Perry Rhodan 1012: Der programmierte Mann. H.G. Francis

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Perry Rhodan 1012: Der programmierte Mann - H.G. Francis Perry Rhodan-Erstauflage

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zu sehen. Das jedoch nicht nur, um sich mit ihr zu schmücken, sondern weil er für sie mehr empfand als für andere Frauen. Sie machte Gefühle in ihm frei, über die er sich erhaben gefühlt hatte, und die ihn nun verunsicherten.

      Als er zehn Minuten später mit seinem Gepäck, einem schwebenden Antigravkoffer, an der Hauptschleuse des kugelförmigen Luxusschiffs erschien, wartete Amby Törn mit einigen geschwätzigen Touristen darauf, das Schiff verlassen zu können. Einige von ihnen beschwerten sich lauthals darüber, dass sie immer noch warten mussten. Dabei hatten sie Zeit. Die Tempelruinen der ausgestorbenen Ureinwohner von Jarvith-Jarv standen seit Jahrtausenden in einer vulkanfreien Ebene im Norden. Sie würden auch in ein paar Stunden noch dort sein.

      Gruude Vern war allerdings ebenfalls unruhig und ungeduldig.

      »Warum steht der Antigravtunnel noch nicht?«, fragte er. »Das hätte doch längst erledigt sein können.«

      Amby Törn lachte.

      »Du bist auf Jarvith-Jarv«, erwiderte sie, als sei damit alles erklärt.

      Vern gab sich damit jedoch nicht zufrieden.

      »Ja – und?«

      »Ja – und!«, äffte sie ihn nach. Sie deutete auf eines der beiden quadratischen Fenster im Schleusenschott. »Sieh doch hindurch. Drüben im Raumhafengebäude sitzt der Mann, der den Tunnel aufbauen soll.«

      Gruude Vern folgte ihrem Rat. Er sah einen alten Arkoniden, der in einer blauen Prunkuniform an einem Tisch saß, Tee trank und sich mit zwei anderen Männern unterhielt.

      »Der Mann macht nicht die geringsten Anstalten, den Tunnel zu errichten«, stellte er fest.

      »Das ist Goron«, erläuterte sie belustigt. Die Touristen verstummten und hörten ebenfalls zu. »Er entstammt jener Arkonidenfamilie, die Jarvith-Jarv vor mehr als vier Jahrhunderten besiedelt hat. Diese Familie hat hier immer allein gelebt und den Planeten als ihr Eigentum betrachtet. Vor etwa zweihundert Jahren aber hat das Oberhaupt der Familie, die aus siebenundzwanzig Köpfen bestand, einen Vertrag mit der LFT geschlossen. Danach wurde Jarvith-Jarv unter terranische Verwaltung gestellt und ist nun auf dem Wege der Selbständigkeit. Die Goron-Familie hat sich jedoch einige Privilegien vertraglich absichern lassen.«

      »Ich verstehe«, sagte Vern.

      »Ich auch«, bemerkte ein korpulenter Tourist. Er fuhr sich mit einem Taschentuch über das gerötete Gesicht. »Und dieser Trottel da drüben hat das alleinige Recht, den Antigravtunnel aufzubauen, durch den wir das Raumschiff verlassen und die Stadt betreten können.«

      »So ist es«, bestätigte das Mädchen lächelnd.

      »Und wie lange kann es dauern, bis dem verdammten Narren einfällt, uns von Bord zu lassen?«

      »Als ich das letzte Mal zurückkam, hat es vier Tage gedauert«, antwortete sie lachend. »Goron hatte gerade seinen Geburtstag gefeiert.«

      Die Reisenden stöhnten entsetzt, und auch Gruude Vern spürte, dass es in ihm zu kribbeln begann. Auf eine derartige Verzögerung war er nicht vorbereitet, und von solchen Regelungen hatte er auch noch nicht gehört. Er sah Amby Törn an und schloss aus ihrer Anwesenheit in der Schleuse, dass sie davon überzeugt war, bald von Bord gehen zu können.

      Er ging erneut zur Sichtluke.

      Goron, der prachtvoll gekleidete Arkonide, hatte sich erhoben. Er hielt eine Teetasse in der Rechten und gestikulierte heftig mit der Linken. Lachend plauderte er mit den beiden anderen Männern, die noch am Tisch saßen. Er schien es zu genießen, dass die Passagiere des Raumschiffs auf ihn warten mussten.

      »Der soll nur in meine Nähe kommen«, drohte der korpulente Tourist. »Dem trete ich ins Hinterteil, dass er sich erst auf der anderen Seite des Ozeans wiederfindet.«

      Die anderen Reisenden lachten beifällig. Die Stimmung unter ihnen wurde immer gereizter. Keiner von ihnen hatte Verständnis für das Verhalten des alten Arkoniden, und auch Gruude Vern mochte sich nicht damit abfinden, durch das närrische Gehabe eines Greises so lange aufgehalten zu werden. Er war in einer Mission hier, in der er es sich nicht leisten konnte, unnötig Zeit zu verlieren.

      »Erzähle von dem Spiel«, bat Amby Törn. »Wieso ist es wichtig für dich, dass du Sportler dabei hast, die von einer Welt mit fast 1,25 g kommen?«

      »Es ist ein Spiel Mann gegen Mann. Und wer unter höherer Schwerkraft aufgewachsen ist, hat Vorteile, die ein anderer selbst durch härtestes Training nicht ausgleichen kann.«

      »Viel Glück bei deiner Suche.«

      Am Schleusenschott entstand Unruhe. Gruude Vern schloss daraus, dass der Arkonide endlich bereit war, den Antigravtunnel zu errichten. Tatsächlich erschien wenig später der Chefsteward, stellte sich am Schott auf und wünschte den Reisenden einen guten Aufenthalt auf Jarvith-Jarv. Dann schob sich das Schott zur Seite, und Vern sah den alten Arkoniden, der sich ihnen durch einen rötlich schimmernden Antigravtunnel näherte. Goron hatte seine Uniformjacke geschlossen. Er ging hoch aufgerichtet und legte den Kopf stolz in den Nacken. Kein Muskel zuckte in seinem faltigen Gesicht, und die roten Augen schienen von innen heraus zu leuchten.

      Goron genoss seinen Auftritt.

      Hinter der meterhohen Glaswand des Raumhafengebäudes drängten sich die Menschen. Neugierig blickten sie zu dem Raumschiff hinüber.

      »Willkommen auf Jarvith-Jarv«, sagte Goron mit tiefer Bassstimme. »Wir hoffen, dass ihr euch hier wohl fühlen werdet.«

      Die Touristen murmelten leise Verwünschungen. Sie waren ungeduldig wegen der unnötigen Verzögerung. Keiner von ihnen aber wagte, sich laut zu beschweren.

      Gruude Vern trat auf den Arkoniden zu.

      »Was ist denn das da drüben?«, fragte er und zeigte zu dem Raumhafengebäude hinüber.

      Goron drehte sich arglos um und Gruude Vern trat ihm kräftig in den verlängerten Rücken. Der Arkonide schrie erschreckt auf, warf die Arme in die Höhe und stürzte der Länge nach auf den Boden des Antigravtunnels.

      Grinsend ging Gruude Vern an ihm vorbei.

      Die meisten der anderen Reisenden brüllten vor Lachen, als sie sich dem Terraner anschlossen.

      Keiner kam auf den Gedanken, dem alten Mann aufzuhelfen, und keiner war sich dessen bewusst, was der Vorfall für den Arkoniden bedeutete, zumal er von so vielen Zeugen beobachtet worden war.

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