Perry Rhodan 3088: Gucky kehrt zurück. Michael Marcus Thurner

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Perry Rhodan 3088: Gucky kehrt zurück - Michael Marcus Thurner Perry Rhodan-Erstauflage

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      »Ich bin gespannt.«

      »In aller Regel verläuft die Zeit hier und im Normaluniverum synchron«, sagte Pretopart, der sich neben Daidra schob. »Leider treten Phasen einer ... Xenozeit auf, die die Zerozone asynchron laufen lässt. Manchmal geht sie der Zeit in der Außenwelt voraus, manchmal fällt sie dahinter zurück.«

      »Ich könnte also, wenn ich die Chance bekomme, in mein altes Leben zurückzukehren, dabei aber in einem anderen Jahr als bei meiner Abreise landen?«, fragte Gucky erschrocken.

      »Vielleicht auch in einem anderen Jahrhunderttausend.«

      Pretopart ließ die Worte wirken, und das war auch gut so. Gucky hatte mit Problemen gerechnet. Nun, da er ihre Dimensionen erahnte, war der Schock riesig.

      »Wir wissen nicht, ob du und wir gleichzeitig sind. Du könntest ein Geschöpf aus tiefster Vergangenheit sein – oder der Zukunft. Wir glauben zu wissen, dass du lange vor unserer eigenen Existenz gelebt hast oder leben wirst. Wir können uns nicht sicher sein.«

      »In allen Fällen wäre eine Informationsvergabe an dich riskant«, ergänzte Daidra. »Möglicherweise fatal. Du wärst nicht der erste Chronospion oder Chronomanipulator, der die Xenozeit ausnutzen möchte.«

      Gucky versuchte zu begreifen. Auf dieser Ebene, der Zerozone, fand nach den Worten der beiden Post-Yllits ein Kampf statt. Oder mehrere. Sie war eine Art Membran zwischen Räumen und Zeiten, die zum Austausch von Wissen genutzt werden konnte. Verriet ein Gestrandeter zu viel, mochte er die Geschehnisse in jenem raum-zeitlichen Kontinuum verändern, aus dem er stammte.

      Von wem aber wären Chronospione oder Chronomanipulatoren beauftragt? Von den Chaotarchen? – Gewiss. Durch die Kosmokraten? – Höchstwahrscheinlich.

      Gucky dachte zu einseitig. Es gab unendlich viele Parteien, die an Wissen aus der Zukunft interessiert waren. Superintelligenzen genauso wie deren Hilfsvölker – oder auch die Vertreter technisch hoch entwickelter Zivilisationen, die einen eigenen Weg gingen. Wissen war nun mal Macht.

      »Okay. Ich verstehe euer Dilemma«, sagte er, an die beiden Post-Yllits gerichtet. »Aber es muss einen Grund geben, warum ihr mich hierher gebracht habt. Richtig?«

      »Richtig. Wir wollten dich vermessen und dich kennenlernen.«

      »Ihr habt mich vermessen?«

      »Die Lebensblase hat dich, nun ja: eingefangen. Sie hat deine grundsätzlichen Charakterzüge eruiert.«

      Daidra legte den Kopf leicht zur Seite, wie es Atlan meist tat, wenn er sich mit seinem Extrasinn unterhielt. Vermutlich hatte die Bewegung bei der Post-Yllit einen ähnlichen Hintergrund: Sie bekam Wissen vermittelt, von einem Rechnerteil, das an ihren Verstand gekoppelt war.

      Gucky ärgerte sich. Er selbst ging mit seiner Gabe der Telepathie äußerst sorgfältig um, auch wenn das nicht jedermann glauben wollte. Hätte er die Möglichkeit gehabt, in die Gedanken der Post-Yllits vorzudringen, hätte er es nur mit deren Zustimmung getan. Die beiden hatten ihm Informationen vorenthalten und seinen Charakter bestimmt.

      »Ich ahne, woran du gerade denkst«, sagte Daidra. »Du fühlst dich ... ausgenutzt.«

      »Das kann man wohl sagen!«

      »Versuch uns bitte zu verstehen, Gucky. Ich darf nicht allzu viel verraten, aber in unserer Zivilisation gehört es zum guten Ton, sich mithilfe einer Lebensblase auszutauschen. Man erfährt, wie der andere tickt – und kann sich aufeinander einstellen.«

      Gucky winkte ab. Er war zu vielen Wesen unterschiedlichster Denkweise begegnet, um sich lange über derlei Dinge aufzuregen.

      »Kommen wir zu meiner Frage zurück«, sagte er. »Warum habt ihr mich hierher gebracht? Ich glaube nicht, dass ihr mich zufällig in der Zerozone entdeckt habt.«

      »Wohl kaum«, sagte Pretopart. »Du verfügst über bestimmte Gaben, nicht wahr? Du vermisst sie. Andernfalls hättest du sie längst angewandt.«

      Die beiden Post-Yllits waren wahre Meister darin, ihn von seinem Kurs abzubringen. Immer wieder überraschten sie ihn mit winzigen Wissensbrocken und lenkten ihn von seinen dringendsten Fragen ab.

      »Woher wisst ihr das?«

      Na gut. Ein allerletztes Mal gehe ich auf ihre Ablenkungsmanöver ein.

      »Wir beide haben selbst gewisse Fähigkeiten. Was umso mehr für unsere genetische Verwandtschaft spricht und diese Unterhaltung noch schwieriger macht.« Pretopart zog eine Gemüseknolle aus der Tasche seiner kurzen Hose und biss herzhaft hinein. »Meine Partnerin ist Ereignis-Prospektorin, ich selbst bin Paraspeiser.«

      »Das heißt?«

      »Daidra hat dich quasi entdeckt. Sie spürt, wann und wo sich Dinge ereignen werden, die für uns beide oder für Post-Yllit im Allgemeinen von Bedeutung sein könnten. Sie hat deine Anwesenheit, deinen Schmerz, deine Verzweiflung und deine Bedeutung für uns ertastet. Natürlich auch dein Demoir, aber das tut jetzt nichts zur Sache.«

      Gucky verstand ansatzweise, welche Verantwortung mit dieser sonderbaren Begabung einherging. Der Begriff »Demoir« allerdings blieb ihm unklar.

      Bevor Gucky nachhaken konnte, fuhr Pretopart fort: »Ich selbst kann meine eigene Paraenergie in andere Wesen ... einspeisen. Ich kann Fremde auf Kosten meiner eigenen Kräfte stärken. Was in deinem Fall bedeutet: Ich habe die Möglichkeit, dir deine Gaben wieder zu beschaffen. So, dass du womöglich aus eigener Kraft die Zerozone verlassen könntest.«

      *

      Gucky versuchte zu verstehen. »Ihr zeigt mir den Weg zurück?«

      »Ich verstärke lediglich dein Potenzial. Ich helfe dir, verloren gegangene Fähigkeiten zu finden und sie so aufzubereiten, dass sie dir helfen, den Ausgang aus der Zerozone zu entdecken. Ich müsste aber deine Gaben erst einmal sichten, ehe ich verbindliche Zusagen machen kann.«

      »Leg los!«

      Daidra mischte sich in die Unterhaltung ein. Ihre Stimme klang traurig. »Dir ist bewusst, dass es noch eine andere Möglichkeit für dich gibt, dein Leben zu gestalten?«

      Gucky blickte die Post-Yllit an – und verstand. »Du möchtest mich einladen, bei euch zu bleiben?«

      »Richtig. Würdest du bei uns im Zero-Asyl bleiben, würden wir uns besser kennenlernen. Vertrauen aufbauen. Die Möglichkeit ausschließen, dass du ein Chronospion oder Chronomanipulator bist.« Daidra gab ein ganz und gar ilthaftes Seufzen von sich. »Wir würden dir vielleicht mehr über unsere Yllit-Vorfahren erzählen und möglicherweise auch über Ilt-Kulturen, die noch existieren. Derzeit dürfen wir kein Wort darüber reden.«

      Gucky brauchte einige Sekunden, um die Konsequenzen seiner Entscheidung zu begreifen. »Entweder kehre ich zu meinen Freunden zurück, um ihnen zu helfen – oder ich erfahre, wohin die letzten Ilts verschwunden sind.«

      »Wie gesagt: Ich kann dir nichts versprechen. Ich darf dir nichts versprechen.«

      »Habt ihr eine Ahnung, was ihr mir damit antut?«, fragte Gucky und unterdrückte ein Stöhnen. »So eine Entscheidung kann ich nicht treffen.«

      »Du musst. So leid es mir tut. Wir sind an Regeln gebunden. Verantwortung.

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