Perry Rhodan 3088: Gucky kehrt zurück. Michael Marcus Thurner

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Perry Rhodan 3088: Gucky kehrt zurück - Michael Marcus Thurner Perry Rhodan-Erstauflage

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Post-Yllits ließen ihre Reittiere ein Stück zurückfallen. Sie machten deutlich, dass sie auf eine Fortsetzung der Unterhaltung derzeit keinen Wert legten.

      Gucky murmelte »Pettek« und erduldete die weiteren Schaukelbewegungen seines Reittiers voll Ingrimm und Ungeduld.

      *

      Guckys Gefühl nach verging etwa eine Stunde, bis ein Objekt mit angenehm ruhigen Formen in der Ebene vor ihnen auftauchte. Es lag am Ostrand jenes Gebirgszugs, dem er nicht aus eigener Kraft hatte näher kommen können, in einem kleinen Tal zwischen zwei Ausläufern der steinernen Erhebungen.

      »Unsere Sternenbarke«, sagte Daidra, ohne mehr zu verraten.

      Gucky betrachtete das vermeintliche Raumschiff genauer und meinte darin jene Formgebung wiederzufinden, die auch die Mausbiber stets geschätzt hatten: viele Rundungen, klare Linien, eine gewisse Verspieltheit.

      Je näher sie der Sternenbarke kamen, desto genauer konnte er deren Proportionen einschätzen. Der ellipsoide Grundleib des Schiffs war etwa 80 Meter hoch und durchmaß 50 Meter. Auf dem 30 Meter langen Hals, rund und fein geschwungen, saß ein bumerangförmiges Element. Es war etwa 70 Meter lang. Alles wirkte höchst elegant, aber keinesfalls symmetrisch. Der Korpus war rot-weiß gefärbt, da und dort zeigten sich ornamentale Symbole in Schwarz. Die Zeichen übten eine Wirkung auf Gucky aus, die er sich nicht so recht erklären konnte. Sie erzeugten ... Sehnsucht.

      Das Bumerangelement ragte hoch in die Luft wie die Schwanzflosse eines irdischen Wals, während der ellipsoide Grundkörper satt im Wüstensand aufsaß. Antriebseinheiten oder andere Funktionselemente waren nirgendwo zu entdecken.

      »Wie heißt das Schiff?«, fragte Gucky, erhielt aber keine Antwort. Die Post-Yllits lächelten ihm freundlich zu und blieben distanziert.

      Erst, als die Metallkamele unmittelbar neben der Sternenbarke zum Stillstand kamen, ihre Knie beugten und sich wieder Nahrung aus den Körben besorgten, durchbrachen die beiden ihr Schweigen. Sie stiegen ab und redeten miteinander in jenem Idiom, das eine ganz vage Ähnlichkeit mit Guckys Muttersprache hatte. Anschließend wandten sie sich ihm zu und baten ihn zu einer Schleuse, die sich wie von Zauberhand im unteren Teil des Schiffs ausbildete. Es war, als würde sich zähflüssige Masse zurückziehen und dem Raum dahinter Platz machen.

      Gucky betrachtete die beiden Post-Yllits eingehender. Sie hatten denselben Watschelgang wie er, obwohl Teile ihrer Beine metallen glänzten. Der Übergang zwischen Fleisch und robotisch gesteuerten Elementen war nicht zu erkennen. Sie trugen kurze Hosen, die bunt schillerten und darüber hinaus mit grünen und weißen Tupfen versehen waren.

      Guckys Herz wurde unendlich schwer. Er hatte Angst vor dem, was Daidra und Pretopart zu sagen hatten. Andererseits gierte er nach Informationen über die Verbindungen zwischen Ilts, Yllits und Post-Yllits. Seit Jahrtausenden suchte er Spuren seines verlorenen Volkes. Niemals hatte er die Hoffnung aufgegeben, Artverwandte zu finden. Trotz vieler, vieler Enttäuschungen und Verluste.

      Iltu.

      Jumpy.

      Daidra, die um eine Handbreit größer und breiter war als Pretopart, trat als Erste durch die sonderbare Schleuse.

      Gucky folgte ihr. Mit einem Mal fühlte er sich wirklich nackt. Er hätte die Sternenbarke in voller Montur betreten sollen – ganz besonders im Schutz seines SERUNS. Schließlich wusste er nichts über die Gefahren des Andersraums. Die Post-Yllits wirkten vertrauenswürdig. Aber er durfte sich nicht sicher sein und konnte nicht auf seine telepathischen Möglichkeiten zurückgreifen, um sich dessen zu vergewissern.

      Es roch nach Gemüse. Nach saurem, bitterem Gemüse. Darunter mengte sich der vage Duft nach Öl.

      Sehr sympathisch. Hier könnte ich mich wohlfühlen.

      Daidra schritt auf eine kugelförmige Hülle mit zwei Meter Durchmesser zu, einer überdimensionierten Seifenblase nicht unähnlich, und ging mitten durch die Wandung des Gebildes.

      Gucky folgte der Yllit. Als er die dünne, schillernde Haut durchstieß, hatte er das Gefühl körperlicher und geistiger Erfrischung. Sein Hunger war mit einem Mal wie weggeblasen. Auch sein Optimismus, der ihn zeit seines Lebens ausgezeichnet hatte und der ihm während der langen Wanderschaft durch den Andersraum verloren gegangen war, kehrte zurück.

      Pretopart zwinkerte ihm zu. »Das tut gut, nicht wahr? Die Lebensblase ist eine der großartigsten Errungenschaften unseres Volkes.«

      Die Lebensblase setzte sich in Bewegung, der Boden unter Guckys Füßen und denen seiner beiden Begleiter verfestigte sich. Sie reisten durch das Schiff. Ringsum herrschte angenehmes Licht. Es war das einer kaum noch leuchtenden, sterbenden Sonne.

      Uralte Erinnerungen drängten sich Gucky auf. Er dachte an die Zeit auf Tramp. An ein unbeschwertes Leben, frei von Sorgen und, vor allem, frei vom Wissen um kosmisch-galaktische Zusammenhänge.

      Was er während der Reise durch die Sternenbarke zu sehen bekam, war flüchtig. Gucky sah es – und vergaß es gleich wieder. Er bekam Wunder zu sehen, die ihm unbegreiflich erschienen und die Sehnsucht erweckten, für immer im Inneren des Schiffs zu bleiben. Nichts davon blieb haften.

      »Es tut uns leid«, sagte Daidra und ließ die metallenen Ohren hängen. »Du wirst gleich verstehen, warum wir dir nur einen Teil deiner Erinnerungen vom Schiff lassen können. Zumindest vorerst.«

      Gucky schwieg. Er würde erst dann argumentieren, wenn es ihm notwendig erschien.

      Die Lebensblase hielt in einem kreisrunden Raum an, der von unzähligen Fenstern gekennzeichnet wurde. Das sonderbare Gefährt gab sie frei und löste sich unmittelbar danach in nichts auf. Zurück blieb ein bunt schillernder Tropfen, der im Boden versickerte.

      »Ich habe keine Fenster an der Außenseite des Raumschiffs gesehen«, sagte Gucky.

      »Sie werden erst freigeschaltet, sobald sich jemand im Raum befindet«, meinte Daidra knapp.

      Etwas stimmte mit dem Licht nicht, das durch die großen und kleinen Fenster schien. Gucky brauchte eine Weile, bis er den Grund dafür bemerkte.

      »Es ist das Licht unterschiedlicher Sonnen!«, rief er. »Wird diese Welt denn von mehreren beschienen?« Er bemühte sein Gedächtnis, wusste aber nicht mehr zu sagen, ob er in der Ebene überhaupt eine Sonne gesehen hatte.

      Daidra und Pretopart schwiegen. Sie sahen einander an, kicherten und wurden gleich wieder ernst. Die postfeminin-reproduktionsautarke Frau sagte: »Es tut mir leid, dass wir so geheimniskrämerisch tun. Wir haben unsere Gründe.«

      Sie bat Gucky zu einem Stuhl, der eine komfortable Aussparung für seinen Schweif hatte. Er setzte sich und fühlte, wie Luft aus einem unsichtbaren Gebläse das Fell auffrischte. Sein Bauch, der unter der Spuckattacke des Metallkamels gelitten hatte, wurde mit einer Art Desinfektionsmittel behandelt, ohne dass Gucky die Quelle erkennen konnte.

      »Welche Gründe?«, fragte Gucky und schloss genussvoll die Augen, um sie gleich darauf wieder weit aufzureißen. Er musste aufmerksam bleiben, durfte sich nicht einlullen lassen.

      »Was du Andersraum nennst, wird von vielen Gestrandeten als Zerozone bezeichnet«, sagte Daidra. »Wir sind wie du mit unserer Sternenbarke hier gestrandet. Wir kennen die Bedingungen mittlerweile relativ gut. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, mehr über die Zerozone zu erfahren.«

      »Ihr wollt nicht mehr dorthin zurückkehren, woher

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