Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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bleckte seinen Nagezahn. »Wir müssen diesen Wesen helfen.«

      »Das geht nicht, und das weißt du. Dazu fehlen uns die Mittel, und wahrscheinlich gibt es noch Dutzende, wenn nicht Hunderte solcher Laboratorien.«

      »Perry, schau dir das mal an!« Moncadas war in den hinteren Bereich des Labors vorgedrungen.

      Rhodan, Gucky und Myers eilten zu ihm. Moncadas deutete auf zwei Glaskolben, die deutlich größer waren als die anderen. Sie boten Platz für einen Humanoiden in Menschengröße, waren jedoch leer.

      »Ihr wisst, was das bedeutet?«, fragte Rhodan seine Mitstreiter. »Der Mannschaft der CREST II droht genau das gleiche Schicksal wie diesen bemitleidenswerten Wesen hier. Deswegen hat man sie ins Carksystem geschafft: als Versuchskaninchen.«

      Guckys Augen weiteten sich. Zuerst dachte Rhodan, dass dies eine Reaktion auf seine Worte war – dann deutete Gucky auf einen Platz hinter ihm. »Perry! Achtung!«

      Josue Moncadas und Shawn Myers keuchten erschrocken auf.

      Rhodan fuhr herum. Im Gang zwischen den Glaskolben bildete sich eine Wolke aus Pilzsporen. Die winzigen Partikel strömten aus den Kreaturen in den Kolben heraus, aus den Wänden, dem Boden und der Decke. Sie ballten sich zusammen und formten einen Schemen – eine äußerst bedrohliche Gestalt.

      »Das ist unglaublich!«, rief Myers und hielt sein Messinstrument in die Höhe. »Das sind infizierte Sporen.«

      Rhodan wich einen Schritt zurück. »Das Dunkelleben – es versucht, wieder eine Fraktur auszubilden!« Vielleicht ist das meine Schuld – meine Eigenschaft als Zeitträger könnte diesen Prozess ausgelöst haben.

      Damit mochte er recht haben oder nicht. Das Dunkelleben hatte jedenfalls keinen Erfolg damit: Die Gestalt bäumte sich auf, erzitterte und zerbrach in tausend Stücke – größer als die Sporen, aber deutlich kleiner als der ursprüngliche Schemen.

      Und das trotz der Nähe zum galaktischen Zentrum und somit dem geheimnisvollen Gadenhimmel. Er wusste zwar noch immer nicht, was dieser Gadenhimmel sein mochte. Aber im Zuge seiner Erlebnisse im Arkonsystem hatte er erfahren, dass dieser Ort und die nicht minder mysteriöse Lichtwelt Drem-Doreus irgendwo in der Raumregion Sagittarius A lagen.

      Die Bruchstücke verschwanden in den porösen Boden, die Wände und die Decke – der Planet schien sie aufzusaugen wie ein Schwamm das Wasser.

      »Das ist nicht gut, gar nicht gut.« Shawn Myers tippte hektisch auf dem Bedienfeld seines Messinstruments herum. »Diese Bruchstücke – diese Fraktelle, wenn ich sie so nennen darf – verteilen sich in der Struktur von Carxtröll-Fabb. Die Stabilität des Höhlensystems nimmt ab.«

      Ein Beben – deutlich stärker als jenes, das sie auf dem Weg durch die Kaverne erlebt hatten – bestätigte Myers Worte und ließ Rhodan taumeln. Er griff nach einem der Kolben, um sich festzuhalten, doch dieser stürzte um und zerbarst krachend auf dem Boden.

      »Rückzug!«, befahl Perry Rhodan. »Gucky, bring uns raus. Egal was wir ausgelöst haben – hier drin wollen wir ganz sicher nicht eingeschlossen werden!«

      2.

      Die innere Stimme

      Zwölf Stunden zuvor

      Der grüne Flaum auf Thora Rhodan da Zoltrals Gesicht juckte fürchterlich. Nur mit äußerster Willensanstrengung konnte sie sich davon abhalten, daran herumzukratzen.

      Beherrsch dich! Wenn die Druuwen mitbekommen, dass dich der Halteparasit nicht in ein willenloses Werkzeug verwandelt, bist du raus aus dem Spiel.

      Thora biss die Zähne zusammen und ignorierte den Juckreiz. Ihren Extrasinn konnte sie nicht so leicht ignorieren. Es war nach wie vor eine neue Erfahrung für sie, mit der Stimme in ihrem Kopf zu leben – ihrer eigenen Stimme, wie sie sehr wohl wusste. Thora war nie jemand gewesen, der sich von anderen gern etwas vorschreiben ließ. Nun musste sie sich ständig von sich selbst belehren lassen. Denn ihr Logiksektor war erstaunlich oft anderer Meinung als sie und wies sie dann freundlich, aber nachdrücklich darauf hin. Noch wusste Thora das nicht recht einzuordnen. Sie hatte sich oft gefragt, wie es war, einen Extrasinn zu haben. Nun, da sie, mehr durch Zufall, einen besaß, war es anders als erwartet. Nicht wie ein siebter Sinn, sondern wie eine zweite Persönlichkeit, die plötzlich in ihrem Kopf aufgetaucht war und ihr mehr oder weniger ungefragt Ratschläge erteilte.

      Sie musste sich eingestehen, dass ihr Zweitbewusstsein wie gewöhnlich recht hatte: Sie konnte es sich nicht leisten, aufzufliegen. Dass weder sie noch John Marshall, der neben ihr in der Zentrale der CREST II stand, von der Mentalkontrolle des Halteparasiten betroffen waren, wussten nur Sud und Doktor Drogan Steflov. Das Mentamalgam war ebenfalls immun, wenn auch aus anderen Gründen als Thora. Steflov wiederum war von Sud kuriert worden und benutzte seither spezielle »Mittel«, mit denen er Suds initiale Behandlung unterstützte.

      Sud verwendet ihre Parafähigkeiten, um sich vor der Kontrolle des Parasiten zu schützen. John und ich haben es unserer Unsterblichkeit zu verdanken.

      Relative Unsterblichkeit, besonders im Fall von John, korrigierte der Extrasinn sofort, während das terranische Raumschiff in ein neues Sonnensystem einflog. Dabei klang er weiterhin freundlich, fast sanft. Sein Zellaktivator ist nicht mehr der Zuverlässigste, aber immerhin erfüllt er derzeit seinen Zweck.

      Ist jeder Extrasinn so ein Besserwisser?, fragte sich Thora. Ich glaube, Atlan hat so etwas mal erwähnt, gab sie sich sofort selbst die Antwort. Nicht erwähnt hatte er, dass der Extrasinn seinen eigenen Kopf zu haben schien, was sich als ziemlich lästig erwies.

      Stimmt doch gar nicht! Ich mache dich nur auf Denkfehler deinerseits aufmerksam. Dafür bin ich doch da. Thora meinte, so etwas wie ein mentales, freches Kichern wahrzunehmen. Und genauso, wie du mich hin und wieder vergisst, ist dir noch nicht ganz bewusst, dass sich die Art deiner Unsterblichkeit verändert hat.

      Angesichts des Tempos, mit dem das alles geschehen ist, kann man mir das wohl kaum verübeln. Thoras Hand glitt an die Stelle, an der bis vor einiger Zeit noch der eiförmige Zellaktivator geruht hatte. Nun war er verschwunden. Seine unglaublichen Kräfte indes waren geblieben: Thora und ihr Mann Perry Rhodan waren nach wie vor unsterblich, das hatte ihnen Nathalie bestätigt.

      Die Erinnerung an Nathalie Rhodan da Zoltral, ihre verschollene, wieder aufgetauchte und nun erneut verschwundene Tochter, versetzte Thora einen Stich.

      Jetzt werde nicht schon wieder wegen Nathalie sentimental. Thora spürte den Unwillen des Extrasinns. Er schien sich nicht gern mit diesem Thema zu befassen.

      Sie allerdings auch nicht; sie schob den Gedanken an Nathalie weit von sich, konzentrierte sich auf ihre ursprüngliche Überlegung: Obwohl sie keinen Zellaktivator mehr besaß, wirkte er irgendwie immer noch. Sonst hätte der Halteparasit bei ihr das gleiche Ergebnis gezeitigt wie bei den anderen Besatzungsmitgliedern.

      Aber auch bei diesen Menschen hatte sich herausgestellt: Der Parasit wirkte durchaus nicht auf alle exakt gleich. Vor allem die Zeitspanne, die der Pilz benötigte, bis er den Willen seiner Opfer vollständig gelähmt hatte, variierte recht stark. Bei den meisten setzte die Wirkung sehr schnell ein, bei einigen dauerte es eine geraume Weile. Außerdem kam es wohl häufiger zu Rückfällen, bei denen der Einfluss des Parasiten sich vorübergehend wieder abschwächte.

      Immerhin war der Pilz organisch, und biologische Vorgänge liefen nicht ab wie etwa das Programm einer Maschine.

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