Privatdetektiv Joe Barry - Den letzten fressen die Geier. Joe Barry

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Privatdetektiv Joe Barry - Den letzten fressen die Geier - Joe Barry Kommissar Y

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Sofort legte er auf und wählte die Nummer neu. Diesmal wartete er, bis sich der Teilnehmer meldete.

      Shed DeRuyter tat nichts weiter, als sich einen Wagen zu bestellen. Wie er sagte, hatte der Ford eine Panne und sollte stehenbleiben. Er gab den genauen Ort an, wo er abgeholt werden wollte, und legte auf. Mit ein paar Dankesworten verabschiedete er sich, dann sprang er mit seinen schwarzglänzenden Schuhen über die große Lehmpfütze vor der Haustür. Als er zu seinen Begleitern zurückkehrte, schüttelten sie den Kopf. Das hieß, daß den Meldungen nach Little Tupper entkommen war.

      „Wieviel Sprit ist noch im Tank?“ fragte Shed.

      „Gut zehn Gallonen“, sagte Franklin. „Außerdem haben wir zwei Gallonen im Reservekanister.“

      „Okay, laß den Tank leerlaufen!“ ordnete Shed an.

      „Leer?“ staunte Franklin.

      „Hörst du schlecht“, fauchte der Weißblonde und richtete seine Schweinsaugen auf seinen Begleiter. Der kroch sofort mit einem Schraubenschlüssel unter den Ford und löste die große Mutter am Tankboden. Kurz darauf ergoß sich ein dicker Strahl Benzin auf den weichen Boden und tränkte die fette Erde. Als der letzte Tropfen heraus war, schraubte Franklin wieder zu.

      „Und jetzt kipp den Reservekanister in den Tank!“ forderte DeRuyter auf. Zum zweitenmal an diesem Morgen blieb Franklin der Mund vor Staunen offenstehen. Er kapierte jetzt überhaupt nichts mehr und blickte hilflos von einem zum anderen. Alton Dexter, der Weißblonde, schnippte nur kurz mit den Fingern, und Franklin gehorchte. Widerwillig holte er den Kanister aus dem Kofferraum und setzte ihn an den Tankstutzen.

      „Reicht das, Al?“ fragte Shed.

      „Gut für dreißig Meilen“, bestätigte dieser.

      Franklin goß die zwei Gallonen in den Tank, verstaute den Kanister im Kofferraum und leerte dann das Handschuhfach. Mit einem Griff riß er auch das Stromkabel aus dem Radio, dann war DeRuyter zufrieden. Er fischte seine Zigarettenpackung aus der Tasche.

      „Ich verstehe nur noch Bahnhof“, brummte Franklin.

      „Macht nichts“, sagte Shed DeRuyter sanft. „Du wirst nicht fürs Denken bezahlt.“

      Er warf einen Blick auf die Uhr und drängte zum Aufbruch. Der bestellte Wagen sollte sie in einer Viertelstunde abholen.

      „Hast du die Papiere im Wagen gelassen?“ fragte er im Weggehen noch.

      „Führerschein und Wagenpapiere“, nickte Alton. „Beides ist echt.“

      In ihren dunklen Anzügen sahen sie wie Mondfahrer auf einem Diplomatenempfang aus. Aber das störte sie nicht weiter. Im Gänsemarsch schlugen sie einen Bogen um die Farm, kamen auf die Zubringerstraße und marschierten diese in südlicher Richtung entlang. Nach einer halben Meile tauchte ein Chevrolet auf. Der Fahrer betätigte dreimal die Lichthupe, als er die drei Gestalten sah. DeRuyter hob den rechten Arm, riß den Hut vom Kopf und setzte ihn mit der linken Hand wieder auf. Das war das vereinbarte Zeichen, und gleich darauf stiegen sie ein.

      „Hallo, Lee“, sagte Shed, „unser Plan hat sich etwas geändert. „So kommen wir schneller zum Ziel.“

      „Mir soll es recht sein“, brummte der mit Lee Angesprochene, wendete den Wagen und fuhr bis zur Hauptstraße zurück. „Warten wir hier?“

      „Ein Stück weiter ist ein Rasthaus, dort fällt es am wenigsten auf“, schlug DeRuyter vor. „Stell dich auf den Parkplatz und halte die Augen offen. Er muß hier vorbeikommen.“

      Sie fuhren die halbe Meile weiter, dann rangierten sie den Chevrolet in eine günstig gelegene Lücke, so daß sie schnell starten konnten. So gut es ging machten sie es sich in dem Wagen bequem.

      Little Tupper hatte den einzigen Wunsch, in ein Mauseloch kriechen zu können. Er fürchtete nicht die beiden Wärter mit ihren Taschenkanonen, die etliche Maiskolben ummähten. Auf allen vieren kroch er durch das Feld. Wie ein See-Aal wand er sich durch die Halme. Er mußte so schnell wie möglich verschwinden, bevor die große Suchaktion einsetzte und das ganze Gelände abgeriegelt wurde. Als er einen Zwischenraum zwischen zwei Feldern erreichte, konnte er einen Dauerlauf einlegen. Dabei zog er den Kopf so tief wie möglich ein und ging bei jedem Sprung in die Knie.

      Im rechten Winkel von der Hauptstraße weg führte ihn die Flucht. Er wußte nicht genau, wo er war und hetzte nur stur weiter. Die Zunge hing ihm schon zum Hals heraus, als er einen kräftigen Baum erblickte, der ziemlich einsam stand. Little Tupper kletterte hinauf und wurde völlig durch die dichtbelaubten Äste verdeckt. Trotzdem fand er genügend Lücken, um die Gegend gut zu überblicken. Er entdeckte eine Meile weiter die Farm, und seine erste Überlegung war, einen großen Bogen darum zu schlagen. Dann besann er sich und war sicher, daß sie noch nichts von seiner Flucht wissen konnten. Vielleicht fand er dort die Möglichkeit, seinen Reiseetat aufzufüllen oder wenigstens ein Fahrrad zu stehlen. Geduckt hielt er darauf zu und fand nach zehn Minuten den Wagen.

      Fünf Minuten lang beobachtete er mißtrauisch das verlassene Fahrzeug. Der Ford trug eine Zulassung aus New York und sah noch gut erhalten aus.

      Als Tupper näher schlich, sah er das offene Fenster und den Zündschlüssel im Schloß. Bevor er jedoch den Wagen bestieg, erkundete er den Weg und sah vom Besitzer weit und breit keine Spur. Er konnte zumindest bis vor die nächste größere Ortschaft fahren und dort leichter untertauchen.

      Wenn ihm nicht der Boden unter den Füßen gebrannt hätte, wäre Little Tupper zu Fuß weitermarschiert. Doch so wischte er alle Bedenken beiseite, kletterte hinein und startete den Wagen. Ein Blick auf die Tankuhr zeigte ihm, daß er nicht sehr weit kommen würde. Gierig nahm er sich eine Zigarette und zündete sie an. Seit drei Tagen das erstemal.

      Little Tupper schonte weder Stoßdämpfer noch Reifen. Zweimal krachte die Karosserie auf Unebenheiten auf, aber das störte ihn nicht. Er kam im Bogen auf die Straße zur Farm, entfernte sich von ihr und sah bald die Lichter der Wagen auf einer größeren Straße. Er schätzte die Entfernung zurück und entschloß sich, nach New Brunswick zu fahren. Bis dahin mußte der Sprit reichen, und wenn er wirklich ausging, würde er laufen. Aber dort wußte er, wo genügend Geld auf ihn wartete, und er war sicher, daß ihn die Polizei zuallerletzt in ihrer Nähe vermuteten.

      Es war ziemlich hell. Ohne Licht bog er auf die Hauptstraße ein. Dann begnügte er sich mit Standlicht, und als er einen Tanklaster eingeholt hatte, hängte er sich dicht dahinter. Bisher war ihm noch kein Streifenwagen begegnet. Little Tupper begann aufzuatmen. Er pfiff ein Lied vor sich hin und malte sich aus, was er alles mit dem vielen Geld anfangen konnte, zumal er nicht zu teilen brauchte. Keine Gedanken des Bedauerns verschwendete er an seine beiden auf der Strecke gebliebenen Kumpane.

      Sooft er auch in den Rückspiegel blickte, niemand verfolgte ihn. Ein einziges Mal tauchten zwei Lichter auf und näherten sich schnell. Little Tupper fuhr langsamer. Doch der Wagen überholte ihn, ohne daß der Fahrer auch nur einen Blick auf den langsam dahinzockelnden Ford warf. Dann war er wieder allein hinter dem Laster.

      Rechter Hand tauchte eine Raststätte auf. Er hätte sich gar zu gern einen doppelten Whisky genehmigt, aber erstens war das zu riskant, und zweitens besaß er keinen Cent. Es wurde Zeit, daß er sich ein Stück von dem Kuchen abschnitt, der in New Brunswick auf ihn wartete.

      Die Nadel der Benzinuhr pendelte um Null, aber solange sie sich überhaupt bewegte, waren noch ein paar Liter im Tank. Bis New Brunswick hatte er noch etwa fünfzehn Meilen und Little Tupper hoffte, daß der Sprit reichte.

      „Das

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