Revolution? Ja, bitte!. Andreas Buhr

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Revolution? Ja, bitte! - Andreas Buhr Dein Business

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Beispiel zeigt, was das bedeutet. Früher starben nicht wenige Frühchen an Infekten. Heute lässt sich das verhindern. Dank der Datenfülle, die inzwischen vorliegt, wissen die Ärzte, dass genau dann, wenn Atmung und Kreislauf bei den Frühchen äußerst stabil sind, nicht Entwarnung, sondern rasches Handeln dringend geboten ist. Denn immer dann, wenn die Vitalfunktionen sich besonders stabil zeigten, erfolgte in den nächsten 24 Stunden eine oft lebensbedrohliche Infektion.16 Die Ärzte handeln heute allein aufgrund dieser empirischen Daten, ohne Antworten auf das Warum zu haben. Zeigen sich die Funktionen von Lunge und Herz übermäßig stabil, sind sie alarmiert und verabreichen Medikamente, bevor eine Infektion auftreten kann. Das hat vielen Frühchen das Leben gerettet. Doch warum die Vitalfunktionen vor einer Infektion sich derart stabil zeigen, wissen wir immer noch nicht. Brauchen wir auch nicht, sagen die Big-Data-Experten. Es reicht, dass wir es wissen. Was Big Data für unsere zukünftige Gesundheitsvorsorge bedeuten wird, lässt sich an diesem Beispiel exemplarisch ablesen. Lebensrettend ist auch der Einsatz der Digitaltechnik im Hinblick auf Naturkatastrophen, etwa bei drohenden Tsunamis und bevorstehenden Erdbeben. Mithilfe der Null und der Eins können diese immer besser vorhergesagt und Hilfsmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden. Verkehr und Wetter sind ebenfalls Bereiche, die von Big Data in Zukunft noch mehr profitieren werden, als sie es ohnehin schon tun. Immer mehr Bereiche werden erfasst und das führt zu grundlegenden Umwälzungen in unserem Leben. So wird auch das menschliche Verhalten mithilfe von Big Data kein Geheimnis mehr bleiben. Wie wir als Person auf bestimmte Dinge reagieren, wie wir handeln werden, wie wir wählen werden, wird bald kein Buch mit sieben Siegeln mehr sein. Aus den Tweets, die wir liken, den Webseiten, die wir besuchen, den Blogs, die wir regelmäßig lesen, lässt sich viel, sehr viel ablesen. Die Cookies auf unserem PC oder unseren mobilen Endgeräten verraten es, und irgendwo in den Tiefen des Netzes wird dies gespeichert, verarbeitet und bei Vorhersagen, die politische oder wirtschaftliche Auftraggeber nutzen, abgerufen. Doch nicht nur die Zukunft wird immer genauer entschlüsselt, auch das Hier und Jetzt verändert sich radikal aufgrund der Digitalisierung unseres Lebens. Dank der erweiterten und der virtuellen Realität.

       Erweiterte Realität

      Damit ist gemeint: einerseits die Realität, wie wir sie kennen, andererseits etwas Virtuelles, das heißt eine in Echtzeit computergenerierte Wirklichkeit. Beides zusammen wird bald in der Augmented Reality, der erweiterten Realität, ineinanderfließen.

      Wie das? Dazu müssen Sie sich in Zukunft nur eine digitale Brille, die Virtual-Reality-Brille, aufsetzen. Eine Brille, die Sie und Ihre Vorlieben genau kennt, denn die Cookies haben es auch der Brille verraten. Die Brille weiß, was Sie gerne essen, welche Kleidung Sie kaufen, wohin Sie in Urlaub fahren, welche Frau oder welchen Mann Sie attraktiv finden.

      Wenn Sie also mit dieser interaktiven Brille durch die Stadt gehen und Sie gerade am Supermarkt vorbeikommen, blendet die Brille Ihnen den Einkaufszettel ein und teilt Ihnen mit, welche Lebensmittel im Kühlschrank fehlen. Wenn Sie ein Sportgeschäft passieren, erinnert die Brille Sie daran, dass die Sportschuhe, mit denen Sie zweimal in der Woche joggen, dringend durch neue ersetzt werden müssen, weil die Sohlen schon reichlich abgelaufen sind. Wenn ein Handyladen auf Ihrer Wegstrecke liegt, teilt Ihnen die Brille mit, dass Sie Ihren Vertrag dringend kündigen sollten, weil es bereits bessere Angebote für Ihr Mobilfunkgerät gibt. Ein kurz eingeblendetes Bild Ihrer Tochter erinnert Sie daran, noch schnell das Geschenk für sie zu kaufen, denn sie hat morgen Geburtstag. Wenn Sie an Starbucks vorbeischlendern, weist Sie die Brille darauf hin, dass in dem Café eine Frau sitzt, die genau Ihrem Typ entspricht, und Sie die Frau über Lovoo oder Tinder, mobile Dating-Apps, ansprechen können, weil auch sie dort angemeldet ist.

      Zukunftsmusik? Nein, das alles ist bereits in greifbare Nähe gerückt. Denn wenn Ihr mobiles Smart Phone, mit dem Sie sich im Internet bewegen, und Smart Home, jene Software, die Haushaltsgeräte und Multimediageräte miteinander verbindet, mit der Digitalbrille gekoppelt werden, ist das geschilderte Szenario Realität. Dann haben wir das, was auch als Internet der Dinge bezeichnet wird: Computer kommunizieren ohne unser aktives Zutun miteinander.

       Virtuelle Welten

      Ist das Betrachten der virtuellen Bilder in den VR-Spielen schon gruselig, wird es noch gruseliger, wenn zu der Optik das Tasten, Hören, Schmecken und Riechen hinzukommt. Wenn alle fünf Sinne angesprochen werden, wird das Spielerlebnis noch intensiver, noch realitätsnäher. Wir dürfen gespannt sein, denn daran arbeiten hochbezahlte Ingenieure. Sie basteln auch daran, noch besser die Probleme der VR-Brillen – zwickende Headsets, verhedderte Kabel oder eine schlechte Bildauflösung – in den Griff zu bekommen, damit die Realität der virtuellen Realität nicht in die Quere kommt.

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