Luzy Bloom: Ab heute will ich S...x. Mizzi Malone

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Luzy Bloom: Ab heute will ich S...x - Mizzi Malone

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Erektion garantiert – auch bei 85-Jährigen

      Luzy! Ständer auf Kommando

      Moment mal – wie kommt denn solche Werbung in mein Postfach? Meine Enttäuschung weicht Empörung, aber nach kurzer Überlegung wandelt sich meine Empörung in leichte Beschämung. Ich bin gestern Abend im Bett hemmungslos durch sämtliche freie Pornoseiten gesurft! Nein, nicht was Ihr denkt. Ich finde, jetzt, wo ich frei und ungebunden bin und meine Zukunft unter dem Zeichen der sexuellen Selbstverwirklichung steht, muss man sich ja mal informieren. Also darüber, was so angesagt ist und darüber, was überhaupt alles geht. Und ich sage Euch: Es geht ALLES. Aber dazu gleich mehr. Was mich zuerst stutzig macht, ist, dass Google doch angeblich alles weiß. Und dann checken sie nicht, dass ich eine Frau bin? Oder geht der Algorithmus automatisch davon aus, dass nur Männer auf Pornoseiten surfen? Und zwar solche mit Potenzproblemen oder zu kleinem Penis? Im Grunde ist es mir ganz recht, dass ich anscheinend unter dem Radar unterwegs war, aber lustig ist das schon: Luzy – Penis zu klein? Wobei, jetzt bin ich doch neugierig. Was schlagen die denn in diesem Fall vor? Auf die Gefahr hin, in den nächsten zwei Wochen mit Penis-Verlängerungs-Angeboten erschlagen zu werden, öffne ich die Seite. Dahinter verbirgt sich der sogenannte Penis-Expander – eine Art Foltergerät für das beste Stück des Mannes. Zu kurz Gekommene spannen ihren Unglücksraben am Schaft und an der Eichel in eine Art Streckbank, drehen dann auf jeder Seite am Gewinde und ziehen ihr Teil in die Länge. Aua! Laut Anbieter springen bei regelmäßiger Anwendung 5–25 Zentimeter Längengewinn dabei raus. Echt jetzt? Die Anwender sind jedenfalls begeistert.

      „Mein Penis ist so groß wie nie zuvor“ (Das wäre ja dann auch Sinn der Sache)

      „Mein großer Penis ist jetzt noch größer“ (Klar, kann ja nicht groß genug sein)

      Ich liebe meinen neuen großen Penis“ (Jetzt noch mehr als vorher)

      Die Vorstellung, wie Tausende Männer weltweit unter Schmerzen ihr angeblich bestes Stück in dieses Folterbett spannen, um dann wöchentlich zu überprüfen, ob er schon gewachsen ist, ist wirklich zu komisch.

      Abgesehen davon fand ich meinen kleinen Ausflug in die Welt der Pornographie eher ernüchternd. Nicht, dass ich nicht schon vorher so etwas gesehen hätte – aber ich habe diese Seiten noch nie so lange durchforstet wie gestern. Ich dachte, es würde mich vielleicht inspirieren. Deshalb habe ich nicht einfach nur das Erstbeste, das mir angeboten wurde, angeschaut, sondern mich durch die Kategorien geklickt, von denen ich die wenigste Ahnung habe. Ich erspare Euch langweilige beziehungsweise bekannte Fetische. Nur so viel: Ich wusste bisher nicht, dass sich manche Männer Brennnesseln auf ihre Eichel legen und dabei masturbieren, oder dass Partner sich freiwillig vor dem Verkehr gegenseitig Gipsverbände anlegen.

      Beim Sex gibt’s offenbar keine Grenzen. Aber bei mir. Mich machen diese extrem realistischen Darbietungen echt nicht an. Das ist alles so direkt, so wenig geheimnisvoll oder romantisch. Ich lese lieber etwas Anregendes, etwas, das meine Fantasie weckt, oder ich fantasiere mir selbst etwas zusammen. Und nennt mich ruhig spießig, aber ich habe auf den ganzen Seiten keine Praktiken oder Konstellationen entdeckt, die mich irgendwie angetörnt oder meine sexuelle Neugier geweckt hätten. Da bleibe ich doch lieber bei meinen eigenen Fantasien. Hier meine Top Drei:

      Fantasie Nummer 1:

      Heimlicher Sex in der Öffentlichkeit. In meiner Lieblingsfantasie bin ich irgendwo ganz edel zum Essen eingeladen, wahlweise sitze ich auch in einer Konferenz oder in einer Bibliothek am Schreibtisch. Ein gutaussehender Mann hat mich von Anfang an im Visier. Er lächelt mir zu, aber plötzlich ist er verschwunden. Kurz darauf fühle ich, wie jemand unter dem Tisch meinen Rock hochschiebt und mit seiner Zunge zwischen meinen Beinen spielt.

      Fantasie Nummer 2:

      Wir befinden uns in einem anderen Jahrhundert. Ich stehe am Wegesrand in den schottischen Highlands, und der Outlander rettet mich mit seinem Pferd, auf dem wir dann wilden Sex haben.

      Fantasie Nummer 3:

      Es ist total peinlich, aber ich will ehrlich sein. In meiner dritten Fantasie liege ich zu Hause auf meinem Bett. Ich bin gerade erfrischt aus der Badewanne gestiegen, räkele mich in einem roten Seidenkimono auf meinem Bett und beginne, mich selbst zu streicheln. Ich habe meine Airpods in den Ohren und höre „Let’s get it on“ von Marvin Gaye. Ich bin völlig versunken, als ein Rascheln an der Tür mich aufhorchen lässt. Ich öffne die Augen, und da steht David-Alexander mit heruntergelassenen Hosen – was undenkbar ist – und masturbiert wie besessen – was noch viel unwahrscheinlicher ist!

      Fragt mich nicht, warum mich das anmacht – vor allem, nachdem er mich für angeblich ach so großartigen Sex verlassen hat, aber es ist wirklich immer noch eine meiner Lieblingsfantasien. Die Vorstellung, dass David-Alexander beim Anblick meines halbnackten Körpers vollkommen die Selbstbeherrschung verliert, macht mich total scharf. Oh mein Gott, ich bin so simpel gestrickt. Vielleicht wird diese Vorstellung ja mit der Zeit von Erinnerungen an neue Erlebnisse überlagert. Ich sollte mal ausprobieren, was in meinem Kopf mit Ramon so alles geht.

      Auf dem Rückweg vom Supermarkt treffe ich Harry, den Architekten. Den hatte ich überhaupt nicht mehr auf dem Schirm. Er war in den letzten Wochen anscheinend viel unterwegs, entweder auf einer Baustelle oder bei seiner Neuen. Jedenfalls hab ich ihn länger nicht gesehen. Und plötzlich sitzt er da, mit seiner Flamme vor seinem Büro in der Sonne. Er ist wie ausgewechselt. Normalerweise haben wir immer ein bisschen geflirtet, zumindest habe ich mir das eingebildet. Vielleicht habe ich in meinem David-Alexander-Frust auch zu viel in „Hey Luzy, wie geht’s dir? Lust auf einen Kaffee?“ hineininterpretiert? Meistens hat er mir dann einen Espresso gezaubert und mir auf seinem Computer gezeigt, woran er gerade arbeitet. Und heute?

      „Na, Luzy, wie geht’s?“

      Nix Kaffee oder Computer. Dafür folgt:

      „Darf ich dir Cloe vorstellen? Cloe, das ist Luzy, eine Nachbarin.“

      Cloe – klar, wahrscheinlich direkt vom Laufsteg aus Paris eingeflogen. Sieht aus wie ein Supermodel: ellenlange Beine, eine Taille, die ich nie haben werde, selbst wenn ich einmal um die Welt jogge und Haare, die der Wahnsinn sind: eine dicke, lange blonde Mähne – wie aus dem Katalog. Dazu das Gesicht! So perfekt, als hätte man alle Foto-Bearbeitungsprogramme auf einmal angewandt. ‚Vielleicht ist sie Model für Trockenshampoo‘, hoffe ich, aber nein, sie ist natürlich auch noch superschlau und Zahnärztin. Und ich? Bad Hair Day – Very Bad Hair Day – Very Very Bad Hair Day. Angeklatscht wäre noch gnädig umschrieben. Und dazu mein Outfit: meine Putzklamotten, bestehend aus einer hellgrauen, zu großen Jogginghose von David-Alexander, die ich wirklich nur zum Putzen trage und einem albernen Sweatshirt mit der Aufschrift: ‚Not perfect – just awesome‘. Oh mein Gott, ich möchte mich in Luft auflösen. Aber zu meinem Glück haben die beiden nur Augen füreinander. Wir plaudern kurz über dies und das, dann sehe ich zu, dass ich wegkomme.

      „Macht’s gut, ihr zwei“, sage ich zum Abschied.

      „Ciao“, flötet Cloe, und Harry ruft:

      „See you!“

      Und dann, an seine Flamme gewandt:

      „Wir müssen auch los, Engelchen.“

      Und sie: „Du hast recht, Teufelchen.“

      Whaaaat? Engelchen und Teufelchen? Der coole Harry und seine Superfrau? Verliebte sind wirklich zu komisch. Auf dem Heimweg erstelle ich ein Top Five-Ranking der schlimmsten Kosenamen.

      Platz 1: Pupsi (ungeschlagen!)

      Platz 2: Hasimausi, Mausebärchen (geht für

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