Perry Rhodan 3100: Sternenruf. Christian Montillon

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Perry Rhodan 3100: Sternenruf - Christian Montillon Perry Rhodan-Erstauflage

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Eine zischte. Angeblich waren es hoch entwickelte und brillant getarnte Whistler-Roboter in Tiergestalt. Rhodan hielt die wachhabenden Kreaturen eher für echte Schafe und Gänse, die ohne Whistlers Zutun das Licht der Welt erblickt hatten. Er ging an den Tieren vorbei und sog den Geruch nach nasser Wolle ein, der den Schafen entströmte.

      Bull öffnete ihm persönlich. »Schicker Hut«, sagte er und machte eine einladende Geste.

      Rhodan trat ein. Bull schloss die Tür. Rhodan bemerkte, dass der Freund kurz mit dem Zeigefinger über sein Multikom fuhr; wahrscheinlich hatte er es auf diskret geschaltet, sodass keine oder nur die wichtigsten Anrufe gemeldet würden.

      Sie gingen zur Couch, die in der Nähe des Fensters stand. Dort saßen sie nebeneinander, und Rhodan genoss für einige Atemzüge die wortlose Verbundenheit, die zwischen ihnen herrschte. »Nun?«, fragte er. »Geht es um Arkon?«

      »Arkon?« Bull schüttelte den Kopf. »In M 13 hat der Kristallkanzler alles im Griff, und im Zweifelsfall holt er sich Rat bei Atlan.«

      »Was ist es dann?«

      Bull schaute in den Regen. »Ich höre Stimmen«, sagte er. »Genauer gesagt höre ich eine Stimme. Seit Freitag.«

      »So lange schon? Was sagt die Stimme?«

      Bull schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ein Geraune, als ob man etwas hört, was in einem Zimmer am Ende eines langen Korridors gesagt wird. Kein Interkosmo; keine Sprache, wie ich sie je gehört habe.«

      »Konntest du einzelne Wörter notieren? Lautfolgen?«

      »Nein. Es ist so fremdartig. Die Laute. Die Melodie. Alles.«

      »Könnten Menschen sie artikulieren?«

      »Gut möglich. Ja, ich denke. Mit etwas Übung.«

      »Bedroht sie dich? Verlangt sie etwas von dir?«

      Bull dachte länger nach. »Manchmal vermute ich das«, sagte er. »Dann wieder ...«

      »Will sie etwas wissen? Stellt sie Fragen?«

      Bull hob hilflos die Arme. »Nein. Ich glaube nicht.«

      »Hörst du sie immer? Hörst du sie jetzt?«

      Bull lauschte in sich hinein. »Ich bin nicht ganz sicher. Manchmal zieht sie sich weit zurück. Wenn ich mit anderen rede, wirkt sie ...« Er suchte nach Worten und fand dann schließlich eines. »... abgewandt.«

      »Aber nicht verstummt?«

      »Fast. Manchmal, kurz.«

      »Heute ist Mittwoch«, sagte Rhodan. »Seit sechs Tagen hörst du also diese Stimme. Was hast du in der Zwischenzeit in dieser Sache unternommen?« Und er fügte in Gedanken an: Wahrscheinlich hattest du deswegen so wenig Zeit.

      »Was ich unternommen habe? Einiges.«

      *

      »Menschen wie du sind selten unsere Klienten«, sagte Sha. Die Medikerin aus dem Volk der Aras überragte Bull um zwei Köpfe und wirkte mit ihrer überschlanken Figur eigenartig fragil. »Deinesgleichen trägt ja sein privates Medo-Center in der Schulter. – Ich darf doch?« Sie spannte das Diagnosenetz mit ihren Fingern auf und streifte es über Bulls Haar.

      Fast augenblicklich warf der Holoprojektor ein Bild von Bulls Gehirn in den Raum. Sha winkte das Bild zu sich heran und vergrößerte es so weit, dass sie es umrunden konnte wie eine Skulptur aus buntem Glas.

      »Hm«, machte Maissam Mann, ihre terranische Kollegin. Die beiden Medikerinnen zählten zu den renommiertesten Neurologen von Terrania. Mann flüsterte ihrem Datenvisier etwas zu und vertiefte sich in das Bild.

      Bull schwieg und starrte das vergrößerte Modell seines Gehirns an, das sich bedächtig im Raum drehte.

      »Es gibt nicht allzu viele Neuroscans von dir, mit denen wir diese Aufnahme vergleichen könnten«, sagte Maissam Mann. »Du bist keiner der üblichen Patienten. Soweit wir sehen, sind keine substanziellen oder funktionalen Änderungen festzustellen. Das bekannte Ensemble von Gehirnwellenmustern. Derselbe hormonelle Haushalt wie immer. Dieselbe Energiebilanz.«

      »Das heißt?«, fragte Bull.

      »Hörst du diese Stimme auch jetzt?«

      Bull nickte.

      »Trommelfell und die angehängten Knöchelchen zeigen keine Resonanz, die auf die Wahrnehmung einer anderen als der hier identifizierten Geräuschquellen hindeuten könnten.«

      »Bin ich verrückt?«, fragte Bull.

      »Spielst du auf das psychopathische Stimmenhören an, über das beispielsweise untherapierte Schizophrene klagen?« Sha lächelte dünn. »Solchen Klienten fehlen gewisse Quanten bestimmter Botenstoffe. Bei dir gibt es keinen darauf deutenden Befund.«

      »Ich werde also wahnsinnig, aber ohne physiologische Grundlage?«

      »Was sagen sie denn, diese Stimmen?«

      »Es ist nur eine Stimme«, verbesserte Bull. »Und ich verstehe sie nicht.«

      *

      »Und wenn schon Medikerinnen vom Rang einer Sha und Mann nichts finden ...« Bull ließ den Satz offen. Dann berichtete er von zwei erfolglosen Sitzungen mit SEMT-Spezialisten, die versucht hatten, die Stimme mittels einer SEMT-Haube aufzuzeichnen.

      »Hast du Gucky um Hilfe gefragt?«, fragte Rhodan.

      Bull schüttelte den Kopf. »Das nicht. Aber ich habe Iwán gebeten, mal mitzuhören.«

      Iwán Mulholland war ein hoch begabter Telepath und stand dem Ilt in dieser Hinsicht nicht nach. Darüber hinaus war er Telemitter, er konnte also nicht parabegabten Menschen telepathische Botschaften schicken.

      Rhodan vermutete, dass diese Befähigung der Grund war, warum Bull in diesem Fall nicht den Ilt angesprochen hatte. Wahrscheinlich hoffte Bull, dass Iwán eher erkennen könnte, wenn ein anderer Telemitter eine telepathische Invasion versuchte.

      »Laut Iwán ist da nichts«, sagte Bull. »Jedenfalls nichts, was über meine eigenen Gedankengänge hinausgeht. Kein telepathisches Strandgut, von wem auch immer.«

      »Aber Mulholland hat geespert, dass und wie du diese Stimme hörst?«

      »Dass ich sie höre: ja. Dass sie mich irritiert. Dass sie mich in den Wahnsinn treibt.«

      »Hast du das Gefühl, dass sie das will?«

      »Mich irre zu machen?« Bull dachte nach. »Nein. Es ist eher ...« Er lachte auf. »Also gut: Es ist, als ob sie nach mir ruft.«

      »Dann wäre es klug von dieser Stimme, sich dir verständlich zu machen.«

      »Schlag es ihr bei Gelegenheit vor! Sag ihr, dass sie eine Sprache benutzen soll, die ich verstehe. Vielleicht hört sie auf dich.«

      »Vielleicht glaubt sie, dass du sie bereits verstehst?«

      »Obwohl

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