Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten an der Mosel. Michael Moll

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Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten an der Mosel - Michael Moll

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ist nicht einfach nur eine Stadt, die zu einem Besuch und Rundgang einlädt. Vielmehr wandelt man hier zwischen den Überbleibseln der Römer, die hier die Stadt Augusta Treverorum anlegten und Trier zu einem heute lohnenswerten Wochenendziel machten.

      Das Wahrzeichen der Stadt, die Porta Nigra, ist nur eine von vielen Sehenswürdigkeiten Triers. Die alte Römerstadt hat jede Menge Attraktionen zu bieten, von denen sich die meisten kompakt in der Innenstadt befinden, die wiederum leicht von den Camping- und Wohnmobilstellplätzen aus zu erreichen ist. Spaziert man vom Reisemobilpark an der Mosel am Fluss entlang, gelangt man ganz automatisch zur Römerbrücke. Sie gilt als die älteste Brücke Deutschlands und wurde von den Römern im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut. Dabei ist sie schon die dritte Brücke an dieser Stelle. Zuvor wurde eine hölzerne Brücke errichtet, deren Pfahl heute im Rheinischen Landesmuseum zu sehen ist. Später folgte eine kleinere erste Steinbrücke, von der man sagt, man könne ihre Pfeiler bei Niedrigwasser erkennen. Das Prinzip der Römerbrücke war einfach: Massive Steinquader wurden entgegen dem Strom zugespitzt, damit Hochwasser und Eis keinen Schaden anrichten konnten, und auf diesen Quadern wurde in 14 Metern Höhe eine hölzerne Konstruktion errichtet, auf der die Straße verlief. Diese Höhe reichte aus, damit die damaligen Schiffe noch unter der Straße hindurch kamen. Zur Brücke gehörte ebenfalls ein Stadttor, ähnlich der Porta Nigra, und bis heute ist nicht zweifelsfrei geklärt, auf welcher Moselseite sich dieses befunden hat. Selbstverständlich ist die Brücke seit ihrem Bestehen verbreitert worden, doch ist es sehr beachtlich, dass eine zweitausend Jahre alte Brücke dem heutigen Straßenverkehr gewachsen ist.

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      Die Römerbrücke ist die älteste Brücke im Land und trägt auch Wohnmobile.

      Auf der Römerbrücke schauen wir, wie sich das Wasser der Mosel unter unseren Füßen seinen Weg in Richtung Koblenz sucht und wenden uns am rechten Moselufer wieder nach rechts. Keine 100 Meter hinter der Brücke biegen wir links in die Südallee ein und erreichen schon nach wenigen Augenblicken die Barbarathermen.

       DEN RÖMERN AUF DER SPUR

      Man kann Trier auch als das Rom des Nordens bezeichnen. Nicht nur, dass die Stadt im 3. Jahrhundert n. Chr. die größte nördlich der Alpen war und ein Amphitheater besaß, das sich vor heutigen Arenen nicht zu verstecken braucht. Auch die Barbarathermen waren nach den Trajansthermen in Rom die zweitgrößten römischen Thermalanlagen überhaupt. Sie wurden bis zum 4. Jahrhundert genutzt und verfielen erst mit dem Verschwinden der Römer und den damit verbundenen Zerstörungen der Stadt. Sie waren stattliche 170 x 240 Meter groß und wurden daher unter anderem als Steinbruch genutzt und teilweise zu Wohnhäusern umgebaut.

      Auf dem Grünstreifen zwischen Kaiserstraße und Südallee erreicht man kurz darauf auf der linken Seite die Kaiserthermen. Auch die Kaiserthermen stammen natürlich aus römischer Zeit. Sie waren zwar kleiner als die Barbarathermen, aber dass es sich um einen repräsentativen Bau handelte, ist auch heute noch anhand der Ruinen gut zu erahnen. Vermutlich waren die Kaiserthermen jedoch nie als solche in Betrieb gegangen, wie die Innenausstattung vermuten lässt. So handelte es sich eigentlich nur um einen Rohbau, der zunächst verfiel, später jedoch zu einer Kaserne umgewandelt wurde. Als die Römer sich zurückzogen, wurden die Kaiserthermen zunächst noch als Burg benutzt, verfielen aber immer weiter, da sich die Einwohnerzahl Triers stark minimierte und die Thermen dadurch irgendwann außerhalb des Zentrums lagen. Zusammen mit zahlreichen anderen römischen Bauten befinden sich aber auch die Kaiserthermen auf der Liste der schützenswerten Güter der UNESCO.

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      Ausblick von der Römerbrücke flussaufwärts in Richtung Luxemburg

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      Der Dom ist nur ein Grund für den Unesco-Welterbestatus in Trier.

       STADTRUNDGANG DURCH TRIER

      Steht man an den Kaiserthermen, so ist es auf der Olewiger Straße nur ein Katzensprung bis zum beeindruckenden Amphitheater. Es wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. fertiggestellt und befindet sich auch wegen seines gut erhaltenen Zustands auf der Welterbeliste der UNESCO. Das Theater hatte ein Fassungsvermögen von rund 18 000 Besuchern. Zum Vergleich: Das Moselstadion, in dem die Mannschaft von Eintracht Trier zu Hause ist, fasst lediglich etwas über 10 000 Zuschauer. Allerdings war Trier im 3. Jahrhundert n. Chr. die einwohnerstärkste Stadt nördlich der Alpen und hatte fast genauso viele Einwohner wie heute. Das änderte sich nur zwischendurch mit dem Verschwinden der Römer. Die Architektur der Arena ist clever gelöst. Einerseits befindet sie sich direkt am Hang des Petribergs, wodurch nur eine Hälfte des Theaters für Zuschauerplätze aufgeschüttet werden musste, andererseits ist sie zugleich mit in die damalige Stadtmauer integriert worden. Darüber hinaus gab es Aufzüge in der Mitte der Arena, über die Gladiatoren und Tiere auf das Gelände gebracht werden konnten. Der dazu notwendige Keller ist bis heute erhalten geblieben. Neben den Kämpfen diente das Amphitheater aber auch öffentlichen Verkündigungen und Hinrichtungen. Somit war es ein wichtiger Anlaufplatz für die damalige Stadtbevölkerung. Die heutigen wichtigen Anlaufplätze erreicht man über die nördlich angrenzenden Grünanlagen an den Kaiserthermen. Sie sind Teil des Kurfürstlichen Parks, an dessen Seite die Möglichkeit besteht, hinter der Stadtmauer das Rheinische Landesmuseum zu besichtigen.

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      Einladend: die Trierer Altstadt zwischen Dom und Porta Nigra

      Bei einer solch interessanten und bedeutenden Geschichte wie der der Stadt Trier ist es natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass sie in einem entsprechenden Rahmen präsentiert und vorgestellt wird. Das Rheinische Landesmuseum Trier übernimmt diese Aufgabe in vorbildlicher Weise und befasst sich mit seinen Ausstellungen nicht nur mit der Zeit der Römer, sondern entführt seine Besucher auch in die Vorgeschichte, in das Mittelalter und auch in die Barockzeit. Zu den Höhepunkten zählen neben einem Stadtmodell Triers zur Römerzeit auch der bereits erwähnte Pfahl der ersten Römerbrücke, der die Gründung der Stadt markiert, sowie der bisher größte gefundene römische Goldschatz, bestehend aus 2 558 Goldmünzen. Aber auch sakrale Werke wie die wertvollen Glasmalereien aus dem Trierer Dom zählen zu den Exponaten.

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      Durch den Palastgarten spaziert man genau auf das Kurfürstliche Palais zu.

       SAKRALE SEHENSWÜRDIGKEITEN

      Während man am Museum vorbeispaziert, blickt man zugleich auf das stolze Kurfürstliche Palais, welches auf der linken Seite von der Konstantinbasilika flankiert wird. Die Konstantinbasilika stammt aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. und gilt mit ihren Ausmaßen als größter Einzelraum, der seit der Antike erhalten geblieben ist. Sie gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe Römische Baudenkmäler, Dom und Liebfrauenkirche in Trier und diente von Anbeginn an repräsentativen Zwecken. Sie war mit Marmor verkleidet, beherbergte zahlreiche Marmorsäulen und war darüber hinaus auch beheizt. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde gleich nebenan das Kurfürstliche Palais erbaut und an die Konstantinbasilika angebunden, die hierfür umgebaut wurde. Die Kurfürsten nutzen den Palast bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert, als die napoleonischen Truppen einmarschierten. Sowohl die Konstantinbasilika als auch der Palast erlebten in den Jahrhunderten ihres Bestehens zahlreiche Umbauten und haben heute ein deutlich anderes Aussehen als bei ihrer

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