Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband). Arndt Ellmer

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Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband) - Arndt Ellmer Perry Rhodan-Silberband

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einer innigen Freundschaft unserer Völker.«

      Er reichte Adams, den er um Haupteslänge überragte, seine lange, schmale Hand, und Adams griff, ohne zu zögern, fest zu.

      Adams brannten viele Fragen auf der Zunge, doch er verschob sie auf später.

      Sotho Tal Ker redete schon weiter: »Ich danke dir auch dafür, dass du alles Nötige für die Geheimhaltung getan hast. Die Transmitterstationen, über die ich kam, waren alle verlassen, kein Außenstehender weiß demnach von meiner Existenz. Gerade deshalb wundere ich mich, dass du drei Personen in unser Geheimnis eingeweiht hast.«

      Adams war ein wenig überrascht von dem strengen Unterton und dem unverhohlenen Vorwurf, der in der Stimme des Fremden mitschwang.

      »Celeste, Patricia und Timo waren bei mir, als mich dein erster Anruf erreichte«, sagte Adams, und zugleich ärgerte er sich darüber, dass dies wie eine Rechtfertigung klang. »Wir können uns auf sie verlassen, sie sind mir treu ergeben.«

      Er blickte zu den drei Hanse-Sprechern, die den Fremden begleitet hatten, und merkte an ihren Gesichtern, dass etwas vorgefallen sein musste, das ihnen Unbehagen einflößte.

      Sotho Tal Ker überspielte das kurze Stocken. »Ich sehe euch zwar sehr ähnlich, aber ich habe einige Eigenheiten, die auf meine andere Mentalität zurückzuführen sind. Unsere drei Freunde waren ein wenig schockiert, weil ich bei unserer Begegnung etwas überreagierte. Ich entschuldige mich für meinen Fauxpas, dass ich im ersten Moment an Verrat dachte.«

      »Fauxpas ist gut«, sagte Timo Porante, der jüngste der drei Hanse-Sprecher. »Ich dachte, er würde bei unserem Anblick Amok laufen und uns in Stücke reißen.«

      »Wie soll ich das verstehen?«, fragte Adams irritiert.

      »Timo übertreibt«, wehrte Patricia Kolmeth unsicher lächelnd ab. »Es wird so gewesen sein, wie unser Gast sagt. Unser Erscheinen kam unerwartet für ihn und entsetzte ihn. Er hat sich umgehend wieder gefangen, als wir ihm die Sachlage schilderten.«

      »Das Ganze war mein Fehler«, gestand Adams ein. »Ich hätte Sotho Tal Ker auf euch als Empfangskomitee vorbereiten sollen.«

      »Ich hätte nicht so heftig reagieren dürfen«, sagte der Fremde entschuldigend. »Als Erklärung kann ich nur mein angeborenes Misstrauen anführen. Ich muss vorsichtig sein – als Einziger meiner Art in einer fremden Galaxis.«

      »Du hast immerhin den Vorteil, dass du sehr viel über uns weißt«, entgegnete Adams. »Im Gegenzug bist du weiterhin der große Unbekannte für uns.«

      »Das ist richtig. Darum ist es nur gerecht, dass ich dir für alle Auskünfte zur Verfügung stehe, mein Freund. Ich habe keine Geheimnisse vor dir.«

      »Du sagtest, dass ich dich auf Herz und Nieren prüfen kann«, erinnerte Adams. »Ich habe NATHAN veranlasst, das bereits zu tun.«

      Es entstand ein gespanntes Schweigen. Sotho Tal Ker schien leicht in sich zusammenzusinken. Die drei Hanse-Sprecher musterten ihn aufmerksam.

      »Negativ«, meldete NATHAN in dem Moment. »Ein unbekanntes energetisches Kraftfeld macht eine Analyse unmöglich.«

      Der Fremde duckte sich förmlich. Der große Kopf reckte sich an einem abgewinkelten Hals nach vorne. Die ungelenkig wirkenden Arme waren nach hinten gedreht, die Schultern hoben sich, und der Unterkörper wurde nach vorn durchgedrückt. Sotho Tal Ker machte mehrere unsicher stelzende Schritte, die zugleich etwas Wiegendes an sich hatten.

      »Stalker!«, sagte Adams aus einer Eingebung heraus, und der Fremde zuckte dabei zusammen, als wäre er geschlagen worden. Aber Adams war zufrieden damit, einen Spitznamen für den Fremden gefunden zu haben, mit dem er sich für das ungeliebte »Gershwin« revanchieren konnte. »Stalker!«, wiederholte er und fuhr nach einer kurzen Pause fort: »Was für ein Spiel treibst du? Ist das deine Antwort auf meinen Vertrauensvorschuss? Was hast du zu verbergen, dass du dich mit einem unsichtbaren Schutzschirm umgibst?«

      Sotho Tal Ker war über zwei Meter groß und wirkte trotz seines weiten, lose fallenden Umhangs schlank.

      »Das ist nur eine weitere meiner Eigenarten«, gestand er schuldbewusst. »Ich bin einem Kodex unterworfen, der mein Verhalten bestimmt. Dagegen komme ich nicht an. Ich hätte dich vorwarnen sollen, Gershwin, ich weiß. Deshalb werde ich versuchen, alles zu erklären. Falls du danach befindest, dass dir unter den gegebenen Umständen der Umgang mit mir nicht zuzumuten ist, kannst du mich fortschicken. Aber eines kannst du niemals von mir verlangen: dass ich mich vor dir oder sonst jemandem entblöße. Das verbietet mein Kodex.«

      Adams verzog den Mund. »Wenn du unter ›Entblößung‹ eine eingehende Untersuchung verstehst, werden wir nicht weit miteinander kommen, Stalker. Wenn du deine Tarnung nicht aufgibst, muss ich annehmen, dass du dem Dekalog der Elemente angehörst.«

      Der Fremde ließ seine Linke über die Vorderseite seines Umhangs gleiten. Wo die Fingerspitzen das Material berührten, teilte es sich. Auf diese Weise entstand ein Schlitz, und als er lang genug war, schlüpfte Sotho Tal Ker hindurch und warf den Umhang ab.

      »Ich zeige mich dir, mein Freund«, sagte er fast feierlich.

      Unter dem Umhang trug er eine knappe, eng anliegende Kombination. Nun stellte sich heraus, dass er einen schmalen, fast tonnenförmig gewölbten Oberkörper hatte. Der Unterleib war nach vorn gereckt, das Becken nach hinten geknickt, so dass es aussah, als recke er das Gesäß. Das gab seiner Haltung etwas Aufreizendes, doch in der Bewegung kam das weniger stark zum Ausdruck.

      Sotho Tal Ker verdrehte den Körper und verrenkte die Glieder, er bewegte den Kopf auf dem langen, kräftigen Hals, schnitt Grimassen und ließ seine Hände schwingende Bewegungen machen. Es schien, als vollführe er einen Tanz oder eine überzeichnete Pantomime. Es war zugleich eine Bewegungsstudie, und zu dieser Ansicht neigte Adams zusehends, je länger der Fremde vor ihm tänzelte.

      Adams konnte nicht anders, er schmunzelte. Es erschien ihm geradezu rührend, mit welcher Naivität sich Sotho Tal Ker bemühte, sich dem Betrachter zu offenbaren. Er redete nur einmal während dieser Vorführung, und was er sagte, machte seine Anstrengung deutlich.

      »Sieh mich an, das bin ich! So ist mein Körper. Und wenn du mir in die Seele blicken willst, dann sprich mit mir. Auf diese Weise – und nur so – kann ich mich dir ganz offenbaren, mein Freund.«

      Er gab damit auch zu verstehen, dass man ihn nur so kennenlernen konnte und keineswegs durch irgendwelche Messungen. Sein Kodex, was immer sich dahinter verbarg, ließ eine nüchterne Analyse nicht zu.

      Sotho Tal Kers Bewegungen waren kraftvoll und geschmeidig und verrieten in der Tat die Grazie eines Tänzers. Ohne den Umhang wurde deutlich, dass Arm- und Kniegelenke höher saßen als beim Menschen. Die Oberarme waren nur halb so lang wie die Unterarme. Ebenso nahmen die Oberschenkel nur ein Drittel der gesamten Beinlänge ein. Das verlieh seinem Gang etwas Stolzierendes, und auf gewisse Weise mutete er wegen der langen Unterschenkel zugleich gestelzt an. Die Bewegungen waren jedoch keineswegs eckig. Der Fremde erschien geschmeidig wie ein exotisches Raubtier und vorsichtig wie ein Pirschgänger. Erst bei diesen Überlegungen wurde Adams richtig bewusst, wie treffend die Bezeichnung »Stalker« in diesem Zusammenhang war.

      Stalkers Hände, schmal und feinnervig, wiesen jeweils fünf Finger auf. Auch die nackten Füße waren fünfgliedrig und schmal – und zugleich ungewöhnlich groß wegen eines ausladenden Fersenbeins.

      Er beendete seine Vorstellung mit einer schwungvollen Verbeugung,

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