnte sie nicht. Am liebsten hätte er das ganze entzückende Persönchen genommen und kräftig über das Knie gelegt, nicht nur, weil Angelika ihn selbst so quälte, auch für das, was sie Christina antat, die er zutiefst verehrte.

      Angelika hatte indessen eingesehen, daß sie so nicht weiterkam. Sie begann zu schmeicheln und zu schnurren wie ein Kätzchen.

      »Michael«, säuselte sie lieb, »schau, weshalb streiten wir uns?«

      »Das fragst du mich?«

      »Das frage ich dich. Du bist doch ein Mann, und ein Mann muß doch erkennen, wenn er verloren hat. Du mußt mir einfach glauben, daß meine Liebe erwidert wird.«

      »Und woraus schließt du das? Woher weißt du das so genau?«

      »Weil ich täglich rote Rosen erhalte, Michael. Kannst du mir eine andere Erklärung dafür geben als die der Liebe?«

      »O ja, das kann ich!« nickte er grimmig. »Rote Rosen erhält nämlich die Marquise vom König und nicht du. Das solltest du eigentlich wissen, oder hast du schon ein einziges Mal eine Zeile mit den Rosen erhalten? Sind sie dir etwa übergeben worden?«

      Angelika hielt ihr Pferd an, sie war sehr blaß geworden.

      »Sag das noch einmal, Michael!« stieß sie mit zitternder Stimme hervor, únd in ihren Augen lag ein Ausdruck, vor dem er erschrak.

      »Es tut mir leid, Angelika«, entgegnete er, »ich hätte es dir wohl nicht in dieser Form sagen dürfen, aber

Скачать книгу