Sarah Kern - LEBEN!. Sarah Kern

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Sarah Kern - LEBEN! - Sarah Kern

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eine zugegeben beeindruckende Namensliste.

      »Wie dumm bist du eigentlich, dass du diese Chance nicht nutzt! Ich mache dich zum Megastar!«, legte er nach.

      Und er hätte es wirklich getan, mir zu einer Karriere verholfen, das war mir in dem Augenblick klar. Aber wenn nicht in diesem Hotelzimmer, dann hätte ich spätestens in Paris mit ihm schlafen müssen, das war mir genauso klar. So verließ ich dieses Casting der speziellen Art, um stattdessen Kontakt zu einer anderen namhaften Pariser Modelagentur aufzunehmen. Denn nach Paris wollte ich unbedingt, weg aus Mailand. Eine Woche später war klar, ich ziehe nach Paris. Also rief ich meine Agentur in Düsseldorf an, um die aktuelle Planänderung mitzuteilen. Ich war mittlerweile siebzehn Jahre alt.

      Auch in Paris lebte ich in einer Model-WG, pendelte aber regelmäßig zwischen Paris, Düsseldorf und Köln. Düsseldorf, weil ich über „Model Pool“ nach wie vor gut gebucht war, Köln, weil ich nach wie vor gerne bei meinen Eltern wohnte, wenn ich zu Besuch war. Mit achtzehn Jahren lag mein Lebensmittelpunkt endgültig in Paris. Dort liebte ich es zu wohnen, zu arbeiten, das Leben zu genießen.

      Das Schicksal ließ sich etwas Neues und Tiefgreifendes für mich einfallen, als ich 1988 im Alter von neunzehn Jahren im legendären Pariser Nachtclub „Les Bains Douches“ – kurz das „Les Bains“ – saß, wo ich in mehreren Modenschauen für den renommierten deutschen Modeschöpfer und -designer Otto Kern lief. Die Marke war sehr en vogue. Nachrichtensprecherinnen trugen seine Entwürfe, die Dame von Welt zumindest die Hosen. Sein Gesicht hingegen war weniger präsent, weil er in der Öffentlichkeit selten in Erscheinung trat und die Presse weitgehend mied. Aber das nur zum besseren Verständnis. Nach einer Schau saß ich also in der unteren Etage auf der VIP-Couch, zwischen den französischen Modeschöpfern Claude Montana und Jean Paul Gaultier. Nun hatte man von besagter Couch einen direkten Blick auf die hinauf- beziehungsweise hinabführende legendäre Treppe des „Les Bains“. Unübersehbar stand dort oben, noch an der Eingangstür und sich unentschlossen durchs Haar streichend, ein Bild von einem Mann. Schwarzer Yamamoto Blazer, schwarzes enges T-Shirt und eine ebenso schwarze Lederhose, die stellenweise eng genug war, dass es Appetit auf mehr machte. Ein zweiter Jim Morrison, schoss es mir durch den Kopf.

      Und nicht nur ich war entzückt, die beiden homosexuellen Herren an meiner Seite sprangen geradezu hysterisch auf: »Oh, mon dieu, c‘est Ooto!«

      Dem Namen „Ooto“ schenkte ich keine besondere Beachtung. Aber wow, was ich wusste war, dass mir noch nie in meinem Leben ein so charismatischer Mann über den Weg gelaufen war, wie dieser. Als nächstes kam er die Treppe hinunter, was wiederum ein atemberaubender Anblick war. Unten angekommen, wurde dieser Ooto überschwänglich begrüßt. Er parlierte in perfektem Französisch.

      »And who are you?«, wandte er sich mir zu.

      So lupenrein sein Französisch auch war, seinem Englisch entnahm ich, dass es sich vermutlich um einen deutschen Otto handelte.

      »Hey, bist du Deutscher?«, wollte ich es in meiner unbändigen Neugier genau wissen.

      »Ja, bin ich. – Und, was machst du hier?«

      »Ich laufe für so ‘nen deutschen Typen, so ‘ne deutsche Marke, Otto Kern.«

      Daraufhin grinste er amüsiert: »Ja geil, dann seh‘n wir uns ja morgen, das bin ja ich.«

      Ja genau, verarsch‘ mich, fiel mir dazu nur ein. Dabei war ich ja auch in Deutschland schon für ihn auf Messen gelaufen – aber eben unbekannterweise. Klar, dass der Groschen bei mir recht schnell fiel. Aber wie schicksalhaft, oder? Typisch Sarah.

      Der weitere Abend verlief noch lustig, und Otto Kern persönlich fuhr mich anschließend nachhause. Ganz Gentleman, fragte er, ob er mir beim Aufsperren helfen dürfe, worauf ich trotz eines leichten Schwipses erwiderte, dass ich das gerade noch alleine schaffen könne. So trennten sich unsere Wege an diesem Abend, nicht ohne Verabredung für den folgenden Tag auf der Messe.

      Zum Abendessen in einem Restaurant wurde ich eigens von seinem Chauffeur abgeholt. Ich erschien am reservierten Tisch, und da saßen sie schon: Otto Kern, acht Leute aus seinem Frankreich-Team und … ja, und eine hochschwangere Frau genau ihm gegenüber. Ein einziger Platz war noch frei – direkt neben ihm. Heilige Guacamole, dachte ich mir schon kurz darauf, weil der weitere Abend unangenehm zu verlaufen versprach. Otto Kern war mir unübersehbar zugetan, und die Dame in anderen Umständen amüsierte das ganz und gar nicht. Und dann kannte ich sie auch noch, aus dem Fernsehen nämlich. Ein Megastar in Frankreich, sie hatte unter anderem mit Louis de Funès in diesen Gendarmen-Filmen mitgespielt. Außerdem strahlte sie überall in Frankreich von den Werbeplakaten einer Zigarettenmarke. Erst später sollte ich erfahren, dass Ottos Begleiterin zwar von ihm schwanger war, eine auf Gegenseitigkeit beruhende Liebesbeziehung aber nicht mehr bestand und beide auch nicht verheiratet waren.

      Ein Wiedersehen feierten Otto und ich dann während der nächsten Modemesse in Düsseldorf. Dort klärte er mich auch darüber auf, dass die Begleiterin aus dem Restaurant in Paris von ihm schwanger war, er jedoch nicht den Wunsch gehabt hätte, Vater zu werden. Außerdem hätte er die Beziehung mangels Liebe für beendet erklärt. Er legte mir gegenüber auch großen Wert darauf zu betonen, dass er gut zu dem Kind sein würde und es diesem auch finanziell an nichts fehlen würde. Es sollte kein Lippenbekenntnis sein. Otto und ich kamen zusammen, und als der kleine Otto Amadeus schließlich auf die Welt kam, schloss ich diesen zauberhaften Jungen sofort in mein Herz. Jahre später war Otto Amadeus dann auch bei der Geburt meines ersten Kindes dabei. Er gehörte eben genauso zu uns wie auch Ottos Tochter Candy aus erster Ehe. Wir wurden eine tolle Patchworkfamilie.

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