EXIT NOW!. Teri Terry

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EXIT NOW! - Teri Terry

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      Ich schüttle den Kopf. »Dafür müsste ich ja lügen. Das kann ich nicht. Außerdem würde ich von der Schule fliegen, wenn das rauskommt.«

      »Mist. So was in der Art habe ich schon befürchtet.«

      »Die wollen doch nur, dass du bei den Prüfungen besser abschneidest. Sind dir deine Noten denn egal?«

      Sam zuckt die Achseln. Als sie nach unten blickt, fällt ihr das Haar ins Gesicht. Ob die Haarfarbe echt ist? So hellblond? Schwer zu glauben, aber ein dunkler Ansatz ist auch nicht zu erkennen. Sie streicht sich ein paar Strähnen zurück und schaut mich an.

      »Es ist mir nicht egal. Aber es ist mir auch nicht wichtig.«

      »Was denn dann?« Und nun bin ich wirklich gespannt, was für jemanden wie sie wichtig ist.

      So wie sich mich ansieht, scheint sie erst ehrlich antworten zu wollen. Doch dann wendet sie sich kopfschüttelnd ab. »Lass es uns so schnell wie möglich hinter uns bringen. Okay?«

      »Klar.« Ich schlage die Mappe mit den Unterrichtsmaterialien auf. »Deine Lehrer haben mir in allen Fächern Aufgaben gegeben. Außer in Kunst.«

      »Und ich hatte gehofft, wir könnten zusammen eine Obstschale malen.«

      »Dabei könnte ich dir nicht helfen. Willst du aussuchen, womit wir anfangen?«

      Sie blättert durch die Unterlagen und sucht schließlich das Fach mit den wenigsten Aufgaben heraus. »Mathe.«

      Schon bald zeigt sich, dass es so ist, wie ihr Lehrer gesagt hat: Sie ist sehr wohl imstande, die Aufgaben zu lösen, wenn sie sich denn die Mühe macht. Vielleicht wird sie nie eine Einser-Schülerin werden, aber verbessern kann sie sich allemal.

      Aber warum sollte sie sich anstrengen? Sie hat doch alles. Sie muss keine Angst haben, zwischen Kartons schlafen zu müssen, falls sie keinen Job bekommt.

       SAM

      Ich bin kaum im Zimmer, als es leise klopft. Mum kommt herein. Sie sieht … umwerfend aus: blaues Satinkleid, ihr Haar, so hellblond wie meines, ist hochgesteckt und sie ist komplett geschminkt. Smokey Eyes sollten einem so hellen Typ wie ihr eigentlich gar nicht stehen, tun sie aber trotzdem.

      »Liebling.« Sie streckt mir die Hände entgegen und zieht mich zu sich. »Pass mit meinem Make-up auf!«, sagt sie. Küsschen in die Luft.

      »Hi, Mum. Bist du gut nach Hause gekommen?«

      »Bin ich. Oh, das war ja schrecklich gestern! Geht es dir denn gut?«

      »Ja, alles okay.« Besser spät als nie. »Ich war schon ziemlich …«

      »Wo hast du gesteckt? Ich habe dich mehrmals angerufen.«

      »In der Schule? Du weißt schon, da wo man jeden Tag hinmuss, bis man achtzehn ist, um dieses ganze Zeug zu lernen.«

      »Werd jetzt nicht frech. Warum kommst du ausgerechnet heute so spät? Wir gehen heute Abend auf eine Wohltätigkeitsveranstaltung für die Tate Modern, schon vergessen?«

      »Ich war bei der Nachhilfe. Dad hat das organisiert. Anschließend habe ich vergessen, mein Handy wieder auf laut zu stellen. Sorry.«

      Ungeduldig schüttelt sie den Kopf. »Was hat er sich nur dabei gedacht? Nun musst du dich aber wirklich beeilen. Penny hat dir die Sachen rausgelegt. Und Francesco ist hier, um Haare und Make-up zu machen. Er ist schon völlig mit den Nerven runter, weil er so wenig Zeit hat. In zwanzig Minuten kommt der Wagen.«

      »Ich habe nicht gut geschlafen und bin total müde. Kannst du mich nicht entschuldigen?«

      »Nein, Liebling. Vergiss nicht, wie gut wir es haben. Und hier bietet sich nun die Gelegenheit, eine wichtige Sache zu unterstützen. Mir ist besonders daran gelegen, dass du mich begleitest, weil dein Vater in Sitzungen ist. Zieh dich jetzt an. Und dann kommst du sofort zu mir ins Ankleidezimmer, da wartet Francesco auf dich.«

      Mum rauscht aus dem Zimmer und ich lehne mich an die Tür. Da liegt wirklich ein Kleid auf meinem Bett. Es ist blassblau, sieht genauso aus wie Mums, nur dass es kürzer und nicht so tief ausgeschnitten ist. Mir kommt es nicht bekannt vor.

      Ich schlüpfe hinein. Es passt, aber knapp. Die Kleider werden für mich von Mums Leuten immer nach Maß angefertigt – ich muss mich dringend mal wieder neu ausmessen lassen.

      Ich hasse Strumpfhosen. Eine Nanosekunde lang überlege ich, ob ich auch mit bloßen Beinen gehen kann, aber dafür ist das Kleid zu kurz. Und die Schuhe, o Gott, wie hoch sind die denn? 10 cm? Schon wieder ein Abend in High Heels.

      Es klopft an der Tür. Diesmal steckt Penny den Kopf durch die Tür, sie soll mich holen.

      »Du siehst wunderschön aus«, sagt sie.

      Auf dem Weg aus dem Zimmer werfe ich einen Blick in den Spiegel. Es ist ein bildhübsches Kleid, aber ich werde nichts essen können und in diesen Schuhen kann ich keinen Meter rennen. Francesco wird irgendwas mit meinem Haar anstellen, mich schminken und anschließend, wenn er fertig ist, werde ich vielleicht auch was Schönes an mir entdecken, aber es ist nicht echt. Es ist so falsch wie das Lächeln, das ich heute Abend aufsetzen werde.

      Heute sind die Sicherheitsmaßnahmen gleich doppelt verschärft worden. Vor und hinter uns fährt Security und der Clou? Es sind keine Regierungsfahrzeuge. Glauben die wirklich, die Leute lassen sich so leicht täuschen, bloß weil die Fahrzeuge keine Nummernschilder der Regierung haben? Drei funkelnagelneue Autos mit getönten Scheiben. Hallo?

      Als wir losfahren, habe ich ein beklommenes Gefühl, aber es ist kaum Verkehr auf den Straßen, und wir sausen ohne Zwischenfall dahin. Wir sollten sogar »pünktlich« da sein, zwanzig Minuten zu spät ist in Mums Welt genau richtig.

      Nachdem wir das Sicherheitstor passiert haben, hilft man uns aus dem Wagen. Als Regen einsetzt, werden Schirme aufgespannt. Immer wieder werden wir von den Blitzlichtern der Kameras geblendet, ein Großaufgebot an Presse. Kein Wunder, dass Mum mich dabeihaben wollte.

      Drinnen am Empfang erwartet uns die übliche Reihe von wichtigen Leuten, denen wir die Hand schütteln sollen. Manche kenne ich, andere nicht. Bei der heutigen Wohltätigkeitsveranstaltung geht es um die Förderung von Nachwuchskünstlern. Ein paar von ihnen sind auch gekommen, wirken auf gute Art fehl am Platz. Sie haben interessante Frisuren und Klamotten, werden von Frauen bewundert und von albernen Mädchen umschwärmt. Ich verdrehe die Augen. Mum muss es gemerkt haben, denn sie sticht mir mit dem Finger in die Rippen. Offenbar konnten sie keine Künstlerinnen finden oder das Wohltätigkeitskomitee, alles Freundinnen meiner Mutter, hatte andere Prioritäten.

      Charlize ist mit ihren Eltern ebenfalls da. Sie stibitzt uns ein Glas Champagner und zieht mich auf einen Balkon. Nach ein paar Schlucken ist mir schon schwindelig, aber das Lächeln fällt leichter.

      »Hast du gesehen, was Stella trägt?«, fragt sie. »O mein Gott. Und hast du diesen Lucas Sowieso schon getroffen? Der ist mit einem der Künstler gekommen. Voll scharf, oder?«

      »Vielen Dank«, sagt jemand. Wir drehen uns um. Der Typ, der lachend hinter uns steht, muss wohl dieser Lucas sein.

      Charlize nimmt eine interessante scharlachrote Farbe an, die selbst unter all der Schminke

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