Perry Rhodan 2405: Pakt gegen das Chaos. Horst Hoffmann

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Perry Rhodan 2405: Pakt gegen das Chaos - Horst Hoffmann Perry Rhodan-Erstauflage

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Vierdim-Volkes.

      Ein »Aura-Träger«, ein Mann namens Perry Rhodan.

      Er war mit dem Raumschiff gekommen, das in der Hülle der LAOMARK in einem Hangar stand, bewacht und gesichert von einigen tausend der Laosoor. Es war falsch in dieser Zeit-Achse, das spürte Aphaitas, wenngleich nicht im Raum.

      Es war ein Rätsel und doch wieder keines. Er vergaß es angesichts der Faszination, die von ihm Besitz ergriff, als er die Lösung ahnte.

      Aphaitas spürte das Verlangen, mehr über sie zu erfahren, doch er durfte sich nicht weitertreiben lassen. Er war hier, um zu tanken. Er war leer und aufgebraucht. Die langen und viel zu vielen Reisen durch die Gestade des Raums und der Zeit hatten seine gespeicherten Reserven aufgebraucht. Wenn es ihm nicht sehr schnell gelang, sie neu zu füllen, würde er vergehen wie eine Wolke aus kosmischen Gasen. Nichts würde mehr von ihm bleiben, nicht einmal eine Erinnerung.

      Nur deshalb war er hier. Er hatte die Quelle geortet, als sein Erlöschen bereits begonnen hatte, und es mit letzter Kraft hierher geschafft, war zurückgefallen in die Niederungen des Vierdims.

      Die Laosoor mochten Diebe sein, das scherte ihn nicht. Sie hätten Mörder und Brandschatzer sein können, das wäre ihm egal gewesen, solange sie über das verfügten, was er jetzt mehr brauchte als die Hitze und Helle der Sterne, zwischen denen er wanderte.

      Psionische Energie!

      Die Laosoor verfügten darüber, denn viele waren Teleporter oder Telekineten. Sie waren starke Einzelquellen und als Volk eine kleine Offenbarung für ihn. Er würde sie anzapfen und sich auftanken. Die fahrenden Diebe waren sein Anker. Wenn er Glück hatte und es nicht zu spät war, würde er sich durch sie retten können.

      Allerdings irritierte ihn etwas.

      Er spürte zwei andere, vollkommen andere Quellen an Bord. Die interessantere von beiden spürte er im von den Laosoor gekaperten Raumschiff auf, und diese war für sich genommen bereits stärker, viel stärker als jeder einzelne Laosoor …

      Sie zog ihn magisch an. Er konnte sich nicht dagegen wehren.

      Und da war es: ein kleines Wesen namens Gucky …

      2.

      Natürlich mussten wir bereit sein, um loszuschlagen. Die Laosoor hatten unser Schiff besetzt und hielten uns wie Gefangene. Die JULES VERNE war nun einmal alles, was wir in dieser Zeit hatten.

      Aber es gab nicht nur die dreitausend hier bei uns. Sie waren viel mehr, und wir hatten von Anfang an nur eine Chance, wenn wir versuchten, sie zu verstehen. Wir waren ihnen hoffnungslos unterlegen und konnten diesen Krieg nur gewinnen, wenn wir herausfanden, wer hinter ihnen stand und sie lenkte.

      Darum ging es, nur darum … und dann kam erst einmal lange nichts mehr …

      *

      7. Mai

      JULES VERNE

      Sie saß in ihrer Ecke im Hintergrund der Zentrale und hatte den Helm ihres SERUNS zurückgelegt, schlürfte einen Kaffee und versuchte, so etwas wie Ordnung in ihre Gedanken zu bringen.

      Einer der Laosoor sah zu ihr herüber.

      Die pantherähnlichen Teleporter waren überall, insgesamt dreitausend von ihnen, eine stattliche Zahl. Sie sahen alles, ganz bestimmt, aber sie schienen nichts zu begreifen. Sie hörten vielleicht alles, aber schienen nicht zu verstehen. Und vor allem selbst nicht zu wissen, was sie hier taten und warum.

      Die Situation hatte etwas Paradoxes an sich. Die Herren der LAOMARK kontrollierten das Schiff der Galaktiker, das sie vor zwei Wochen in ihre – außen! – 2072 Kilometer durchmessende Kunstwelt gebracht hatten und das seitdem in einem Hangar eingeschlossen war, aber sie ließen es zu, dass ihre Gefangenen weiterhin ihre Schutzmonturen und schwere Bewaffnung trugen.

      Manches musste man wohl nicht verstehen. Sie ließen ihnen alle Freiheiten, nur nicht die, fortzugehen und ihrer eigentlichen Mission nachzukommen: das Geheimnis der Retroversion zu ergründen, an der die Zukunft hing.

      Oder waren sie einfach nur überfordert? Sie ließen sich auf keinen Wortwechsel ein und wichen eher aus. Sie wirkten gefährlich in ihren purpurroten Kampfanzügen, über zwei Meter lange und in den Schultern beinahe eineinhalb Meter hohe schwarze Panther, von Kopf bis zu den Pranken geballte Kraft. In jedem Moment zum Sprung bereit, lauernd, still beobachtend, tierische Waffen …

      Aber sie waren keine Tiere, sie waren hoch entwickelte Intelligenzwesen, vergleichbar den Galaktikern des Jahres 1346 NGZ, das derzeit etwa 20 Millionen Jahre entfernte Zukunftsmusik war.

      Mondra wusste noch nicht sehr viel von ihnen, so, wie sich ihr und den anderen Galaktikern auch das Innere der LAOMARK nur langsam erschloss. Doch die Laosoor waren hochintelligent und, was vielleicht wichtiger sein konnte, Wesen von anscheinend hoher Moral und mit Grundsätzen. Sie waren Diebe mit einem Ehrenkodex – der Stoff, aus dem Trivid-Filme gemacht wurden.

      Mondra Diamond hasste es, wenn sie nichts bewegen, nicht in Aktion treten konnte. Zirkusartistin, TLD-Agentin, Sonderbeauftragte der LFT – in dieser Hinsicht waren sich alle Jobs ähnlich, die sie innegehabt hatte. Sie war das, was man eine »Powerfrau« nannte.

      War es das, was Perry Rhodan anzog?

      In den Stunden und Tagen an Bord der JULES VERNE, die sie zur quälenden Tatenlosigkeit verdammt hatten, ohne Nachricht von Perry und immer in der Furcht, ihrer Mission nicht zu einem guten Ende verhelfen zu können, spürte sie indessen, dass ihre Batterien nicht unerschöpflich waren.

      Aber sie mussten unerschöpflich sein, solange sie keinen Partner an ihrer Seite hatte, der loslegte, wenn ihre Kraft sich erschöpft hatte, jemanden, der ihr neue Kraft gab und sie durch seine noch potenzierte. Es war einst so gewesen – wie ein Taumel war es über sie gekommen, in einer fremden, fernen Galaxis, und alles schien richtig. Dann hatte sie festgestellt, dass sie schwanger war, und von da an war alles falsch gelaufen. Sie hatte Perry Rhodan verloren und ihren gemeinsamen Sohn, Delorian. Einen Sohn, der ihnen im Grunde nie gehört hatte, sondern stets nur ein Werkzeug im Plan der Superintelligenz ES gewesen war.

      Es hatte Mondra mehr Kraft gekostet, als sie zu haben geglaubt hatte, um sich von diesen Verlusten und dem Bewusstsein des Missbrauchs zu erholen. Aber wie der Diamant, den sie als Künstlernamen trug, war sie nicht zerkratzt oder verschmutzt worden. In einem langen, quälenden Prozess war das Furchtbare abgewaschen worden wie eine Rußschicht. Sie trug unsichtbare Narben mit sich, keinen Hass, keine Bitterkeit, keine Schuldzuweisungen.

      Aber niemals wieder würde sie sich benutzen lassen, hatte sie sich geschworen. Zu spät hatte sie feststellen müssen, dass das nicht so einfach war: Im Kampf um den havarierten Chaotender ZENTAPHER war sie wieder benutzt worden, indem ein Splitter des Chaotarchendieners Kintradim Crux mit ihr verschmolz und sie die Erinnerungen des Kosmokratendieners Torr Samaho teilte. Erst in jüngster Vergangenheit hatte sie dieses Kapitel ihrer Vergangenheit – wie sie hoffte, endgültig – überwinden können.

      Endlich fühlte sie sich wieder richtig frei. Und in dieser Freiheit war sie sich ihrer tatsächlichen Gefühle zu Perry Rhodan bewusst geworden. Aus der unterschwelligen Furcht, die Gefühle für ihn könnten noch immer auf den damaligen Einfluss von ES zurückzuführen sein, hatte sie sich von ihm entfernt, hatte versucht, eine gute Freundin zu sein. Ihm war es wohl ähnlich ergangen, bis er …

      Sie lächelte

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