Vera - Sklavin der Lust | Erotischer Roman. P.L. Winter

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Vera - Sklavin der Lust | Erotischer Roman - P.L. Winter Erotik Romane

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davon auszugehen, dass er so etwas wie ein geheimes Doppelleben geführt haben könnte. Wie erklären Sie sich diese Häufung kurz nach Ihrem Verschwinden?«

      Vera konnte nichts erwidern, starrte den Beamten nur mit weit aufgerissenen Augen an und schluckte. Sie spürte, wie sich ein Schweißtropfen seinen Weg über ihren Rücken nach unten bahnte.

      »Frau Wegner, was wissen Sie über die Anmietung eines Renault Duster am 25. Oktober in Recife, welche mit Ihrer Kreditkarte bezahlt wurde, wohingegen der Mietvertrag von einem Antônio de Vasconcelos unterschrieben wurde, den Sie Ihrer Aussage nach nicht kennen?«

      »Nichts! Ich weiß nichts von einem Mietwagen und auch nichts von einem Antônio de Vasconcelos!«, gab Vera mit fester Stimme und etwas lauter als beabsichtigt zurück. Sie versuchte, ihre alte Stärke zurückzugewinnen und nahm wieder die ursprüngliche, aufrechtere Sitzposition ein.

      »Sie wissen also nichts über das Fahrzeug, in welchem am 21. November letzten Jahres eine Leiche gefunden wurde, zusammen mit den Papieren Ihres Mannes? Eine Leiche, deren Tod irgendwann zwischen dem 25. Oktober und dem fünften November eingetreten sein muss?«

      »Nein!«

      »Wo waren Sie und Antônio de Vasconcelos nach dem 25. Oktober letzten Jahres?«

      »Ich weiß es nicht! Ich bin am 18. November in einem Nonnenkloster in der Nähe von Sertãozinho aufgewacht. An die Zeit von Mitte August bis zu diesem 18. November letzten Jahres fehlen mir sämtliche Erinnerungen.«

      »Wo ist Antônio de Vasconcelos?«

      »Ich weiß es nicht! Ich kenne niemanden mit diesem Namen, wie oft muss ich das noch sagen?«, schnaubte Vera wütend und ließ in Rage die Fäuste auf den Tisch niedersausen. Sie war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren – genau das, was der Beamte erreichen wollte.

      »So, ich glaube, wir sollten dieses Gespräch jetzt abbrechen. Wenn das ein Verhör wäre, könnte ich Ihrem Vorgehen durchaus folgen, aber wie wir ja bereits festgestellt haben, ist es keines. Meine Herren – vielen Dank für das Gespräch, wir gehen jetzt!« Die Stimme des Anwalts hallte kraftvoll und sicher durch den Raum, als er aufstand und Vera am Arm mit sich zog.

      Gemeinsam gingen sie zur Tür, welche Thomas mit festem Griff öffnete, bevor er sich noch einmal umdrehte. »Meine Herren, ich darf Sie bitten, mir eine Kopie Ihres Protokolls zwecks Prüfung zu übermitteln. Weiterhin weise ich Sie darauf hin, dass Sie nicht um Erlaubnis gebeten hatten, dieses Gespräch aufzeichnen zu dürfen. Ich gehe davon aus, dass Sie etwaige Video- und/oder Audioaufnahmen umgehend löschen werden, sollten solche gemacht worden sein – unrechtmäßig, wie ich bemerken darf.« Er sah provokant zur Kamera, die in der hinteren Ecke an der Decke befestigt war. Ein rotes Blinklicht deutete darauf hin, dass diese aktiv war.

      Ohne weitere Worte verließen sie den Besprechungsraum und gingen schnurstracks in den kleinen Vorraum mit Sicherheitstür. Als Thomas den diensthabenden Beamten bat, zu öffnen, schaute dieser ihn nur verdutzt an und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Erst als der leitende Beamte hinzutrat und es ihm erlaubte, machte er den Weg frei für die beiden, die sich zum Gehen wandten.

      »Auf Wiedersehen, Frau Wegner, Herr Anwalt. Das Protokoll lassen wir Ihnen gerne zukommen, wahrscheinlich morgen. Ich gehe davon aus, dass Sie uns für weitere Befragungen, sollten diese vonnöten sein, zur Verfügung stehen werden?«

      »Im Sinne der Wahrheitsfindung, selbstverständlich. Bitte vereinbaren Sie etwaige Termine mit meinem Sekretariat. Auf Wiedersehen!«

      Als sie wieder im Wagen saßen, atmete Vera deutlich hörbar auf. »Wow, was war das denn? Mann, bin ich froh, dass du dabei warst und nicht Gerda. Ich glaube, die wäre dem an die Gurgel gegangen, ich habe mich selbst auch ein-, zweimal zurückhalten müssen.«

      »Die Polizei hat offensichtlich ein paar Details mehr als wir. Keine Ahnung, woher sie den Namen Antônio de Vasconcelos haben, bei unseren Recherchen ist der nie aufgetaucht. Die Tatsache, dass es sich bei einigen der Rechnungen um Besuche in Nachtclubs handelt, war mir ebenfalls neu. Ich vermute mal, dass sie irgendwie an die Originalbelege gekommen sind, was allerdings bisher nie erwähnt wurde. Angeblich waren die brasilianischen Behörden nicht sehr kooperativ, das hat mir ein Freund im Auswärtigen Amt bestätigt. Nun, da wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als an deinem Gedächtnis zu arbeiten und noch einmal gemeinsam alle Unterlagen durchzugehen.« Thomas sah Vera tief in die Augen und versuchte zu ergründen, ob sie ihm irgendetwas vorenthielt. So viele Details und sie konnte sich an gar nichts erinnern? Oder wollte sie nicht?

      »Glaubst du, die melden sich wieder?«, unterbrach Vera seine Grübelei.

      Er griff nach ihrer Hand und spürte das leichte Zittern. Die Frau neben ihm schien wirklich nervös zu sein, das Gespräch hatte ihr mehr zu schaffen gemacht, als sie sich anmerken ließ. »Mit Sicherheit. Ich fürchte, da kommt noch einiges auf uns zu. Was mich am meisten beunruhigt, ist allerdings die Tatsache, dass alles, was mit diesem Antônio de Vasconcelos zu tun hat, offensichtlich über deine Kreditkarte gelaufen ist. Über Manfreds Kreditkarte wurden vorwiegend die Hotels bezahlt und Bargeld abgehoben – somit die harmlosen Buchungen. Das muss ich mir genauer ansehen. Ich werde einfach formal die Unterlagen anfordern, mal sehen, was dann passiert.«

       Ein schöner Nachmittag

      Wie versprochen, rief Thomas Gerda kurz an und teilte ihr mit, dass das Gespräch mit den Polizisten aufschlussreicher als erwartet gewesen war. Er beschränkte sich jedoch nur auf unverfängliche Aussagen, da er befürchtete, dass sie sonst wieder wie ein Wirbelwind gleich auftauchen würde, was ihm jetzt ganz und gar nicht passte. So vereinbarten sie, sich gegen 17:30 Uhr bei ihm in der Kanzlei zu treffen und dort alles Weitere zu besprechen. Die knapp drei Stunden bis dahin wollte er mit Vera in Ruhe verbringen.

      »Was hältst du davon, wenn wir einen kleinen Abstecher nach München zum Bummeln machen?«, schlug er vor.

      »Gerne, gute Idee. Wieder mal unter Leute kommen, in der Anonymität abtauchen, wo mich nicht gleich jeder anstarrt und mit seinen Blicken verfolgt, das wäre wunderbar!«

      »Na, dann lass uns in die Stadt fahren, einen Parkplatz in der Nähe vom Stachus suchen und zu Fuß zum Marienplatz schlendern. Da finden wir sicher ein schönes Plätzchen für einen gepflegten Kaffee.« Frech grinste er sie an und freute sich, dass der Vorschlag ihre Stimmung ganz offensichtlich verbesserte.

      Es war ein schöner Sommertag und Vera genoss, wie ihr in dem offenen Sportwagen der Fahrtwind um die Nase und durch ihr kurzes rotbraunes Haar strich. Irgendwie erinnerte es sie an vergangene, bessere Zeiten, und sie kuschelte sich in den bequemen Sitz. Interessiert beobachtete sie die vorbeihuschende Landschaft – weitläufige Felder und Wiesen, unterbrochen von kleinen Wäldchen –, bis sie nach knapp fünfzehn Minuten bei Eching die ersten Ausläufer von München erreichten.

      »Mit deinem blauen Flitzer geht das aber ruckzuck«, stellte sie fest. »Ich mit meinem Golf habe dafür immer gute zwanzig Minuten gebraucht. Bist wohl immer noch ein Schneller, was?«

      »Ich weiß zwar nicht, wie du das genau meinst, aber seit du mich damals so Hals über Kopf verlassen hast, hat sich bei mir einiges verändert.«

      »Hals über Kopf? Na, so kann man das wohl nicht nennen nach dem, was du damals abgezogen hast ... Aber Schwamm drüber, das ist schon eine Ewigkeit her, ich habe es fast schon vergessen.«

      »Das ist aber kein Kompliment, wenn du mich vergessen hast«, stellte Thomas lachend fest und fuhr hastig fort: »Stimmt, ich habe mich damals wirklich danebenbenommen und wollte mich längst bei dir entschuldigen.

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