Perry Rhodan 1276: Kodexfieber. Arndt Ellmer

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 1276: Kodexfieber - Arndt Ellmer страница 2

Perry Rhodan 1276: Kodexfieber - Arndt Ellmer Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

zu produzieren, und das, obwohl kein Anlass dazu bestand.

      Irmina spürte Schweißperlen auf ihrer eigenen Stirn. Sie konzentrierte sich stärker. Sie zerlegte in ihrem Geist die Drüsen in ihre molekularen Teilchen und begann mit der Umgruppierung. Sie nahm eine Veränderung vor, die sie später irgendwann rückgängig machen musste, wenn der Normalzustand wieder eintrat. Die Überfunktion hörte auf, und Irmina kümmerte sich um Mirandola Cainz. Bei ihr stellte sie dieselben Symptome fest.

      Ich kann es nicht verantworten, dachte sie. Ich muss anders vorgehen. Sie machte ihren Eingriff bei Agid Vendor rückgängig und sprang auf.

      »Vi!«, sagte sie. »Du musst mir helfen! Ich schaffe es nicht allein!«

      Sie nannte eine Formel, und das Schiff meldete sich mit Vishnas tiefer, beruhigender Stimme.

      »Aber gern, Irmina. Die Medobox produziert bereits eine erforderliche Menge des Hormonblockers.«

      Die Metabio-Gruppiererin gab Kido einen Wink. Das Wesen, das nichts über seine Vergangenheit wusste, eilte hinüber zu der Box und entnahm ihr das Serum. Es brachte es ihr, und Irmina gab den beiden Frauen eine Injektion. Kurz darauf trat die Wirkung ein, die Überfunktion der Brustdrüsen hörte auf.

      »Und was nun?«, fragte Kido. Er stöhnte auf und fuhr mit den Händen an sein Hinterteil. »Warum kannst du mir nicht helfen? Ich spüre den Schwanz wieder!«

      »Du kannst dir selbst helfen!«, sagte Irmina. »Warum tust du es nicht?«

      Darauf gab Kido keine Antwort, und Irmina machte sich an die Untersuchung der beiden Männer. Auch bei ihnen waren beschleunigte hormonale Prozesse zu erkennen.

      Ich muss alles analysieren, dachte sie. Sie wusste, dass es eine aufreibende Arbeit war, aber sie hatte es sich in den Kopf gesetzt, die Wirkung der Kodexmoleküle bis ins letzte Detail zu enträtseln.

      »Es geht weiter«, sagte Kido zusammenhanglos. »Es wird immer weitergehen. Ich sehe keinen Grund, jetzt aufzuhören!«

      »Halt den Mund und hilf mir!«, zischte die Terranerin. »Kümmere dich um Meinster. Ich untersuche Agid Vendor.«

      Kidos Möglichkeiten blieben beschränkt, da er nicht mit dem Scanner arbeiten konnte. Irmina hingegen durchleuchtete den Körper der Hanse-Spezialistin Zelle für Zelle. Sie fand ein paar mutierte Zellstämme, die sich im Lauf von Jahrzehnten zu Krebsgeschwülsten entwickeln konnten. Irmina beseitigte sie. Sie machte Agid Vendor zu einem völlig gesunden Menschen, und doch lag die Hanse-Spezialistin im Koma.

      Stunde um Stunde verging. Kido gab die Suche auf und besorgte Irmina einen leichten Imbiss aus dem Angebot des Schiffes. Sie verzehrte ihn in einer kleinen Pause.

      In der Zeit ihrer Untersuchungen, in der sie mit ihren geistigen Fähigkeiten den biologischen Aufbau eines anderen Wesens entschlüsselte, waren alle ihre Sinne aufs Höchste angestrengt. In den Phasen der Entspannung fühlte sie sich dann richtig ausgelaugt und war fast keines klaren Gedankens fähig.

      Und sie fühlte sich dann einsam. In diesen Minuten sehnte sie sich nach einem Mann, dem sie vertrauen konnte.

      Sie erinnerte sich, dass es einmal eine Zeit gegeben hatte, in der sie sich Perry Rhodan sehr nahe gefühlt hatte. Sie hatte sich Hoffnungen gemacht, aber es war kein Funke übergesprungen.

      Bei solchen Gedanken fragte sie sich dann, ob die Einsamkeit nicht das Los aller Unsterblichen war.

      Eine halbe Stunde entspannte sie sich, dann setzte sie ihre Arbeit fort. Sie konzentrierte sich auf die Körperflüssigkeiten Agid Vendors und analysierte als erstes das Blut.

      Und da machte sie die entscheidende Entdeckung.

      »Kido!«, rief sie laut. Augenblicklich tauchte das koboldhafte Wesen neben ihr auf. »Kannst du es erkennen?«

      Er konnte es nicht. Es war nur festzustellen, weil der Scanner ihre eigenen Fähigkeiten verstärkte.

      »Sie sind im Blut!«, stieß Irmina hervor. »Im Blutkreislauf der Hanse-Spezialistin befinden sich Spuren von Kodexmolekülen. Das muss sofort Bully erfahren!«

      Es war nicht das Vorkommen an sich, das sie beunruhigte. Sie wusste, dass die vier Spezialisten die Kodexmoleküle über die Atemwege in sich aufgenommen hatten. Wie der Sauerstoff gerieten sie dabei auch ins Blut. Was Irmina stutzig machte, war die Menge, die weit über alle Erwartungen hinausging. Es hatte den Anschein, als hätten sich die vier die Moleküle zusammen mit einer Bindeflüssigkeit direkt ins Blut injiziert.

      Das aber hätte Irmina mit dem Scanner nachweisen können.

      »Trotz der vermuteten Überdosis sind die Mengen im Blut zu hoch«, erklärte sie. »Vi, gib mir eine Verbindung mit der EXPLORER!«

      »Verzeih mir, Irmina«, meldete sich das Schiff. »Willst du das nicht zurückstellen? Es ist Besuch für dich da. Er ist gerade durch den Verbindungsturm von der LYTRAM herübergekommen. Er nennt sich Doc Shilling. Er sagt, er muss unbedingt mit dir reden!«

      »Ein Arzt?«, fragte die Aktivatorträgerin.

      Kido stieß ein meckerndes Lachen aus.

      »Wenn du nicht weißt, wer Doc Shilling ist, dann ist alles zu spät«, sagte er.

      »Also gut.« Irmina seufzte. »Stellen wir das Gespräch mit Bully zurück. Ich bin bereit, den Vironauten Shilling zu empfangen.«

      *

      Doc Shilling maß kaum einen Meter sechzig und war dabei so dürr, dass man allein beim Hinsehen meinte, das Klappern der Knochen zu hören. Seine Kombination umschlotterte ihn wie ein spröder Sack, und er hielt die Ellenbogen ständig weit vom Körper abgewinkelt, als müsse er sich Platz verschaffen. Sein Kopf war lang und schmal und nur unwesentlich breiter als der Hals. Mitten auf dem Schädel saß in Form einer immergrünen Insel die Haarpracht, die ihm geblieben war. Bei ihrem Anblick war Irmina sofort versucht, sich auf diesen Mann zu konzentrieren und seine Fehler durch metabiotische Eingriffe zu beseitigen. Der Vironaut schien ihre Gedanken zu erraten, denn er streckte ihr die Handfläche der freien Hand entgegen.

      »Ich komme nicht als Patient«, versicherte er. Seine Stimme klang tief und grollend und stand ganz im Gegensatz zu seiner sonstigen Erscheinung. »Ich habe ein anderes Anliegen. Ich komme als Gesandter einer Gruppe von Vironauten. Hier!«

      Die andere Hand schoss nach vorn und hielt ihr eine Folie entgegen. Irmina nahm sie und rollte sie auseinander. Sie ging zum Computer hinüber und gab die Folie ein. Auf dem Bildschirm wurde ein Konstruktionsplan sichtbar. Die Metabio-Gruppiererin konnte nichts damit anfangen.

      »Was ist das?«, wollte sie wissen.

      »Das Nonplusultra aller Forschungen«, flüsterte Shilling dunkel. »Ein Perpetuum viribile!«

      Die Terranerin konnte sich nichts darunter vorstellen. Sie kannte das Perpetuum mobile, eine Maschine, die sich selbst in Gang hält, ohne die Zuführung von Energie von außen. Nie war es gelungen, eine solche Maschine zu bauen.

      »Und wozu ist das gut?«, fragte sie.

      Doc Shilling machte ein Gesicht, als sei sämtlicher kondensierter Wasserdampf des Universums auf einmal über ihn hereingebrochen.

      »Wozu?«,

Скачать книгу