Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband). Peter Terrid
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband) - Peter Terrid страница 13
Ein krächzendes Lachen folgte dem Aufschrei. »Aber diesmal habe ich dich überlistet, Ritter der Tiefe!«
Die vierfingrige Hand brachte ein glitzerndes Kristallstück zum Vorschein. »Ich habe die Glücksbringer gefunden, sie bewahren mich vor deiner Heimtücke, Armadan von Harpoon. Sieh her!« Er reckte den Kristall in die Höhe. »Ich kenne die Dunkelwolke aus den Datenarchiven der Orbiterschiffe. Armadan von Harpoon, nimm dich in Acht! Ich werde deine Waffe vernichten.«
Ruckartig wandte er sich um und zeigte auf die Gefangenen.
»Sie haben den Tod verdient! Tötet ...«
Amtranik zuckte heftig zusammen. Er wankte. Seine Begleiter, die ihn stützen wollten, wischte er beiseite. Langsam, als schrecke er vor einer hastigen Bewegung zurück, wandte er sich wieder der Terranerin zu. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz, als er mit der freien linken Hand ein zweites Kristallstück aus seiner Kleidung hervorzog.
»Nimm das ... um der Dämonen von Garbesch willen ...«
Larsa nahm ihm den kleinen Quarzbrocken aus der Hand. Sie hielt den Splitter kaum in der Hand, da schlug eine mentale Stimme mit aller Wucht über ihr zusammen. »Diese Wesen stehen unter meinem Schutz. Wenn du ihnen Schaden zufügst, wird sich meine Substanz auflösen, die Glücksbringer werden dich verlassen ...«
Während Larsa noch ungläubig auf das kleine Stück Kristall in ihrer Hand blickte, gellte der Befehl des Hordenführers:
»Verlasst dieses Schiff! Die letzte Horde verlässt den Planeten.«
Es dauerte lange, bis sich die Besatzung der TRANTOR aus ihrer ungläubigen Starre löste. Larsa Hiob wandte sich sofort der Außenbeobachtung zu. Wer noch gezweifelt hatte, der sah sich angesichts der abziehenden Horde eines Besseren belehrt.
Larsa ließ sich in den nächsten Sessel sinken. Stockend berichtete sie über die mentale Stimme, die sie über den Kristallsplitter vernommen hatte. »Njasi hat uns gerettet ...«
Die Roboter wurden reaktiviert. Sie suchten jeden Winkel der TRANTOR ab, fanden jedoch keinen einzigen Orbiter mehr an Bord.
Bald darauf startete die GIR-Flotte. Außerhalb der Atmosphäre nahmen die Schiffe mit hoher Beschleunigung Fahrt auf und verschwanden schließlich im Linearraum.
Der Albtraum war vorbei, doch Larsa Hiob schlief inzwischen.
Als sie erwachte, wusste sie sofort, dass sie noch zwei Aufgaben zu erledigen hatte, bevor sie Imbus verließ. Sie musste Rubin Frekk bewegen, an Bord zurückzukehren. Und sie hatte Njasi Dank zu sagen für die Rettung in letzter Sekunde.
Auf dem Weg zur Schleuse begegnete sie Valba Sringhalu.
»Ich will mir das Tal noch einmal ansehen«, sagte die Asiatin.
Larsa schloss sich ihr an. Die Schleuse stand offen. Roboter holten die letzten Ausrüstungsgegenstände vom alten Lagerplatz zurück an Bord.
Der Wind hatte aufgefrischt und wirbelte dünne Schwaden einer nebligen Substanz auf.
»Was ist das?«, fragte Larsa überrascht. Im nächsten Moment sah sie die Gestalt. Sie ging vornübergebeugt, jeder Schritt schien ihr Schwierigkeiten zu machen.
»Rubin Frekk!«, rief Valba ungläubig.
Larsa hatte den deutlichen Eindruck, etwas sei auf katastrophale Art und Weise aus dem Gleichgewicht geraten. Sie lief den Steg hinab, und Valba folgte ihr.
Rubin Frekk blieb stehen. Er war dem Verlauf der großen Kristallader gefolgt – und erst jetzt registrierte Larsa bewusst, dass der fahle Dunst von den Kristallen aufstieg und verwehte.
»Rubin, was geht hier vor?«, fragte sie außer Atem.
»Ein viertes Buch muss geschrieben werden«, antwortete der Junge. »Doch es ist unklar, wer es schreiben soll, da ohnehin bald ... nichts mehr sein wird.«
Larsa ergriff ihn an den Schultern und schüttelte ihn. »Was ist los? Wieso wird bald nichts mehr sein?«
»Njasi hat ihren Fehler erkannt. Das Buch Merison war unvollständig. Du hattest recht. Nicht alle Substanzen, die formungs- und einigungsfähig sind, verdienen Njasis Hilfe. Es gilt, den Unterschied zwischen Gut und Böse zu machen.«
»Das war nur so eine Idee von mir, Rubin«, sagte Larsa geradezu beschwörend. »Niemand hat einen Fehler begangen. Im Gegenteil, wir schulden Njasi Dank für unsere Rettung. Rubin, was ist das für ein Nebel, der von den Kristallen aufsteigt?«
»Der Nebel des Todes«, antwortete er. »Das vierte Buch wird das Buch der Sühne und des Todes sein. Njasi hat einen Teil ihrer Substanz hergegeben, um Wesen zu helfen, die ihrer Hilfe nicht würdig sind. Das muss gesühnt werden.«
»Wie, Rubin?«, schrie Larsa in beginnender Verzweiflung.
»Durch Hinwendung zur höchsten Entropie, zum Zustand der größtmöglichen Unordnung. Durch Auflösung.«
Die Kristallader hüllte sich in dichter werdende Wolken. Sie schmolz geradezu dahin.
»Das darf nicht sein!«, rief Larsa. »Ihr begeht einen Fehler ...«
Ihr Blick fiel wieder auf Rubin, und für einen Augenblick fürchtete sie, den Verstand zu verlieren. Der Junge wurde blass und – durchscheinend.
»Rubin!«, schrie die Wissenschaftlerin, und Valba schrie ebenfalls den Namen.
Sekunden später war der Junge verschwunden. Der Dunst verwehte. Eine tiefe Furche erstreckte sich im Talboden, wo bislang der Kristallstrang verlaufen war. Njasi hatte sich aufgelöst – und mit ihr Rubin Frekk.
»Das hat er nicht verdient«, sagte Valba.
Verdient, dachte Larsa niedergeschlagen. Was heißt schon verdient? Sie hatte das Gefühl, nichts mehr zu verstehen.
4.
Der schrille Alarm riss Mountvador aus tiefem Schlaf.
Mit einem Satz sprang der Galakto-Mediziner von der Liege. Er griff nach dem langen Gewand, das er am Abend zuvor achtlos abgelegt hatte. Mit einem einfachen Knoten des Gürtels verschloss er den mantelähnlichen Rock.
»Mitten in der Nacht.« Er seufzte. »Was haben die Dummköpfe wieder angestellt?«
Über Interkom rief er nach Ath-Vrilov. Sein engster Mitarbeiter meldete sich nicht.
Müde blickte er aus dem Fenster. Dumpfe Schreie hallten durch die Nacht, sie übertönten sogar den Alarm.
Mountvador runzelte die Stirn.
Endlich sprach der Interkom an. Ath-Vrilov blickte verwirrt drein. »Alarm wurde ausgelöst«, sagte er.
»Ich will wissen, warum.« Mountvador reagierte ungehalten.
»Ich glaube, die Bestien greifen an.«
»Ich