Soulmates: Ruf der Freiheit. J.L. Langley

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Soulmates: Ruf der Freiheit - J.L. Langley Soulmates

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mehr als dürftig klingen würde, auf der Arbeitsplatte ab, aber er musste es versuchen. Er wollte das einfach nur vergessen. »Pass auf, Jake, es tut mir so –«

      Jake schüttelte den Kopf. »Da gibt es nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest.« Stirnrunzelnd hob er eine Hand an. Für einen kurzen Moment dachte Remi, dass Jake nach ihm greifen würde, aber dann fuhr er sich nur mit den Fingern durchs Haar und stieß einen tiefen Atemzug aus. »Du hattest einen beschissenen Tag. Wahrscheinlich sollte ich einfach gehen.«

      Enttäuschung – nein, Erleichterung – schoss durch Remi. Jake hatte ihm gerade einen Ausweg angeboten. Die Entdeckung von Sterlings blauen Flecken hatte sein Hirn geröstet. Ja, genau das ist es. Dass er Jake geküsst hatte, lag an dem ganzen Druck und er war wegen seiner Sorge völlig durch den Wind.

      Ein Stimmchen in seinem Hinterkopf sagte, dass das nicht stimmte, dass er sich von Jake schon vom ersten Augenblick an angezogen gefühlt hatte, aber Remi ließ es verstummen. Es war Angst, musste Angst sein.

      »Ja.«

      Kapitel 4

      Matt Mahihkan ließ Jake nicht einmal richtig sein Büro betreten, bevor er anfing, ihn zu bestürmen. »Komm schon, Jake. Gib mir eine Chance. Ich kann gut mit einer Pistole umgehen.«

      Jake knurrte und schob sich an dem Welpen vorbei. Matt war achtzehn Jahre alt und wollte um jeden Preis etwas werden, das er für cooler hielt als der Büroleiter, der er war.

      »Nein. Du bekommst keine Waffe. Du bist hier, um das Büro am Laufen zu halten. Und zum hundertsten Mal: Wir schießen auf niemanden.« Jake führte dieselbe verdammte Unterhaltung jeden Morgen, seit er den Jungen angestellt hatte.

      »Rhys schießt auf Leute«, flüsterte Matt und warf einen Blick in Richtung Rhys' Büro. Er lehnte sich gegen den Türrahmen zwischen Jakes Büro und dem Empfangsbereich.

      Jake setzte sich und ging die Nachrichten auf seinem Schreibtisch durch, während er sein Bestes gab, den Jungen zu ignorieren. Das nächste Mal, wenn Rhys vorschlug, jemanden aus dem Rudel einzustellen, würde er den Kerl feuern, bester Freund hin oder her.

      »Matt, hol mir einen Kaffee.«

      Matt warf die Hände in die Luft, stieß ein langes, leidendes Seufzen aus und verschwand.

      Zum ersten Mal fielen Jake die Klamotten des Welpen auf, ein blass pinkes Polo-Shirt mit schmalen gelben Streifen, khakifarbene Hosen, pinke Socken und schwarze Leder-Slipper. Blinzelnd legte Jake den Kopf schief, nicht sicher, ob mit seinem Sehvermögen alles in Ordnung war.

      Mit einer Kaffeetasse in der Hand bog Rhys um die Ecke und murrte kaum hörbar: »Ich hab auf niemanden geschossen… diese Woche.« Er zog ein finsteres Gesicht, wobei die kleine Narbe an seiner Stirn hervorgehoben wurde, und warf einen Blick zurück zu Matt. Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg in Jakes Büro fort. Sein Humpeln war heute stärker als gewöhnlich. »Müssen wir jetzt einen verdammten Dresscode einführen?«

      »Scheint so.« Jake wusste es besser, als Rhys nach seinem Bein zu fragen, aber er überlegte trotzdem, was Rhys angestellt hatte, damit es sich wieder bemerkbar machte. Stattdessen begnügte er sich damit, ein Auge auf Rhys zu haben. Wenn er das Gefühl hatte, dass die alte Verletzung Rhys zu stark zusetzte, würde Jake ihn so lange tyrannisieren, bis sein Freund etwas gegen die Schmerzen nahm.

      »Warte nur, bis ich Gadget über den Weg laufe. Ich werde ihm das alles unter die Nase reiben. Weiß er, dass sein Ältester wie ein Yuppie aussieht?« Rhys stellte die Tasse auf Jakes Schreibtisch ab und nahm ihm gegenüber Platz. Sein Bein war steif genug, dass er sich mehr oder weniger auf den Stuhl fallen ließ. Er griff wieder nach seiner Tasse und nahm einen Schluck. »Bist du die ganze Nacht auf gewesen?«

      Jake zuckte mit den Schultern. Zwar hatte er sich die ganze Nacht über im Bett hin und her gewälzt, aber er würde den Teufel tun und das Rhys erzählen. Gegen zwei Uhr war er schließlich aufgestanden, um ein wenig an einem Fall zu arbeiten, obwohl er an nichts anderes hatte denken können, als an Remis errötend vorgetragene Entschuldigung.

      Jake hätte Remi niemals so einfach davonkommen lassen sollen, aber Remi hatte derart nach Unbehagen gerochen, dass er es nicht über sich gebracht hatte. Es beschäftigten ihn ohnehin schon so viele Dinge, mit denen er klarkommen musste, dass Jake sich nicht richtig dabei gefühlt hätte, ihn noch zusätzlich unter Druck zu setzen. Inzwischen fragte er sich, ob er damit die richtige Entscheidung getroffen hatte.

      Und dann war da noch Sterling, der um die Ecke davongehuscht war. Hatte er sie dabei beobachtet, wie sie sich auf der Couch geküsst hatten? Wie würde Remi reagieren, wenn er herausfand, was Sterling gesehen hatte? Jake schwankte zwischen dem Wunsch, das Telefon möge endlich klingeln, und der Hoffnung, es würde genau das nicht tun. Er war ziemlich sicher, dass Remi versuchen würde, so zu tun, als hätte es den Kuss überhaupt nicht gegeben, aber das war das Letzte, was Jake wollte.

      »Hey, noch anwesend?« Rhys wedelte mit seiner Hand herum.

      »Japp, was ist los?«

      »Ich erinnere mich daran, wo ich den Namen, den du gestern Abend erwähnt hast, schon mal gehört habe.«

      »Und?« Als er gestern von Remis Wohnung nach Hause gefahren war, hatte er Rhys von unterwegs aus angerufen und ihm den Namen von Remis Vater durchgegeben. Er kannte Rhys gut genug, um zu wissen, dass er, sobald er einen Namen hatte, gleich als Erstes am nächsten Tag mit Nachforschungen anfangen würde. Rhys lebte dafür, Verbrechen aufzuklären, böse Jungs einzufangen und ihnen die Hölle heiß zu machen.

      Rhys nickte. »Lassiter ist ein Scheiß-Cop drüben im Reservat. Ich bin ihm schon mal begegnet, als ich noch fürs FBI gearbeitet habe. Ist ein echtes Arschloch.«

      Fuck. Fassungslos lehnte sich Jake in seinem Stuhl zurück. Absolut unglaublich. Warum hatte Remi ihm nicht erzählt, dass sein Vater Polizist im Reservat war?

      »Vor fünfzehn Jahren gab es draußen im Reservat einen Mord. Das war, bevor ich beim FBI angefangen habe, aber ich hab Geschichten gehört und nachdem ich dem Mann selbst ein paar Mal über den Weg gelaufen bin, bezweifle ich sie nicht.« Rhys nahm einen Schluck und musterte Jake über den Rand seiner Tasse hinweg.

      »Zum Beispiel? Was hast du gehört?«

      »Hier ist dein Kaffee.« Mit Jakes dampfender Tasse in den Händen betrat Matt den Raum. »Ich verstehe immer noch nicht, warum ihr nicht jemand anderes für den Bürokram einstellt und mich mitermitteln lasst. Ich wäre großartig.« Er stellte Jakes Tasse ab und verschüttete dabei etwas auf den Schreibtisch. »Hoppla. Sorry.«

      Bevor Jake seinen Stuhl zur Seite rollen und die Taschentücher aus dem Bücherregal zu seiner Rechten nehmen konnte, quetschte sich Matt an Rhys und dem Schreibtisch vorbei und stolperte über Rhys' ausgestreckte Beine.

      »Pass doch auf«, knurrte Rhys. Blitzschnell schoss seine Hand vor und packte den Jungen, ehe er stürzen konnte. Rhys verschüttete dabei nicht einmal den Inhalt seiner Kaffeetasse. Verdammt, der Kerl hatte erstaunliche Reflexe. Jake stand auf und schnappte sich die Box mit den Taschentüchern.

      »Sorry, Rhys.« Matt warf einen Blick zu Jake und dann zurück zu Rhys. »Äh…«

      »Ist schon okay. Geh…« – Jake wedelte mit einer Hand herum – »… und mach irgendwas.«

      Matt war ein guter Junge, hatte aber zwei linke Füße. Insbesondere in Rhys Gegenwart. Er hatte Angst vor Rhys,

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