Luzy Bloom: Ab heute will ich S...x. Mizzi Malone

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Luzy Bloom: Ab heute will ich S...x - Mizzi Malone

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ist es ausgegangen?“, fragte ich.

      „Ich habe dem Kunden vorgeschlagen, über ein entsprechendes Einlageprodukt für Männer nachzudenken, und wir haben alle herzlich gelacht.“

      Typisch. Männer kommen aus ihren eigenen Geschichten immer als Gewinner raus – selbst aus den peinlichsten Situationen. Also Alex muss ich mir erst zutrauen, und dafür muss ich meinen Erfahrungsschatz vergrößern.

      Ich durchforste meine Kontakte auf dem Handy.

      1. Addy, ehemaliger Schulfreund, Computernerd mit leichtem Bauchansatz und komplett asexuell – kommt beim besten Willen nicht infrage.

      2. Chris, kenne ich aus meiner Zeit im Gym – sexy, sehr trainiert, groß, blond, ein bisschen naiv, aber ganz süß. Mal sehen …

      3. Daniel – mein allerbester Freund, Ende 30, Musiker, spielt Schlagzeug, superlustig, schlau, schlagfertig, gut aussehend mit dunkelroten Locken und einer Topfigur, sensationeller Tänzer. schräg und immer ‚up-to-date’. „In den USA verletzen sich jedes Jahr 11.000 Menschen bei erotischen Experimenten.“ So was muss man erst mal wissen! Also Daniel wäre mein Mr. Right – gäbe es da nicht eine Sache: Daniel ist … Nein, nicht schwul. Er ist nur 1,65 Meter groß, und das ist mir definitiv zu klein.

      „Das sagt aber nichts über meine Penisgröße!“

      Mag sein, geht aber trotzdem nicht!

      4. Gil – ein ehemaliger Studienkollege von mir, groß, ein bisschen schlaksig, Typ Cordanzug, hip, mit einem ausgeprägten Sinn fürs Romantische, liebt und schreibt Gedichte – wäre einen Versuch wert. Ich habe allerdings lange nichts von ihm gehört, womöglich ist er längst in einer Beziehung und liest seinen Kindern Goethe vor

      5. Herbert – hat um die Ecke von meiner Wohnung ein Architekturbüro. Anfang 40, sehr lässig, wuschelige Locken, ein Lächeln wie Ryan Gosling, Topbody – ist leider gerade frisch verliebt, sonst wäre er meine erste Wahl gewesen

      6. Kasimir, Haus- und Hofhandwerker meiner Eltern. Er kommt aus Polen, dürfte so um die 40 sein, hat ebenfalls einen sehr süßen Akzent (ich merke gerade, dass ich auf Akzente stehe), trägt Glatze (steht ihm sehr gut), arbeitet gerne mit freiem Oberkörper, ist etwa so groß wie ich und hat diese erotische Ausstrahlung eines Stahlarbeiters. Ziemlich sexy.

      7. Mike – guter Freund von Dina. Nicht hübsch, nicht hässlich, Typ Jeff Bezos in jung. Immer ungebunden, feiert gerne und lässt nichts anbrennen. Möglich, aber kein Muss.

      8. Robin ist Ende 30. Ihn habe ich mal im Bus kennengelernt. Arbeitet in einer Szenebar. Ich war schon ein paarmal da, und er ist wirklich total niedlich: ein bisschen zerzaust, offenes Gesicht, dunkelblonde Mähne, strahlendes Lächeln, kleine Lachfältchen um Augen und Mund, nicht sehr groß, aber größer als ich, immer im sehr lässigen Outfit – Jeans und Hemden mit Blumenmuster. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er schwul ist.

      9. Und dann, ebenfalls unter „R“, stoße ich auf Ramon. Treffer! Ramon ist der Salsa-Lehrer, von dem Dina mir schon seit zwei Jahren vorschwärmt. „Der ist so wahnsinnig sexy – wenn ich nicht vergeben wäre, würde ich sofort mit ihm in die Kiste steigen!“

      „Susan aus unserem Kurs hat mit Ramon eine Nacht verbracht – die ist völlig hin und weg.“

      „Ramon hat mich heute so angetanzt, das hat mich total angemacht.“

      Inzwischen ist Dina von Salsa mit Ramon zu Vinyasa Yoga mit Vidya gewechselt. „Es wurde mir einfach zu heiß mit Ramon – ich suche mir jetzt nur noch Kurse, in denen Frauen unterrichten.“

      Ramon! Das bedeutet: Ich muss mich zum Salsa-Kurs anmelden. Dabei ist Tanzen nicht gerade meine Stärke. Meine Kondition lässt auch zu wünschen übrig. Und Sport im Allgemeinen gehört sowieso nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Immerhin jogge ich jetzt seit zwei Monaten – das dürfte ein bisschen helfen. Auf keinen Fall kann ich da einfach so auftauchen und direkt mitmachen. Ich muss mich vorbereiten. Vor allem optisch. Deshalb kaufe ich mir erst mal ein neues Sportoutfit. In der Umkleidekabine überfallen mich übelste Selbstzweifel, weil das Licht von oben auf meinen Körper fällt. Sehe ich da erste Dellen auf meinen Oberschenkeln? Seit wann wölbt sich mein Bauch über dem Gummizug? Sind die verlorenen vier Liebeskummer-Kilos heimlich zurückgekehrt? Kann man mit Mitte 30 überhaupt noch bauchfrei zum Sport gehen? Und wie sieht das Ganze in Bewegung aus? Ich hüpfe in schwarzen Shorts und einem weißen Sport BH vor dem Spiegel auf und ab.

      „Alles in Ordnung da drin?“, fragt eine männliche Stimme vor der Kabine, und in einem übermutigen Impuls öffne ich den Vorhang und frage:

      „Ich weiß nicht. Was meinen Sie?“

      Der junge Verkäufer, der aussieht wie der jüngere Bruder von Boris Johnson, wird rot und stammelt:

      „Also, ich find’s cool.“

      „Danke“, flöte ich und ziehe den Vorhang wieder zu. Ich kaufe die Shorts eine Nummer größer, dann quetscht nichts mehr, und nehme noch ein schwarzes weites Oberteil mit riesigen Armausschnitten, durch die ein bisschen Haut und weißer Sport-BH durchblitzen.

      Zuhause vor dem Spiegel drehe ich mich zufrieden um mich selbst und wähle Ramons Nummer. „Oi! Ramon hier.“

      „Oi! (Oh mein Gott, habe ich das gerade wirklich gesagt?) Äh, hier spricht Luzy. Ich bin eine Freundin von Dina. Sie war mal bei dir im Salsa-Kurs. Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst …“

      „Querida – wenn ich mich an alle Frauen erinnern würde, die bei mir im Kurs waren, dann hätte ich keine Zeit mehr zu tanzen.“

      ‚Na, hoffentlich erinnerst du dich wenigstens an die, die du gevögelt hast’, schießt es mir durch den Kopf.

      „Ist ja auch nicht so wichtig“, sage ich. „Ich rufe an, weil ich gerne mal eine Probestunde bei dir machen würde.“

      „Allein?“, fragt er.

      Meine Stunde hat geschlagen!

      „Ja, am liebsten allein.“

      „Das ist nicht billig, eine Einzelstunde kostet 50 Euro. Zu zweit 30 Euro und in der Gruppe 15 Euro.“

      „Einzelstunde“, beharre ich.

      „Esta bem, Querida. Ich könnte übermorgen um 10 oder um 18 Uhr.“

      „Um 18 Uhr.“

      Auf jeden Fall abends!

      „Super.“

      Er gibt mir die Adresse des Studios, und wir legen auf. Ich weiß überhaupt nicht, wie Ramon aussieht, deshalb gehe ich ins Internet und tippe „berühmte Brasilianer“ ein. Neymar, Ronaldinho, Ronaldo – alles Fußballer. Ich kenne keinen und finde einen unattraktiver als den nächsten. Deshalb beschließe ich, nicht weiter zu forschen und mich überraschen zu lassen. Schließlich will ich ja auf Abenteuerreise gehen, und Abenteuer lassen sich nicht planen. Aber wenn Dina ihn so umwerfend findet, dann wird da ja was dran sein.

      Meine Lässigkeit hält bis zu dem Moment, in dem ich in meinem Mini Cooper Richtung Salsa-Studio fahre.

      ‚Wenn er dir nicht gefällt, musst du ja nichts mit ihm anfangen’, beruhige ich mich.

      ‚Aber

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