Macht der Sinne | Erotische SM-Geschichten. Alexandra Gehring

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Macht der Sinne | Erotische SM-Geschichten - Alexandra Gehring Erotik Geschichten

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das war ein Schulkamerad, mit dem ich mich schon immer gut verstand. Wir tranken weiter. Dann passierte es. Er spielte mit mir ›Böses Schulmädchen‹. Ich bekam meine erste Züchtigung. Wir lachten, tobten uns aus, tranken weiter. Wieder versohlte er mir den Po, nannte mich ein unanständiges Mädchen, das er bestrafen müsse. Unterstützt vom Alkohol war ich in einem Taumel. Ich spielte mit. Er stellte mir eine leichte Rechenaufgabe, die ich falsch beantwortete. Es war kindisch, aber eben auch ausgefallen geil. Wieder die Bestrafung. Alles war so anders, so ausgelassen. Selten war ich in den letzten Jahren so losgelöst von allem gewesen, hatte mich so frei und unbeschwert gefühlt. Ein herrliches Gefühl. Verstehst du?«

      Katharina antwortete nicht, nahm einen Schluck aus dem Glas.

      »Am nächsten Tag, mit klarem Kopf, war die Sache für mich erledigt. Denkste! Trotz des Alkohols trieb mich seit diesem Abend etwas um.« Sie machte eine Pause, dachte nach. »So begann meine Zuneigung zu deftigerem Sex, zu einem neuen Körperbewusstsein. Ich traf mich wieder mit meinem Schulkameraden. Diesmal nüchtern.« Schmunzelnd sah sie Katharina an. »Und er bestrafte mich wieder. Er machte das spielerisch, und ich fand es ungemein spannend und aufregend. Er ließ nicht locker. Ich hatte immer häufiger Sehnsucht danach. Einige Male im Jahr trafen wir uns zu einer deftigen Session. Er wurde für mich zu einem Kumpel, einem humorvollen liebenswürdigen Freund. Er war kein Liebhaber, kein Ersatz für meinen Mann. Mitunter alberten wir auch einfach herum. Er stand mir einfach nahe. Meine Neugierde, mehr zu erleben, wurde immer größer. Ich wollte eine Steigerung und ging im Internet auf ein SM-Portal. Eine neue Welt tat sich mir auf. Wie es der Zufall so wollte, schrieb mich Carsten an, der Mann, der unten sitzt und dem dieses Waldhaus gehört. Ein dominanter Mann, mit dem ich mich quasi um die Ecke treffen konnte. Er hatte auch die Räumlichkeiten für solche, mitunter etwas lauteren, Spiele. Nämlich dieses alte Forsthaus. Ich gebe zu, ich war wie von Sinnen, aber ich konnte nicht anders. Jetzt kennen wir uns seit zwei Jahren. Er verprügelt mich nicht! Ich bin diejenige, die immer fordernder, zügelloser, extremer in meinen Sehnsüchten und Wünschen wurde. Er hat sicherlich eine leichte sadistische Neigung, aber damit kann er es mir geben – dieses unpersönliche, animalische Bösartige, diese psychische Erniedrigung.«

      Sie dachte kurz nach.

      »Ja, besonders dieses Psychische wie vorhin der Satz ›… in die Grube schmeißen‹. So etwas lässt mich regelrecht die Kontrolle über meinen Verstand verlieren. Verrückt! Nüchtern betrachtet, ist das unmöglich, fernab all meiner Wertvorstellungen.«

      Ihr Blick wirkte abwesend. Dann fasste sie sich.

      »In den kommenden Tagen habe ich offiziell für meinen Mann Unterleibsschmerzen. Ich kann die Striemen ganz gut verbergen. Das ist also das kleinste Problem, aber moralisch und menschlich leide ich schon unter der Situation. Kann ich Schluss machen? Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle.«

      Julia schloss die Augen und fuhr sich mit einer Hand über ihre Stirn. Noch immer waren ihre Augen leicht gerötet.

      »Nein! Nach einigen Wochen bricht sich diese Sucht wieder Bahn, dieses Wollen, diese Sehnsucht, in den Grenzbereich zu gehen, den Kick zu erleben … Ich habe lange gebraucht, um eine annehmbare Erklärung zu finden. Extremsportler wie Bergsteiger, oder Teilnehmer eines Wüstenmarathons, diese Personen schinden sich und ihren Körper. Auch hier kann man fragen warum? Ich spüre mich, meinen Körper, meinen Herzschlag, meine Lunge, jede Ader. Dann der hormonelle, drogenhafte Rauschzustand, wenn der Herr mich an meine Grenzen führt. Das ist ein Zustand außerhalb jeglicher sonstigen Empfindung.«

      Nochmals trank sie einen Schluck.

      »Um etwas ganz klar zu stellen: Ich achte meinen Mann, ja, ich liebe ihn. Das hier ist ein Abenteuer, ein zeitlich begrenztes, während einer Session. Ich habe keine Gefühle oder sonst eine Beziehung zu diesem Mann, der da unten in der Küche sitzt. Er weiß das und möchte das genauso. Darüber sind wir uns vollkommen einig, ohne Wenn und Aber.«

      Julia verteilte den Rest des Wassers auf beide Gläser.

      »Das ist meine Geschichte. Natürlich stehe ich dazu. Nochmals: Es tut mir leid, dass du hineingezogen wurdest. Du hast absolut richtig gehandelt. Ich bin natürlich trotzdem heilfroh, dass du die Polizei nicht verständigt hast. Es ist mir jetzt schon peinlich. Was wäre das für ein Skandal geworden! Weiter möchte ich gar nicht denken. Damit hätte ich ein gewaltiges Problem bekommen. Auch wenn du vieles nicht verstehen kannst, es gibt solche Breaks im Leben, die vieles, manchmal alles, verändern.«

      Julia senkte den Kopf, fuhr sich mehrfach mit der Hand durch die Haare und sah dann zu Katharina hoch.

      Die hatte die ganze Zeit einfach nur zugehört, sah Julia jetzt in ihr immer noch mitgenommenes Gesicht. Julia konnte Katharinas Blick, ihre Gedanken deuten.

      »Ich weiß, ich sehe ausgelaugt aus. Das bin ich auch. Sollte meinem Mann etwas auffallen, war ich im Wald rennen. Ich bin eben an meine Grenzen gegangen, habe es etwas übertrieben.«

      Katharina lächelte ihr zu und sagte dann: »Natürlich bin ich nicht weltfremd und kenne diese sexuelle Spielart, wenn auch nicht aus eigener Erfahrung. Es war die Heftigkeit, die mich verunsicherte. Es waren deine Schreie, dein Jammern. Erst als er ›Rimming‹ befahl und du sofort reagiert hattest, da machte mich das Ganze stutzig. Aber ganz ehrlich, ich bin noch immer aufgewühlt, denn ihr treibt es wirklich wild und grenzwertig. Wenn alles allerdings auf freiwilliger Basis geschieht, so ist das selbstverständlich euer gutes Recht. Auch wenn es seltsam klingt, was du an Schlägen und Demütigungen abbekommst, fordert meinen Respekt. Der Wahnsinn! Eines verspreche ich dir – auch wenn ich das nicht sagen müsste, da es selbstverständlich ist –das bleibt alles unter uns. Niemand wird etwas erfahren.«

      Katharina sah, wie sich die Gesichtszüge der Gepeinigten entspannten. Sie glaubte sogar, ein leichtes Lächeln zu erkennen.

      Eines musste Katharina noch loswerden: »Da sitzt man sich im Café gegenüber und glaubt, den anderen einschätzen zu können. Pustekuchen! Wieder was gelernt! Hinter die Stirn kann man nicht sehen, und das ist auch gut so. Jeder hat sein eigenes Leben.«

      Katharina hielt Julia ihre offene Hand entgegen. Julia begriff und schlug ein. Beide Frauen sahen sich schmunzelnd an.

      »Das war schon heftig«, kam es von Katharina, die immer noch von allem mitgenommen war.

      »Kannst ja gern dazukommen«, schlug Julia vor. »Meinen Sadisten würde das bestimmt freuen – gleich zwei geile Weiber! Willst du?«

      Katharina schluckte. Dann schüttelte sie den Kopf.

      Julia rief: »Ach, komm, gehen wir runter und bieten es ihm an.«

      Katharina lachte prustend los, um dann in ernstem Tonfall den Joke mitzuspielen. »Klar. Wann habt ihr die nächste Session? Ich werde pünktlich sein!«

      Unten saß der Mann und blätterte in einer Zeitschrift. »Alles klar? Oder gibt es ein Problem?«

      Die Frauen schüttelten den Kopf.

      Carsten sagte: »Gut. Den Schlüsselbund muss ein Unbekannter verloren haben. Wandergruppen benutzen den kleinen Parkplatz meines Waldhauses oft als Treffpunkt für den weiteren Aufstieg auf den Berg. So war es wohl auch in diesem Fall, das entnehme ich dem Zettel aus dem Mäppchen. Ich gebe dir den Schlüsselbund wieder mit. Gib ihn beim Ortsverwalter ab. Derjenige, der ihn verloren hat, wird sich schon melden.«

      Katharina nahm ihn entgegen. »Mache ich. Ich entschuldige mich nochmals für mein Eindringen. Es war einfach der Situation geschuldet. Jetzt muss ich aber los. Ich glaube, so schnell bin ich noch nie nach Hause gejoggt. Was für ein verrückter Tag! Julia, wir sehen uns nächste

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