Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat, Band 1. Augustinus von Hippo

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat, Band 1 - Augustinus von Hippo Die Schriften der Kirchenväter

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sind lang vor der Ankunft Christi ausgebrochen und haben sich durch Verkettung unseliger Ursachen fortgesponnen vom Krieg zwischen Marius und Sulla zu den Kriegen zwischen Sertorius und Catilina [jener von Sulla geächtet, dieser von ihm gefördert], dann zu dem Kriege zwischen Lepidus und Catulus [der eine wollte die Maßnahmen Sullas rückgängig machen, der andere sie aufrecht erhalten], dann zu dem Kampf zwischen Cäsar und Pompejus [dieser ein Anhänger Sullas und ihm an Machtfülle gleich oder sogar noch überlegen, Cäsar ein Gegner der Machtfülle des Pompejus, aber nur weil er selbst sie nicht besaß; nach der Besiegung und Ermordung des Nebenbuhlers vereinigte er in sich eine größere], endlich zu dem andern Cäsar, der nachmals Augustus benannt wurde, unter dessen Regierung Christus geboren ward. Denn auch Augustus führte eine Reihe von Bürgerkriegen und in diesen fanden ebenfalls viele der hervorragendsten Männer den Tod, darunter auch Cicero, der Meister in rednerischen Ergüssen über Staatsregierung. Gaius Cäsar nämlich, der Sieger über Pompejus, der jedoch den Sieg mit Milde ausnützte und seinen Gegnern Leben und Würde beließ, fiel als Streber nach der Königskrone unter dem Vorwand der Freiheit der Republik der Verschwörung einiger vornehmen Senatoren zum Opfer und wurde in der Kurie selbst ermordet. Das Erbe seiner Macht schien dann Antonius, an Charakter sehr verschieden, ein Ausbund aller Laster, antreten zu sollen, dem ebenfalls im Namen der sogenannten Freiheit des Vaterlandes Cicero heftigen Widerstand entgegensetzte. Damals war der andere Cäsar aufgetaucht, der, wie gesagt, später Augustus benannt wurde, ein Jüngling von seltener Begabung, der Adoptivsohn Gaius Cäsars. Diesen jungen Cäsar begünstigte Cicero, um dessen Macht wider Antonius zu stärken, in der Hoffnung, er werde nach Beseitigung und Unterdrückung der Herrschaft des Antonius die Freiheit der Republik wieder herstellen, so blind und kurzsichtig war Cicero, während doch dieser Jüngling, dessen Ansehen und Macht er zu heben suchte, gerade ihn dem Antonius beim Abschluß einer Art Verständigung preisgab und die Freiheit des Staates, für die Cicero den Mund so weit aufgetan hatte, seiner Selbstherrschaft unterwarf.

      

       31. Die derzeitigen Unannehmlichkeiten Christus zuzuschreiben ob des Verbotes der Götterverehrung, ist eine Unverschämtheit, da zu der Zeit, als sie verehrt wurden, die schwersten Verheerungen auftraten.

      

      So mögen sie ihre Götter anklagen wegen dieser furchtbaren Übel, statt unserm Christus für seine herrlichen Güter undankbar zu sein. Kein Zweifel, als sich jene Übel zutrugen, loderten die Altäre der Götter und dufteten von sabäischem Weihrauch und von frischen Blumengewinden, die Priesterschaft stand in Ehren, die Tempel erstrahlten im Glanze, man opferte, man spielte, man raste in den Tempeln, während allenthalben von Bürgern Bürgerblut in Strömen vergossen wurde, und zwar selbst unmittelbar vor den Altären der Götter. Tullius suchte nicht mehr in einem Tempel Schutz, weil Mucius ihn dort vergebens gesucht hatte. Dagegen flüchteten sich die, die über die christlichen Zeiten mit weit weniger Grund schmähen, an die Stätten, die Christo besonders geweiht sind, oder es haben sogar die Barbaren sie dorthin geleitet in der Absicht, ihnen das Leben zu retten. Das weiß ich gewiß und jeder, der unparteiisch urteilt, sieht es ohne weiteres ebenso ein [ich übergehe vieles andere, was ich erwähnt habe, und noch weit mehr, was ich ohne allzu große Abschweifung nicht erwähnen kann]: wenn das Menschengeschlecht vor den punischen Kriegen die christliche Lehre angenommen hätte und es wäre darauf die furchtbare Verwüstung erfolgt, die in jenen Kriegen Europa und Afrika heimsuchte, so hätten alle die, unter deren Vorwürfen wir jetzt leiden, diese Übel ausschließlich auf Rechnung der christlichen Religion gesetzt. Noch weit unerträglicher aber wäre ihr Gezeter, speziell mit Bezug auf die Leiden der Römer, wenn auf die Annahme und Verbreitung der christlichen Religion der Einfall der Gallier oder die vom Tiberfluß und durch Feuer verursachte Verheerung oder gar die Bürgerkriege gefolgt wären, die alle Übel hinter sich lassen. Auch andere Übel, so unglaubliche, daß man sie zu den Ungeheuerlichkeiten zählte, wem sonst als den Christen würde man sie, wenn sie in den christlichen Zeiten eingetreten wären, zur Last gelegt haben? Ich will von den mehr seltsamen als verderblichen Vorkommnissen absehen, wie daß Rinder redeten, Kinder im Mutterschoß Worte sprachen, Schlangen flogen, Weiber und Hennen sich ins männliche Geschlecht verwandelten und anderes dergleichen,Vorkommnisse, die nicht in ihren Fabelwerken, sondern in ihren Geschichtswerken erwähnt werden, jedoch den Menschen nicht Verderben bringen, sondern Staunen einflößen, wobei es dahingestellt sein mag, ob sie sich wirklich zutrugen oder nicht. Aber wenn es Erde regnete oder Kreide oder Steine [wirkliche Steine, nicht Hagelkörner, die man auch Steine nennt], so konnte man doch wohl sogar schwere Verletzungen davontragen. Wir lesen ferner, daß sich das Feuer des Ätna vom Gipfel des Berges bis an die Küste ergoß und das Meer in solche Hitze versetzte, daß Felsen ausbrannten und das Pech an den Schiffen schmolz. So unglaublich das klingt, ein schwerer Schaden wars natürlich doch. Wiederum infolge von Feuerausbruch wurde Sicilien, wie schriftlich überliefert ist, mit einer solchen Menge Asche bedeckt, daß dadurch die Häuser der Stadt Catania verschüttet und unter der Last erdrückt wurden; die Römer haben ihr wegen dieses Unglücks teilnehmend die Abgabe jenes Jahres erlassen. Auch davon wird berichtet, daß in Afrika zu der Zeit, da dieses Land bereits eine römische Provinz war, die Heuschrecken in ungeheuerlichen Schwarmen auftraten; sie sollen alle Früchte und Blätter verzehrt und sich als eine außerordentlich große und unermeßliche Wolke ins Meer gestürzt haben; dort verendeten sie, wurden an die Küste gespült, verpesteten die Luft und verursachten eine so verderbliche Seuche, daß nur allein im Reich des Masinissa achtmalhunderttausend Menschen daran gestorben sein sollen und noch weit mehr an den Küstenstrichen. Damals seien, so wird versichert, in Utica von den dreißigtausend jungen Leuten, die es dort gab, nur zehntausend[187] am Leben geblieben. Was nun von all dem würden unsere Gegner in ihrer unlogischen Art, unter der wir zu leiden haben und auf die wir uns einlassen müssen, nicht der christlichen Religion zuschreiben, wenn sie derlei in den christlichen Zeiten vor sich gehen sähen? Aber ihren Göttern schreiben sie diese Verheerungen beileibe nicht zu; sie bestehen vielmehr deshalb auf deren Verehrung, damit sie die jetzigen, doch geringeren Übel nicht zu ertragen bräuchten, während jene größeren gerade die zu ertragen hatten, von denen damals die Götter noch verehrt wurden.

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