Tin Star. J.L. Langley
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Читать онлайн книгу Tin Star - J.L. Langley страница 8
Jamie stand abrupt auf. »Den Kopf in den Sand zu stecken, macht es nicht richtig! Wie soll sich die Einstellung der Menschen je ändern, wenn sie nicht gezwungen werden, sich damit auseinanderzusetzen? Ich verstehe deine und Johns Einstellung einfach nicht!« Fred kam aus der Waschküche gerannt, starrte erst Jamie, dann Ethan und dann wieder Jamie an, während sie offensichtlich zu entscheiden versuchte, ob es eine Bedrohung gab oder nicht.
»Setz dich.«
Jamie schüttelte den Kopf, setzte sich aber trotzdem. »Du verstehst es einfach nicht! Für dich ist es einfach, mich zu kritisieren. Du wirst dir nie Sorgen darüber machen, verstecken zu müssen, wen du liebst. Scheiße, du kannst sogar heiraten! Ich nicht! Zumindest nicht legal und nicht hier.«
Ethan ließ den Kopf in die Hände sinken. Scheiße! Er wollte nicht damit anfangen. Ein anderer Zeitpunkt und ein anderer Ort wären passender gewesen. Er wusste, was der Kleine meinte. Wirklich. Er stimmte nur nicht zu. Das machte die Meinung des Jungen nicht zwangsläufig falsch, sie war nur… nicht seine. Er sah Jamie an.
»Ich verstehe wirklich, was du sagen willst. Ob du es glaubst oder nicht, ich verstehe es. Aber hast du noch nie vom Weg des geringsten Widerstands gehört? Die Frage, die du dir stellen musst, ist, ob du wirklich verstanden hast, was du getan hast. Wir leben in einem kleinen Kaff. Jetzt wirst du bis zu deinem Todestag gegen dieses Vorurteil ankämpfen… oder bis du wegziehst. Einige Menschen werden dich sofort akzeptieren, andere werden etwas Zeit brauchen, aber der Großteil der Leute hier wird es nie tun. Ihre Einstellung wird sich nicht über Nacht ändern, auch nicht in ein paar Jahren. Ich bezweifle, dass wir den Tag noch erleben, an dem schwule Männer Hand in Hand die Main Street entlanglaufen können, ohne dafür beschimpft zu werden.«
»Man muss sie zwingen, es zu akzeptieren. Du verstehst es nicht! Du und John, ihr werdet eure Gefühle für eure Frauen in der Öffentlichkeit nie verstecken müssen.«
War er je so jung und idealistisch gewesen? Verdammt, der Kleine weckte wirklich seinen Beschützerinstinkt. Er wollte ihn so dringend beschützen und ihn von dem Hass abschirmen, der ihm entgegenschlagen würde. Und das störte ihn mehr als alles andere an dieser Situation. Bis jetzt war er noch nie so aufgewühlt gewesen.
Schließlich streckte Ethan die Hand nach Fred aus, die noch immer unschlüssig zwischen ihnen hin und her sah. »Alles gut, Mädchen. Wir werden uns nicht prügeln. Leg dich hin.« Sie legte sich neben Jamies Stuhl. Was für ein kluger Hund.
Ethan richtete den Blick auf Jamie. »Trink deinen Kaffee, Kleiner. Wir sind uns einig, dass wir uns uneinig sind. Vielleicht bin ich mit deinen Methoden nicht einverstanden, aber ich werde hinter dir stehen. Du hast mein Wort. Eher soll ich verdammt sein, als dass ich zulasse, dass du verprügelst oder aus der Stadt getrieben wirst. Du hast hier eine Unterkunft und einen Job, solange du willst.«
»Danke, Ethan… für alles.«
»Gern geschehen.«
Schweigend tranken sie ihren Kaffee. Ethan wollte Jamie auf seinen Schoß ziehen und ihn trösten, sich dann aber für diesen Impuls treten. Aber die Vorstellung von Jamie auf seinem Schoß verschwand nicht. Seinem Schwanz gefiel diese Idee offenbar auch. Er stöhnte und rutschte ein wenig auf seinem Stuhl herum. Das war eine der schlechtesten Ideen die er – und sein Schwanz – jemals gehabt hatten. Jamie war nicht nur gute elf Jahre jünger als er, ganz zu schweigen davon, dass er der kleine Bruder seines besten Freundes war, sondern hatte sich auch noch selbst geoutet.
»Alles in Ordnung?«
Er sah in neugierige blaue Augen auf. »Hm?«
»Du hast gestöhnt. Hast du dir bei der Prügelei was gezerrt? In deinem Alter bist du so was wahrscheinlich nicht mehr gewohnt.«
Super! Er hatte wegen dem Kleinen einen Ständer, der glaubte, er wäre zu alt, um sich zu prügeln. Er seufzte. »Nein, alles gut. Hör zu, ich gehe ins Bett. Fühl dich mit Fred wie zu Hause. Mi casa es su casa und so weiter.« Er stand auf und sah, wie Jamies Blick an seinem nackten Oberkörper hinunter zu seinem Schritt glitt und sich seine Augen weiteten. Ein verträumter Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit und er leckte sich über die Lippen. Dann blinzelte er Ethan an, wandte schnell den Blick ab, lief rot an und sah wieder zu ihm auf.
Sein Interesse half nicht, Ethan abzukühlen. Sein Schwanz zuckte und seine Hoden zogen sich angesichts dieser begeisterten Aufmerksamkeit zusammen. Er wusste, dass er hart war, aber war es wirklich so verdammt offensichtlich? Seine Jeans war nicht so eng. Ethan sah nach unten und, ja, es war so offensichtlich. Er wusste nicht, ob er mit Jamie erröten oder lachen sollte. Stattdessen überkam ihn das plötzliche Bedürfnis, dem Jungen seinen Kommentar über sein Alter heimzuzahlen.
Er grinste Jamie an und sagte: »Fang gar nicht erst an! Meine Willenskraft ist ziemlich stark, Kleiner, aber nicht so stark. Das fehlt mir gerade noch, dass du mich auch outest.«
Jamie riss die Augen so weit auf, dass Ethan fürchtete, sie würden ihm direkt aus dem Gesicht fallen. Dann ließ Jamie seine Tasse auf den Tisch fallen, sodass der Kaffee überschwappte. Hastig sprang er auf, um dem heißen Getränk auszuweichen, sodass der Stuhl klappernd umkippte.
Sein Blick huschte wieder zu Ethan. Die Röte war verschwunden, jetzt war er leichenblass. Er starrte Ethan an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen.
Ethan konnte nur mit Mühe ein zufriedenes Grinsen unterdrücken. Er stellte seine Tasse in die Spüle. Als er durch die Küchentür hinausging, rief er über die Schulter: »Nacht, Kleiner. Mach das sauber, bevor du ins Bett gehst.«
Kapitel 4
»Ich kann nicht glauben, dass du mir das von Ethan nie erzählt hast«, flüsterte Jamie in sein Handy und achtete sorgsam darauf, dass die beiden anderen Rancharbeiter nicht mithörten.
»Ich hatte kein Recht, dieses Geheimnis auszuplaudern, Jamie, genauso wenig wie deins, wenn ich es gewusst hätte. Eigentlich bin ich überrascht, dass er es dir gesagt hat. Soweit ich weiß, sind Jules und ich die einzigen Menschen, die es wissen, und Jules weiß es nur, weil sie ihn auf einem Date gesehen hat, als wir alle noch auf dem College waren.« John seufzte. »Hör mal, du musst dir um wichtigere Dinge Gedanken machen. Ich hab gehört, was letzte Nacht passiert ist. Das war nur der Anfang, Jamie. Bist du sicher, dass du hierbleiben willst?«
»Und ob ich hierbleibe, verflucht. Das ist mein Zuhause! Ich habe nicht vor, wegen einem Haufen beschissener Fanatiker zu gehen. Warte mal kurz. Ich muss dem Kalb hinterher.«
»Was?«
Jamie ließ das Handy sinken, zog fester an Spots Zügeln und ignorierte seinen Bruder. Spot hingegen versuchte sein Bestes, um Jamies Anweisung zu ignorieren, dem Kalb zu folgen.
»Verdammt, Spot! Du wirst nicht gewinnen, also kannst du genauso gut auf mich hören, du sture Nervensäge!« Er stieß dem Pferd die Fersen in die Rippen, sodass es dem verirrten Kalb hinterherlief. Sobald Spot entschieden hatte, sich nicht mehr gegen ihn zu wehren, trieben sie das Kalb problemlos zurück zur Rinderherde. Als sie hinter den Tieren zurückfielen, hob Jamie das Handy wieder ans Ohr. »Bist du noch dran?«
»Ja, ich bin dran. Was machst du?«
»Ich helfe Hayden und Ed, die Rinder auf die Westweide zu bringen. Wann kannst du George herbringen? Gerade muss ich Spot reiten.«
»Was