Perry Rhodan 3091: Erdmantel. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3091: Erdmantel - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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Welt auf den Kopf!«

      »Benötigst du Hilfe?«, tönte die Stimme der Kabinenpositronik. »Ich kann deinen Befehl nicht zuordnen.«

      Oh ja, dachte Anzu, ich brauche Hilfe! Jedoch garantiert nicht von einer seelenlosen Maschine. »Desaktiviere dich!«, forderte sie. »Ich habe mit mir selbst gesprochen.«

      »Gerne«, meldete der Rechner. In Anzus Ohren hörte es sich spöttisch an. Sie musste es sich einbilden.

      Bestimmt.

      Am liebsten wäre sie aufgestanden, hätte Perry an den Schultern gepackt, ihn durchgeschüttelt und ihn gefragt, wie sie in einer solchen Situation zur Ruhe kommen sollte. Stattdessen entschloss sie sich, nicht länger die Decke anzustarren.

      Also drehte sie sich auf die Seite.

      Und starrte die Wand an.

      Sie überlegte, ob sie Shiviob, diesen alten Griesgram von einem Mediker, aufsuchen und ihn um ein Schlafmittel bitten sollte. Befehl vom Chef, könnte sie sagen.

      Praktisch im gleichen Moment schlief sie ein.

      *

      Als sie die Augen aufschlug, fühlte sie sich gut. Entspannt und ... zufrieden. Eine interessante Erfahrung; sie war so aufgeputscht gewesen, dass sie ihre extreme Erschöpfung gar nicht gespürt hatte.

      Wenn sie nun an das Abenteuer in der Station der geheimnisvollen Candad-Suil zurückdachte, empfand sie keine Angst, sondern ... ja was? Erfüllung? Ausgeglichenheit? Genugtuung? Sie hatte für die anderen Mannschaftsmitglieder gekämpft, für die Gesamtmission, für ihr Überleben.

      Und ja, darauf konnte sie als Transmittertechnikerin, deren Alltag völlig anders aussah, verdammt stolz sein!

      Diese jähe Begeisterung und das extreme Selbstbewusstsein dahinter überraschten sie selbst. Wie spannend, neue Seiten an sich zu entdecken. Zumal, wenn sie sich so gut anfühlten.

      Sie sah auf die Uhr. Sie hatte eine knappe Stunde geschlafen und fühlte sich ausgeruht.

      Anzu setzte sich auf die Bettkante, öffnete das einzige Schränkchen in ihrer winzigen Kabine und griff nach der Flasche darin: ihr selbst gemachtes Ingwerchilifeuer, der ultimative Wachmacher.

      Sie nahm einen Schluck, und wie üblich schien ihr die Kehle in Flammen zu stehen. Das Gebräu enthielt keinen Tropfen Alkohol – Anzu vertrug kaum ein Gläschen Wein, ohne butterweiche Knie zu bekommen –, aber die natürliche Schärfe belebte die Sinne. Es half ihr stets beim Denken, wenn sie vor besonders kniffligen Aufgaben stand.

      Anzu verließ ihre Kabine und ging durch den ebenso engen wie kurzen Korridor zum Aufenthaltsraum der PERSEPHONE.

      Genau wie erwartet hielten sich die meisten ihrer Einsatzkollegen dort auf. Sie setzte sich neben Iwa Mulholland, die Mutantin, in der jedes männliche Wesen Iwán, den Mutanten sah.

      Iwa sah sie an und nickte. Anzu mochte sie, zerbrechlich, wie sie war, und doch mit mächtigen Gaben gesegnet. Wobei Anzu sich fragte, ob Iwa ihre Fähigkeiten selbst als Segen ansah oder eher als Belastung. Iwa jedenfalls redete nicht darüber, blieb zurückgezogen und verschlossen.

      Perry Rhodan saß ihr am Tisch gegenüber, neben seiner Frau Sichu Dorksteiger.

      Anzu tippte sich an eine imaginäre Hutkrempe. »Befehl ausgeführt!«

      Auf Sichus apart grüner Gesichtshaut verschob sich ein goldener Fleck, als sie fragend die Augenbrauen zusammenzog. »Hast du ihr einen Geheimauftrag gegeben?«

      Rhodan grinste breit. »Nicht der Rede wert.«

      »Und doch war es gar nicht so einfach«, meinte Anzu. »Wie sieht es mit unserem Gast aus?« Sie hatten in der feindlichen Station, der Sonde der Candad-Suil, einen Thesan namens Zaradon Genuthu befreit – ein Wesen, das aller Wahrscheinlichkeit nach mehr über die Hintergründe von all dem wusste, was Terra widerfahren war.

      »Noch immer bewusstlos«, erklärte Rhodan. »Donn greift mit seiner Gabe in Genuthus Stoffwechsel ein, um ihn zu stärken und die Heilung zu beschleunigen. Und natürlich ist Shiviob bei ihm und versucht, mit seinen medizinischen Mitteln zu helfen. Wir brauchen ihn bei Bewusstsein, und das möglichst schnell. Die Zeit läuft uns davon.«

      »Aber die Sonde lässt uns unbehelligt?«

      »Wenn wir vernachlässigen, dass uns die Strahlung nach wie vor lahmlegt, gibt es keine neuen Angriffe. Das könnte sich jederzeit ändern. Dennoch dürfen wir nicht überhastet vorgehen. Wir mussten nachdenken und die Lage analysieren. Außerdem brauchte Iwán Erholung. Ihm stehen mindestens zwei Sprünge bevor, und er darf nicht schon völlig erschöpft und ausgelaugt in die Mission starten.«

      »Wenn du zurückgehst in die Sonde der Candad-Suil, will ich wieder dabei sein«, hörte Anzu sich selbst sagen.

      Warum rede ich eigentlich schneller, als ich denke?, dachte sie.

      »Bist du dir sicher?«, fragte Sichu Dorksteiger. »Der Einsatz dort ...«

      »... wird gefährlich, ich weiß. Wahrscheinlich noch gefährlicher als beim ersten Mal. Aber ich habe die Station gesehen, die Pfützen und die Wasserschatten, und das qualifiziert mich vor allen anderen. Ich werde mich bei einer Rückkehr sofort zurechtfinden, statt mir zunächst einen Überblick verschaffen zu müssen. Zumal wir keine Einsatzspezialisten oder Soldaten dabeihaben, richtig?«

      »Sagen wir es so«, meinte Rhodan, »Donn Yaradua hat einige Erfahrung gesammelt und ...«

      »Er wird hier gebraucht, um Zaradon Genuthus Heilung weiter zu unterstützen«, fiel Anzu ihm ins Wort. Ja, er mochte Perry Rhodan sein, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihn mit Samthandschuhen anfasste.

      Und wieder dieses Grinsen. Er schien sich wohlzufühlen. »Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich ab und zu aussprechen lassen würdest, Anzu.«

      »Oh. Entschuldige, ich ...«

      »Kein Problem. Und jetzt sind wir quitt. Ernsthaft – ja, wir müssen in die Station zurück. Es wird ein Kampfeinsatz, und wir gehen ganz gezielt dorthin, um die Anti-Hyperstrahlenquelle zu zerstören, die unser Gäonautikum blockiert. Ich rechne mit Widerstand und Gewalt.«

      »Ich habe mich beim letzten Mal nicht schlecht geschlagen«, sagte Anzu, »dafür, dass ich nie zuvor in einer echten Kampfsituation war. Richtig?«

      »Sagen wir es so: Ich kenne Menschen, die in deiner Lage in Panik ausgebrochen wären. Und das kann ich niemandem verübeln.«

      Anzu erinnerte sich nur zu gut an die schwarzen und doch wabernden Kampfroboter, die sich aus den Pfützen schoben – die Wasserschatten. Und an die Transmitterfelder, die sie vor sich aufgebaut hatten, um darin die Lebensenergie raubenden Bleichsterne materialisieren zu lassen. An die Mattheit und das Sirren der Schutzschirme, die tödlichen Energiestrahlen und die Frage, ob sie dort lebend herauskommen konnten.

      »Du wirst Unterstützung brauchen«, sagte sie. »Und vielleicht sind wir schnell genug, sodass es nicht zu massiven Angriffen kommt – Iwa bringt uns hin, wir deponieren ein paar Bomben, Iwa springt mit uns zurück.«

      »Rechne nicht damit, dass es so glattläuft.«

      »Tue

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