Perry Rhodan 3090: Erdkruste. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3090: Erdkruste - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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Dutzend Personen.« Rhodan beugte sich nach vorne, stützte den rechten Ellenbogen aufs Knie und das Kinn auf die Handinnenfläche. »Und halte mich bitte nicht für verrückt, dass ich den Okrill mitzähle. Für Donn Yaradua ist er fast eine Person. Und ich schätze Donns Meinung.«

      »Gehört zur Familie, was?«

      »Nahezu.«

      »Machst du einen Unterschied zwischen ...« Anzu zögerte. »Zwischen euch und uns?«

      »Was meinst du?«

      »Zwischen denen, die mit dir aus der anderen Hälfte des Dyoversums gekommen ... und uns, die wir auf dieser Seite geboren sind.«

      »Kein Unterschied«, sagte Rhodan, ohne zu zögern. »Wir alle sind Menschen. Ein ihr gibt es nicht. Uns in zwei Gruppen zu teilen und einer mehr zu vertrauen oder sie zu bevorzugen, wäre genauso seltsam wie zu sagen, dass hier sieben Männer gegen vier Frauen stehen. Und eben Phylax.«

      »Sechs Männer und fünf Frauen«, sagte Anzu. Verrückt, dass er sich verzählt hatte.

      Einen Augenblick stutzte Perry Rhodan, dann musste er lachen. »Jetzt verstehe ich. Den Unterschied macht Mulholland, ein besonderes Wesen. Du siehst automatisch eine Frau in ihm namens Iwa ... und ich einen Mann, also Iwán. Das ist normal. Es geht jedem Mann und jeder Frau so.«

      »Und was ist sie – ist er wirklich?«, fragte Anzu.

      »Weder noch. Beides. Und mehr.« Rhodan hob die Schulter. »Frag es bei Gelegenheit. In der PERSEPHONE bleibt dafür eine Menge Zeit. Das Gäonautikum ist ein Wunderwerk der Technik, aber es kann sich nur langsam in die Tiefe bohren. Wir werden viele Tage unterwegs sein, bis wir unser Ziel erreichen.«

      »Falls wir dort ankommen«, sagte Anzu.

      »Glaubst du nicht daran?«

      »Darauf kommt es nicht an. Was ich glaube oder nicht, ändert nichts an den Tatsachen.«

      »Vielleicht ja doch.«

      Sie sah Rhodan an, schüttelte den Kopf.

      »Was hast du?«, fragte er.

      »Du bist nicht leicht zu durchschauen, Perry.«

      »Das habe ich nie behauptet. Und es wäre öde und berechenbar. Aber ein anderes Thema. Ich kenne die meisten Leute, die uns begleiten. Du warst mir neu, doch inzwischen konnte ich einen Eindruck von dir gewinnen.«

      »Hoffentlich einen guten.«

      Er ging nicht auf das wohl zu offenbare Haschen nach einem Kompliment ein. »Nun ist mir nur noch Nasree LeGuin völlig unbekannt.«

      »Du kennst zweifellos ihre Akte?«, fragte Anzu.

      »Sicher. Die sagt mir jedoch nur wenig darüber, was für ein Typ Mensch sie ist.«

      Anzu verschränkte die Arme vor der Brust. »Was weißt du über sie?«

      »Auf ihrem Gebiet ist sie fast so gut wie du auf deinem. Eine Hyperfunkspezialistin, deren Spezifikationen es zu verdanken ist, dass die allgemeine Reichweite um einige Prozent erhöht werden konnte. Außerdem beliebt als Besucherin in Trivid-Shows aller Art. Deshalb hat die Residentin sie auch für die Mission vorgeschlagen – sie wird den Kontakt mit der Erdoberfläche halten und damit die Schnittstelle zu sämtlichen Medien bilden, die über unseren Vorstoß ins Erdinnere berichten.«

      »Jaja.« Anzu machte eine gelangweilte Handbewegung. »Und weiter?«

      »Außerdem gibt es Gerüchte. Auf die ich nichts gebe.«

      »Und wie lauten sie?«

      »Sag du es mir!«

      »Sie wird beschuldigt, eine radikale Vanothin zu sein. Weshalb ich nicht verstehe, dass sie an der Mission teilnimmt. Sie ist ein potenzielles Risiko.«

      »Gerüchte«, sagte Rhodan. »Auf die ...«

      »... du nichts gibst, schon klar. Ich frage mich, warum nicht? Weil du blauäugig an das Gute im Menschen glaubst?«

      Er richtete sich wieder auf, drehte sich zu ihr. »Blauäugig? Nein. Der Geheimdienst hat Nasree bis in den letzten Winkel durchleuchtet, ehe ich sie in dieses Team aufgenommen habe. Wie dich übrigens auch. Nasree sympathisiert mit den Vanothen, ja, aber sie distanziert sich klar vom radikalen Flügel dieser Leute.«

      »Du hast also keine Angst?«

      »Ich habe Vertrauen«, antwortete Rhodan. »Damit fahre ich besser als mit Angst. Seit ich hier bin, wurde ich mehrfach von Vanothen angegriffen. Sie wollten mich umbringen, weil sie in mir die Zentralfigur sehen, die die Erde zurück in ihre alte Heimat bringen wird, raus aus dieser Hälfte des Dyoversums.«

      »Womit sie wohl recht haben«, sagte Anzu bewusst provokant. »Denn genau mit diesem Ziel starten wir die Expedition der PERSEPHONE – weil wir zu dem Ursprung des Rumorens im Erdinneren vorstoßen wollen. Weil es dort etwas gibt, das die Rückversetzung ermöglichen könnte.«

      »Wir sprechen von einer Möglichkeit«, stellte Rhodan klar. »Keinesfalls von einer Gewissheit. Wir wissen nicht alles.«

      Anzu lächelte matt. »Oder besser gesagt – wir wissen nahezu nichts.«

      »Die beste Voraussetzung, etwas zu lernen«, sagte Rhodan.

      2.

      Schwestern

      »Ich möchte lieber wieder heimgehen«, sagte Oona Anckerstrom zaghaft. Sie drückte sich an ihre zehn Jahre ältere Schwester Fany, die schützend den Arm um ihre schmalen Schultern legte. »Es ist ... es belastet mich.«

      »Du schaffst das schon.«

      So ging es seit drei Tagen.

      Dichtes Gedrängte herrschte auf dem Marktplatz. Verschiedene Gruppierungen gingen umher, über ihnen projizierte Holotafeln, auf denen für oder gegen die Versetzung Terras und Lunas geworben wurde. Menschen, Arkoniden, Aras, Ferronen, Jülziish, Topsider, Scü, Mehandor, Unither und viele andere Wesen waren unterwegs.

      Immer wieder blieben Leute stehen, oder die Gruppen sprachen von sich aus Passanten an.

      Seit die Residentin die Ansprache gehalten hatte, gefolgt von diversen Stellungnahmen, war mehr denn je los in der größten Metropole der Erde. Kommunikationsnetze, Foren und allen voran die Trivid-Sender waren voller Berichte, Diskussionsrunden und Wiederholungen zum Topthema dieser Tage. Um irgendwohin zu kommen, musste man sich durch die Mengen schieben, auf den Raumhäfen herrschte geradezu Ausnahmezustand. Im Sekundentakt landeten und starteten Jachten, Frachter, Passagierraumer in allen Größen und Formen.

      Oona spürte, wie die Stimmung selbst in dem eher beschaulichen Garnaru sich zusehends aufheizte, doch sie ließ sich von Fany überreden, wenigstens kurz auf den Markt zu gehen.

      »Wir können deswegen schließlich nicht wie eingesperrt leben!«, bekräftigte Fany.

      Jedoch bereute Oona nach kurzer Zeit, nachgegeben zu haben. Sie spürte zunehmend die

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