Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 32

Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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Arme vor dem Körper und dachte einen Augenblick nach.

      »Sie ist eben wirklich ein Star, ein Ausstellungshund. Sie kennt das nicht, dass sie mit einem Ball spielen kann. Außerdem hat man ihr vielleicht beigebracht, dass sie andere Hunde, besonders wenn es größere Hunde sind, links liegen lässt. Um mehr zu sagen, müsste ich ausführlich mit der Besitzerin sprechen.«

      »Mei, Beate, des ist doch unnormal. Denkst net auch?«

      Die Tierärztin lächelte.

      »Vielleicht ist ihr Bello einfach nur zu groß. Möglich, dass Peggy sich von einem kleineren Hund zum Spiel verführen ließe. Du sagst, sie hat zweimal geworfen?«

      Toni nickte.

      »Gut, dann wird sie Kontakt zu Rüden ihrer Rasse gehabt haben. Es kann sein, dass sie mit einem Terrierrüden eher spielen würde.«

      »Damit kann ich ihr auf der Berghütte nicht dienen. Ich kenne auch niemanden in Waldkogel, der einen Terrierrüden hat und den ich auf die Berghütte einladen könnte.«

      »Du bist nicht nur um das Wohl deiner zweibeinigen Hüttengäste besorgt, jetzt kümmerst du dich auch um die Vierbeiner«, lachte Beate.

      »Wenn du es so sehen willst, na gut. Aber es geht mir in erster Linie um Bello. Du müsstest ihn sehen, wie er sich um Peggy bemüht. Zwischendrin schaut er mich verwundert an.«

      »Bello ist ja auch beeindruckend groß. Peggy ist vorsichtig. Ich kenne jemanden, einen Kollegen. Er hat einen Cairnterrierrüden. Max heißt er, Max Wallner. Er hat eine Tierarztpraxis in Kirchwalden.«

      »Rufe ihn an, Beate, bitte. Lade ihn mit seinem Hund, in meinem Namen, auf die Berghütte ein. Er kann ein Wochenende bei uns verbringen. Er kann heute noch kommen, wenn er es einrichten kann. Dann hat Bello jemanden zum Spielen und wer weiß, vielleicht steigt die Diva dann auch von ihrem Stuhl herunter. Meinst, du kannst deinen Kollegen dazu überreden? Er kann auch gern seine Familie mitbringen.«

      »Er hat keine Familie, er ist Junggeselle. Er wird bestimmt kommen. Ich werde ihn nach meinen Hausbesuchen anrufen. Es ist noch früh am Samstagvormittag.« Beate schaute auf ihre Armbanduhr. »Jetzt ist er auf dem Markt zum Einkaufen. Ich rufe dich an, sobald ich ihn erreicht habe.«

      »Danke, Beate! Komme doch mit ihm zur Berghütte. Du weißt, du bist uns jederzeit willkommen.«

      »Das weiß ich, Toni, aber im Augenblick kann ich an eine Bergtour nicht denken. Auf dem Gestüt gibt es einige Stuten, die kurz vor der Niederkunft stehen, da bleibe ich besser hier. Meistens geht alles seinen natürlichen Gang, aber es kann auch sein, dass ich angerufen werde.«

      Beate packte die restlichen Sachen in ihr Auto.

      »Toni, ich muss los. Ich werde auf einigen Höfen sehnsüchtig erwartet.«

      »Dann will ich dich nicht länger aufhalten. Ich muss auch fahren. Franziska und Sebastian sind im Forsthaus. Ich hole sie ab. Pfüat di, Beate.«

      »Pfüat di, Toni!«

      Toni stieg in seinen Geländewagen und fuhr davon. Beate ließ es keine Ruhe. Sie ging noch einmal kurz in die Praxis und rief ihren Kollegen Doktor Max Wallner auf dem Handy an. Danach fuhr sie zu ihren Hausbesuchen. Es war Samstag, und nur am Samstag hatten die Nebenerwerbsbauern Zeit. Sie waren froh, dass Beate nach ihrem Vieh sah.

      *

      Am späten Samstagnachmittag spielten Franziska und Sebastian mit Bello auf dem Geröllfeld. Sie warfen Bälle, die Bello apportierte. Dabei schaute er immer wieder nach Peggy, die auf der Terrasse der Berghütte neben Gaby auf einem Stuhl saß und das Geschehen zwar neugierig verfolgt, aber ruhig sitzen blieb.

      Toni trat zu Gaby.

      »Deine Freundin Wiebke hat dir da etwas Schönes zugemutet. Willst jetzt deinen ganzen Urlaub auf der Terrasse der Berghütte verbringen, wie eine alte Gouvernante, die ein Kind hütet? Peggy scheint ganz brav zu sein. Du kannst sie ruhig hierlassen, wenn du eine Wanderung machen willst. Ich denke, die bleibt hier auf einem Stuhl sitzen, als sei sie festgeklebt.«

      »Ach, es ist nicht so schlimm, Toni. Außerdem kann ich Peggy mitnehmen, wenn ich einfache Wandertouren wähle. Sie dürfen nicht so weit sein und steil. Ich muss damit rechnen, dass ich Peggy ein Stück tragen muss.«

      »Du kannst dir einen Trageschal umbinden, weißt, so ein Tuch, in dem die Mütter sich ihre Säuglinge vor die Brust binden. Dann hast die Hände frei.«

      Sie lachten.

      »Gute Idee, Toni. Oder ich nehme einen kleinen Rucksack, den ich mir zusätzlich vorne umbinde. Aber vielleicht gewinnt Peggy doch Freude an längeren Spaziergängen durch die Berge. Was meinst du? Können die Berge ihren Zauber auch in ein Hundeherz senken?«

      »Ganz bestimmt können sie das. Fange doch mit kurzen Strecken an. Nimm Peggy und laufe rüber zum ›Erkerchen‹. Das ist nicht weit.«

      »Das ist eine gute Idee, Toni. Außerdem liebe ich das ›Erkerchen‹. Es ist ein wunderbarer Ort mit einer herrlichen Aussicht.«

      »Ja, und ein Ort für Liebespaare«, schmunzelte Toni.

      »Damit kann ich dir nicht dienen. Du weißt, dass mein Herz noch frei ist«, seufzte Gaby. »Deshalb habe ich nichts dagegen, auf den Hund gekommen zu sein.«

      Sie lachten. Toni bot Gaby an, einen kleinen Rucksack mit Proviant zu richten. Sie könnte dann den Sonnenuntergang beim ›Erkerchen« genießen.

      »Gute Idee, falls sich dort nicht gerade ein Liebespaar herumtreibt«, lachte Gaby.

      Während Toni den Proviant richtete und einen zweiten, kleinen leeren Rucksack für Gaby bereitlegte, zog sie in ihrer Kammer die Wanderschuhe und ihre Jacke an. Sie nahm Peggy an die Leine.

      Toni und Anna standen auf der Terrasse der Berghütte und sahen Gaby nach, wie sie mit Peggy langsam über das Geröllfeld ging. Peggy wollte nicht schnell laufen.

      »So ein verwöhntes Vieh«, bemerkte Toni. »Die kennt wohl nur Teppichböden und Parkwege. Das Geröllfeld ist ihr nicht geheuer. Des ist doch sonderbar. Sie macht ihrer Rasse keine Ehre. Das Wort Cairn ist gälisch und bedeutet Stein. Also könnte man Cairnterrier mit Steinterrier übersetzen. Es sollen kleine temperamentvolle, robuste Jagdhunde sein, dafür sind sie einmal gezüchtet worden. Peggy fällt ganz aus der Art. Schau, jetzt nimmt sie Gaby wieder auf den Arm. Das sollte sie nicht tun.«

      Anna legte Toni beruhigend die Hand auf die Schulter.

      »Ich rede später mal mit Gaby. Es ist wie bei Kindern. Die muss man auch manchmal zu ihrem Glück zwingen.«

      Toni nickte.

      »Eigentlich sollte man Wiebke den Kopf waschen. Das ist schlimm, so wie sie den Hund verzogen hat.«

      »Jeder Hund hat einen eigenen Charakter, genau wie jeder Mensch. Peggy eignet sich zum Ausstellungshund, das tut nicht jeder Hund. Aus Bello hätte man nie einen Ausstellungshund machen können, das wäre selbst meinen Großeltern nicht gelungen. Bello ist viel zu temperamentvoll und will sich austoben, bis an die Grenze seiner Belastbarkeit. Er liebt es, die Sachen von der Oberländer Alm in den Packtaschen heraufzutragen oder das Aluminiumwägelchen zu ziehen. Er will seine Kräfte beweisen. Nur schön zu sein und zu repräsentieren,

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