Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 151: Sternenfieber (Silberband) - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Silberband

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Tönen aus, die wie die Ouvertüre zu einem Melodrama klangen. »Sie hat schon begonnen.« Er schaffte es, zweistimmig zu tirilieren. »Du bist da, und deine Raumschiffe stehen über dem Planeten. Der Krieger hat ein beachtliches Potenzial aufgeboten, um den Cloreonen eine letzte Chance zur Rehabilitation zu geben. Die Flotten ihrer Kolonialwelten nahen und werden ihren Anteil tragen. Meine Aufgabe ist es zuerst, dafür zu sorgen, dass die Organismus-Gesellschaft mit ihren Antikörper-Typen deine Vironauten nicht länger behelligt. Die Letzte Schlacht verlangt Ordnung. Der Ewige Krieger erlaubt kein blindes Austoben, denn seine Ziele sind ehern.«

      Meine Frage nach Kalmers Erscheinen hatte der Elfahder nicht beantwortet. Noch einmal zu fragen, schien mir in dem Punkt sinnlos zu sein.

      »Dann hör mir zu, Volcayr!«, sagte ich betont. »Ich trage die Faust des Kriegers, und ich werde alles daransetzen, diese sinnlose Schlacht zu verhindern. Sie hätte nur den Tod ungezählter Intelligenzen zur Folge.«

      Damit war es heraus. Ich fühlte mich wohler.

      »Sobald die Letzte Schlacht geschlagen ist, wirst du Zeit für solche Scherze haben«, sang Volcayr unbeeindruckt. »Vorher sind sie unangebracht.«

      3. Vathin

      Vathin war überrascht und enttäuscht zugleich. Die Stimme des weiblichen Wesens aus dem fremden Raumschiff hatte es ihm angetan. Als er nun sah, dass Jizi Huzzel ein winziges Geschöpf war, kleiner als Kutzi, das Haustier seiner Eltern, konnte er seine Verwunderung kaum verbergen.

      Der große Fremde, der sich als Rainer Deike vorgestellt hatte, wirkte hingegen beeindruckend. Er trug einen Schutzanzug, der besser zu sein schien als alles, was Vathin je gesehen hatte. Offensichtlich besaßen die beiden Fremden eine überlegene Technik. Die kurze Zeit, die sie benötigt hatten, um die cloreonische Sprache zu verstehen, belegte das. Was Vathin nicht verstand, war das blaue Kleidungsstück aus einem flauschigen Gewebe, das Deike über dem Raumanzug trug. Dieser eher lockere Umhang ergab keinen Sinn, außer, dass in einer der beiden aufgenähten Taschen das kleine Wesen mit der sympathischen Stimme steckte.

      »Hier herrscht ziemliche Hektik«, sagte der große Fremde. »Käpt'n, das ist unser Bordrechner, hat an die dreitausend Raumschiffe gezählt und erkannt, dass ihr euch im Aufbruch befindet. Was bedeutet der Aufmarsch, Vathin? Wir haben nur friedliche Absichten. Falls wir stören, ziehen wir uns wieder zurück.«

      Der Oberwächter wusste in seiner ersten Überraschung nicht, wie er auf diese Feststellung reagieren sollte. Sein Zögern nutzte das kleine Wesen mit der sympathischen Stimme: »Wir sind nach Ciclaun gekommen, weil wir etwas über eine seltene Pflanze herausfinden wollen. Sie heißt Comanzatara.«

      »Inhaftieren!«, brüllte Color dazwischen, der Führer der EXE-23. »Hier herrscht Krieg, auf den wir uns seit fünftausend Jahren vorbereitet haben. Der Ewige Krieger ...«

      »Von Schlachten und Kriegen wollen wir nichts hören, Vieläugiger.« Deike fiel dem Kommandanten nicht nur ins Wort, er griff auch noch mit beiden Händen nach dessen kräftigen Oberarmen. »Krieg bringt immer nur Tod und Verwüstung«, sagte er. »Wir haben in dieser Galaxis schon eine ausgelöschte Welt gesehen. Das sollte Ciclaun erspart bleiben, meint ihr nicht?«

      »... und der Comanzatara«, meldete sich Jizi.

      Sie hatte zwei winzige Arme und zwei kaum größere Beine. Das sah Vathin, weil sie endlich aus der Tasche des blauen Kleidungsstücks hervorschwebte. Sie flog ohne Flügelschlag, ohne sperrige Technik.

      Vathins 36 Augen quollen auf, denn das kaum eine Handspanne messende weibliche Wesen mit der zartgrünen Haut verharrte vor seinem Gesicht. Ihm war, als musterte Jizi jedes seiner ringförmig um den Kopf verteilten Augen.

      Wie gern hätte er sich darauf eingelassen, doch es war unmöglich. Die Letzte Schlacht, der sein Volk seit vielen Generationen entgegenfieberte, was wichtiger als diese Fremden. Sehr viel wichtiger.

      »Tu endlich etwas, Vathin!«, schrie der Kommandant der EXE-23. »Du hast die Verantwortung ...«

      Ja, die hatte er. Er gehörte zur Blauen Garde von Ciclaun und sein Platz war ihm zugewiesen, seit er denken konnte. Er musste seine Aufgabe erfüllen, das war seine Pflicht.

      »Verschwinde!«, hörte Vathin sich sagen und fragte sich zugleich, ob er das tatsächlich wollte. Ja? Nein? Die beiden Fremden faszinierten ihn. Außerdem hatte Deike etwas gesagt, das in ihm nachschwang und ihn innerlich erschütterte: Krieg bringt immer nur Tod und Verwüstung.

      »Wir wollten keine Konflikte zwischen euch heraufbeschwören.« Jizi Huzzels Stimme wischte Vathins Zwiespalt beiseite. Es war so wunderbar zu spüren, dass jemand sanft und ohne hörbaren Zwang redete. Da war kein militärischer Tonfall, kein Befehl, kein Schreien.

      »Verschwinde!«, wandte Vathin sich an den Kommandanten und versuchte, ebenfalls leise zu reden. »Das hier ist meine Angelegenheit. Unteradmiral Lillingjoke hat mir die Sache übergeben.«

      Was er tat, war Wahnsinn, das war ihm bewusst. Zugleich triumphierte er, denn Color wandte sich um und verließ die Andockkammer. Er, Vathin, der einfache Oberwächter, hatte einen Schiffskommandanten zur Räson gebracht. Wann hätte er das jemals vorhergesehen?

      »Bitte, Freund, begleite uns an Bord unseres Schiffes«, sagte Deike. »Wir haben dort eine Pflanze, die Comanzatara heißt. Sie sucht etwas, dabei wollen wir ihr helfen. Wir wissen, dass Comanzatara einmal auf Ciclaun gewesen ist. Ebenso auf Sans-Cror, auf Perpetim, Vilyandoc ...«

      »Schon gut«, unterbrach der Oberwächter die Besucher. »Hört ihr mir bitte auch einmal zu?«

      Deike schwieg. Sein Gesicht nahm einen Ausdruck an, den der Cloreone als entschuldigend verstand. Und Jizi sagte: »Selbstverständlich, Vathin. Verzeih unsere Unhöflichkeit. Wir wollen nur Comanzatara helfen. Diese Pflanze ist das einsamste Geschöpf des Universums.«

      »Manchmal war mir, als sei ich das einsamste Lebewesen überhaupt«, entgegnete Vathin.

      Weil Deike und die Winzige erwartungsvoll schwiegen, redete er weiter. Er erzählte vom Kodex des Ewigen Kriegers Kalmer, von Ciclaun und den Ereignissen, die vor langer Zeit geschehen waren. Auch von einem seiner Lehrer, der behauptet hatte, dass das Militärregime auf Ciclaun mehr wisse, als es jemals eingestehen würde. Über Cloreon. Über den Stillstand der technischen Entwicklung auf den Kolonialwelten. Und darüber, dass in den Kolonien sehr wohl vieles über die Organismus-Gesellschaft auf Cloreon bekannt war.

      Unvermittelt wurde Vathin sehr unruhig. »Die EXE ist weg«, sagte er betroffen. »Ich habe meinen Einsatz auf der LEFLAHT versäumt. Color wird mich dafür vernichten.«

      »Es gibt keine Vernichtung«, widersprach Jizi. »Du willst sie nicht, wir auch nicht. Käpt'n meint, das Flaggschiff der Ciclaun-Cloreonen heißt CICLANT. Käpt'n hört euren Funk ab und informiert den Langen und mich. Er sagt, auf der CICLANT fehlt ein Beibootpilot. Der dafür vorgesehene Cloreone trat seinen Dienst nicht an. Euer Admiral wird sich bestimmt freuen, wenn er dich bekommt.«

      »Das sind Träume ...«, wehrte Vathin ab.

      »Ich erfülle dir diesen Traum«, behauptete die kleine Frau. »Du sagst mir als Gegenleistung, wo Comanzatara auf Ciclaun war, und gibst mir jede Unterstützung, um die Rätsel der Pflanze zu lösen.«

      »Ich kenne keine Pflanze Comanzatara«, entgegnete Vathin niedergeschlagen. Seine Stimmung wechselte rasch. »Aber ich verspreche, eurem Forschungsdrang weiterzuhelfen, wenn ihr mich auf die LEFLAHT bringt.«

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