Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband). Peter Terrid

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Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband) - Peter Terrid Perry Rhodan-Silberband

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Sonne geht auf.« Valba zeigte auf die Holos.

      Orangefarben und unnatürlich groß schob sich der Sonnenball über den Gebirgskamm. Der Tag kroch an den Felswänden herab und breitete sich über das Tal aus. Larsa erhob sich aus ihrem Sessel.

      Sie verließ die Zentrale und ging zur unteren Äquatorialschleuse.

      Die große Schleuse war geöffnet. Ein flirrender Energiesteg führte achtzig Meter in die Tiefe. Larsa sah Fahrzeuge der Horde höchstens hundert Meter von der Stelle entfernt, an der der Steg den Boden berührte.

      Larsa setzte sich am Schottrand auf den Boden. Die Versuchung, die Augen zu schließen und einfach einzuschlafen, war fast unwiderstehlich. Sie zwang sich dennoch, wach zu bleiben.

      Der Tag war inzwischen vollends angebrochen. Die Sonne stand am wolkenlosen Himmel, ihr Widerschein spiegelte sich in der mächtigen Kristallader, die das Tal durchzog.

      Bei den Orbitern entstand Bewegung. Die ersten Fahrzeuge kamen bis an den Energiesteg. Horden-Orbiter stiegen aus. Sie trugen schwere Waffen. Larsa winkte ihnen zu, bedeutete ihnen, dass sie den Steg heraufkommen sollten.

      Die Typen wussten nicht, wie sie mit der Lage umgehen sollten, das war ihnen anzusehen. Am oberen Ende des Steges blieben sie stehen und musterten Larsa misstrauisch. Eine Schatten-Type betrat die Schleuse.

      »Wo ist der Rest der Besatzung?«

      Larsa Hiob zeigte müde hinter sich. »Im Schiff.«

      »Ihr seid unsere Gefangenen«, sagte die Schatten-Orbiterin.

      Larsa Hiob seufzte tief. »Das weiß ich längst.«

      »Was tust du hier?«

      »Ich warte auf Amtranik.«

      »Der Hordenführer wird nicht hierherkommen.«

      »Doch. Er will etwas von mir wissen.«

      »Wir werden euch ohnehin zu ihm bringen.«

      Der Wortwechsel machte Larsa Vergnügen. Die Horden-Orbiter waren Kämpfer und konnten mit der friedlichen Situation allem Anschein nach nicht umgehen.

      »Ich habe Daten an Bord dieses Schiffes, und Amtranik wird sie sehen wollen. Er muss sich schon hierher bemühen. Richte ihm das aus!«

      Die Schatten-Type machte kehrt. Larsa sah sie mit einem Axe-Orbiter reden. Der Mann machte danach offensichtlich Meldung über sein Kombiarmband.

      Zwei Orbiter kamen und postierten sich neben Larsa. Die anderen drangen ins Schiff ein.

      »Ihr seid da, um auf mich aufzupassen, nicht wahr?«, sagte Larsa zu ihren Bewachern.

      »Sie still!«, herrschte einer der beiden sie an.

      Bis zum Mittag glich das Tal einem Heerlager. Larsa hatte sich nicht von der Stelle gerührt, ihre Wächter harrten ebenfalls aus. Inzwischen befanden sich mehr als dreihundert Horden-Orbiter an Bord der TRANTOR. Aus Gesprächsfetzen hatte Larsa herausgehört, dass alle Gefangenen in der Zentrale eingesperrt waren. Übergriffe hatte es bisher wohl nicht gegeben. Offenbar hatte Amtranik angeordnet, die Terraner nicht anzurühren. Die Wissenschaftlerin war erleichtert darüber.

      Schließlich näherte sich eine terranische Space-Jet. Larsa bezweifelte nicht, dass Amtranik mit dem Beiboot der TRANTOR kam. Wollte der Garbeschianer demonstrieren, dass er mühelos mit terranischer Technik umzugehen verstand?

      Die Space-Jet landete sehr nahe. Drei Garbeschianer stiegen aus. Larsa erkannte den Hordenführer sofort. Seine Begleiter waren Riesen, doch Amtranik überragte sie noch um eine halbe Kopflänge.

      Sie kamen den Steg herauf. Scheinbar gleichmütig schaute Larsa ihnen entgegen. Tatsächlich war sie bis zum Äußersten angespannt.

      Amtranik blieb vor ihr stehen. »Ich erkenne dich wieder«, sagte er in holprigem Interkosmo. »Dir verdanke ich es, dass ich aus dem Hinterhalt niedergeschossen wurde.«

      Larsa erhob sich langsam. »Außerdem bin ich diejenige, die das Geheimnis der Hordenkrankheit lüften kann.«

      Amtranik lachte bellend.

      »Hordenkrankheit! Was soll das sein?«

      »Sie befällt nur euch. Andere bleiben ungefährdet.«

      »Erzähl mir davon!«, befahl Amtranik.

      »Nicht hier. Im Schiff, wo die anderen sind.«

      »Gut«, sagte der Garbeschianer. »Anschließend werdet ihr ohnehin sterben.«

      »Für dich ist Töten ein Vergnügen, nicht wahr? Ich habe gehört, dass die Horden von Garbesch wilde und tapfere Krieger sein sollen. Niemand hat sie mir als Feiglinge geschildert, die wehrlose Opfer umbringen. Mir scheint, die Wahrheit wurde verfälscht.«

      Wütend reagierte Amtranik auf Larsas provozierende Worte.

      »Davon verstehst du nichts!«, fauchte er. »Es ist das Privileg des Siegers, über die Besiegten zu richten.«

      Larsa sah bedrückte, furchtsame Gesichter. Neben dem Hauptschott standen schwer bewaffnete Horden-Orbiter.

      Amtranik schritt bis in die Mitte der Zentrale. Er ignorierte die Gefangenen ringsum.

      »Rede jetzt, Terranerin!«, befahl er.

      Larsa Hiob hatte sich ihre Worte längst zurechtgelegt. Doch jetzt fiel es ihr schwer, alles aus dem Gedächtnis abzurufen. Sie begann langsam und stockend, fand aber, dass ihr das Sprechen leichter fiel, je mehr sie sich darauf konzentrierte.

      Sie sprach von der Dunkelwolke Provcon-Faust. Dann schweifte sie in die Vergangenheit der Milchstraße ab und berichtete von der seltsamen Zivilisation der Zwotter und von den Psychoden. Vor allem davon, dass ein unbekannter Einfluss unzählige Mitglieder der frühen Zwotter-Kultur veranlasst hatte, sich zu entstofflichen und in der Materie der Dunkelwolke aufzugehen.

      Sie sprach von dem Zweck, dem die Dunkelwolke schon damals hatte zugeführt werden sollen, als wisse sie all dies mit Sicherheit. Sie hatte sich ihre eigene Theorie zurechtgelegt, warum das Ziel nicht zum geplanten Zeitpunkt erreicht worden war, und trug sie als Tatsache vor.

      Schließlich redete sie über den Mutanten Boyt Margor und ging auf seine besonderen parapsychischen Fähigkeiten ein. Sie berichtete über seinen Versuch, die Provcon-Faust zum Hauptquartier seiner Unternehmungen zu machen, die darauf abzielten, die Milchstraße zu unterjochen. Dann sagte sie, dass Boyt Margor gescheitert war. Dass er wie die Prä-Zwotter seine stoffliche Gestalt verloren hatte und in der Dunkelwolke aufgegangen war. Sie beschrieb den Margor-Schwall und flocht die unbeantwortete Frage ein, warum der Schwall ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt wirksam geworden sei.

      Währenddessen ließ sie Amtranik nicht aus den Augen. Sie sah, dass es in dem fremdartigen Gesicht arbeitete, und erkannte, dass sie sich tatsächlich auf dem richtigen Weg befand.

      »Das ist, was ich über die Hordenkrankheit weiß. Nun sieh zu, Amtranik, ob du dir deinen eigenen Reim darauf machen kannst.«

      Der Aufschrei des Garbeschianers dröhnte laut durch die Zentrale der TRANTOR.

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