Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan страница 74

Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

Скачать книгу

es durch.

      »Mumpot, du hast sehr wohl etwas, und zwar deine Arbeitskraft, die du mir durch Flucht vorenthalten wolltest«, sagte der Peitschenmann und versetzte dem Gefangenen eine schallende Ohrfeige.

      »Das ist nicht wahr!«, schrie der Gescholtene und versuchte verzweifelt, sich aus der Umklammerung der anderen zu befreien. »Ich schulde dir nichts mehr! Ich bin frei! Du musst dich an den Vertrag halten!«

      »Hast du denn nicht nachgesehen? Die Bedingungen haben sich geändert«, höhnte der Peitschenmann und schlug erneut zu. »Und soeben haben sich deine Schulden verdreifacht.«

      Flammende Röte breitete sich auf der blassen Wange seines Opfers aus, und es fuhr hektisch mit langer Zunge über seine Augen. »Du kannst keine Bedingungen willkürlich ändern!«, protestierte der Dünne keuchend. »Lass mich sofort gehen!«

      »Sonst – was?« Der Peitschenmann lachte. »Wirst du mich verklagen? Da habe ich aber Angst.«

      Rhodan merkte, dass Gucky drauf und dran war, einzugreifen, und packte den Arm des Mausbibers. »Halt dich zurück!«

      »Aber Perry ...«

      »Still, sage ich!«

      »Dann wenigstens ...«

      »Nichts dergleichen, oder wir gehen sofort auf die CREST II zurück, hast du verstanden?« Rhodan ließ nicht locker.

      Reglos sah er zu, wie die beiden Handlanger des Peitschenmanns den wehrlosen und sehr viel schwächeren Humanoiden verprügelten und ihn dann halb bewusstlos mit sich fortschleiften, quer durch die ungerührte Menge, und verschwanden. Es hatte keiner auch nur kurz innegehalten, geschweige denn überhaupt den Blick auf den Streit gerichtet.

      Rhodan ließ Gucky los. Der Ilt blickte zu ihm hoch, und der Terraner konnte förmlich spüren, wie ihn die sanften, dunklen Augen hinter dem Spiegelfeld fassungslos anstarrten.

      »Perry, wie konntest du da nur ... so ...«

      »Die wichtigste Regel in einer solchen Umgebung lautet, dass keiner sich um den anderen kümmert«, sagte Rhodan leise. »Egal was geschieht. Selbst wenn sie ihn umgebracht hätten.«

      »Aber wir haben doch früher auch eingegriffen!«

      »Wenn es möglich war. Wir sind gerade erst angekommen. Wir haben eine wichtige Mission. Besinne dich auf deine Rolle als Shafakk!«

      Im nächsten Moment war er woanders, in einer stillen, verlassenen Ecke.

      »Bist du verrückt geworden?«, rief Rhodan aufgebracht. »Wenn das jemand beobachtet hat ...«

      »Das ist mir egal!«, schrillte Gucky. »Wie konntest du so unbeteiligt tun? Ich kenne dich nicht wieder!«

      »Wem wäre denn geholfen, Kleiner?«, gab Rhodan zurück. »Wenn wir uns eingemischt hätten, hätte es eine Prügelei gegeben, bei der wir möglicherweise sogar den Kürzeren gezogen hätten. So oder so wären ausnahmslos alle, einschließlich Breel, auf uns aufmerksam geworden! Man hätte sich gefragt, wer so wahnsinnig ist, einem Unterprivilegierten zu Hilfe zu kommen, von dem keine finanzielle Dankbarkeit zu erwarten und der nicht mal von derselben Art ist!«

      »Nur ein wenig Telekinese, um sie zu hindern, abzulenken ...«

      »Und dann? Schickst du den armen Tropf weiter, und in ein paar Stunden lauern sie ihm an einer anderen Ecke auf und schlagen ihn tot, weil er sich erneut entzogen hat? Oder er verhungert, weil er keine Arbeit findet?«

      Gucky erstarrte. »Er hätte eine Chance ...«

      »Welche Chance hätte er mehr, als er die derzeit hat? Sieh dich doch um! Auf dieser Station sind Hunderttausende, die genauso arm dran sind wie er! Willst du ihnen allen helfen? Oder nur einigen wenigen Auserwählten? Weißt du, wie du ihnen helfen kannst? Auf Dauer? Ja, er ist verprügelt worden, und sicher nicht zum ersten und erst recht nicht zum letzten Mal in seinem Leben. Aber die Verletzungen sind glimpflich, schließlich soll er arbeitsfähig bleiben. Noch ist er am Leben! Er ist einmal entkommen, vielleicht gelingt es ihm ein zweites Mal. Er kennt sich auf der Station und mit den hiesigen Gepflogenheiten aus – du jedoch nicht! Du kannst dich einmischen, aber erwarte dafür keine Dankbarkeit, wenn du nicht sicher sein kannst, ihm wirklich und nicht nur für den Moment geholfen zu haben. Schon gar nicht gibt es Dankbarkeit für einen Shafakk, der sich niemals so verhalten würde!«

      »Ein bisschen Telekinese«, wiederholte Gucky.

      »Die womöglich alles schlimmer macht. Hast du das bedacht? Paragaben kennt man hier nicht, und die Shafakk haben keine. Man wird es dem Opfer anlasten, wenn unerklärliche Dinge vor sich gehen. Es müsste dafür bezahlen.«

      »Ich will nicht einfach tatenlos zusehen, Perry«, piepste der Mausbiber verzweifelt.

      Rhodan schüttelte den Kopf. »An einem solchen Ort gelten keine moralischen Maßstäbe, Gucky. Wir sind nur ein paar Stunden hier und können in dieser kurzen Zeit nichts, aber auch gar nichts bewegen oder gar ändern. Erst recht nicht, da wir noch keinerlei Überblick über die lokalen Strukturen haben. Und dieser Vorfall wird nicht der einzige bleiben, den wir erleben. Reiß dich zusammen! Das ist nicht dein erster Einsatz. Denk an unsere Mannschaft, der ein weitaus schlimmeres Schicksal blüht. Und jetzt lass uns gehen, bevor wir Breel verlieren.«

      Zakhaan Breel war zwischenzeitlich nur wenige Meter weit gekommen. Weil die meiste Aufmerksamkeit ihm galt, schien das plötzliche Verschwinden von zwei Besuchern in der Nähe tatsächlich niemandem aufgefallen zu sein. Oder es griff das oberste Gesetz: Besser, sich nicht damit zu befassen.

      Wem hätte derjenige es auch melden sollen? Da käme nur die Stationsleitung infrage. Doch würde sie ihn anhören? Und was sollte er melden? Es war nichts weiter geschehen, außer dass jemand plötzlich verschwunden war. Die Stationsleitung würde bei so einer unglaubwürdigen Meldung annehmen, der Zeuge hätte zu viele Drogen oder Alkohol zu sich genommen. Und würde dem Unglückseligen womöglich eine Strafe aufbrummen.

      In der Hinsicht konnte sich Perry Rhodan also entspannen. Für dieses Mal. Sollte es jedoch zu mehr Meldungen kommen, wuchs die Gefahr deutlich an. Ihm ging der Streit mit Gucky nahe, aber er wusste, dass sie auf dem weiteren Weg durch Sukar Masir noch öfter solche unangenehmen Begegnungen haben würden und dann ebenfalls nicht eingreifen durften. Egal wie sehr es ihm gegen den Strich ging – sie durften keinerlei Aufsehen erregen.

      Zakhaan Breel hatte gerade die meisten Neugierigen und Geschäftsleute abgewimmelt und wollte weitergehen, als jemand in einem opulenten Schwebesessel auf ihn zukam.

      Rhodan erkannte ihn sofort, es war Morath Damaaq, der Oberste Stationsmakler, der den Kontakt zu Bingdu vermittelt hatte. Sein extrem voluminöser Körper mit geschätzt vier Zentnern Lebendgewicht bei einer Körpergröße von nicht viel mehr als eineinhalb Metern war in wallende Gewänder gehüllt, die jedoch seine vielen, teils deutlich herabhängenden Hautfalten kaum kaschieren konnten.

      Rhodan und Gucky rückten näher heran, um mithören zu können. Es waren genug Leute um sie herum, dass sie nicht weiter auffielen.

      »Zakhaan Breel, seien Sie willkommen in der größten, ja großartigsten Oase des gesamten Contagiats«, begrüßte der Fettleibige den Druuwen mit ausgebreiteten Armen.

      Breel neigte nur kurz den Kopf. »Damaaq. Was kann ich für Sie tun?«

      Der Schwebesessel

Скачать книгу