Perry Rhodan 2167: Für Helioten unsichtbar. Horst Hoffmann

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Perry Rhodan 2167: Für Helioten unsichtbar - Horst Hoffmann Perry Rhodan-Erstauflage

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entgegenwirken.«

      »Sie sind ein Phantast«, antwortete Monkey, ohne eine Miene zu verziehen. Der Umweltangepasste machte eine weit ausholende Geste. »Dieser ganze Komplex ist leer. Es gibt keine Einrichtung.«

      »Wir sind bisher nur auf keine gestoßen«, protestierte Alaska. »Das muss nicht heißen, dass es überall genauso aussieht.«

      Monkey erwiderte nichts. Alaska stieß eine Verwünschung aus und setzte sich in eine Ecke des leeren Raumes, die Arme dicht an den Oberkörper gelegt. Sein Atem kondensierte zu Schwaden.

      »Monkey, lange halten wir das nicht mehr aus!«

      Er wusste es besser. Der Oxtorner, an extreme Umweltverhältnisse gewöhnt, würde ihn auf jeden Fall um viele Minuten, vielleicht sogar Stunden überleben.

      »Vielleicht sind wir am Ziel, bevor es zu Ende geht«, sprach der Mann mit der Maske sich selbst Mut zu. Er wollte nicht aufgeben. »Ein anderer Planet in diesem Sonnensystem. Wir wissen nicht, wie schnell wir sind. Vielleicht tauchen wir bald in eine Atmosphäre ein.«

      Sie wussten nichts, konnten keinerlei Berechnungen anstellen. Es gab nicht einmal Andruckkräfte, die auf die Geschwindigkeit hätten schließen lassen. Und wenn es wirklich ein System der Andruckabsorption gab, konnte der Komplex Überlichtgeschwindigkeit erreichen, ohne dass die beiden einzigen Passagiere etwas davon bemerkten.

      »Wie lange noch?«, fragte Alaska, mehr an sich selbst gewandt.

      Wenn es Andruckabsorber gab, musste es technische Anlagen innerhalb des Gebäudekomplexes geben! Alaska teilte Monkey die Überlegung mit.

      »Verdammt noch mal, nun machen Sie endlich den Mund auf!«, schrie er ihn an.

      Der Oxtorner hob eine Braue. »Wenn es Sie beruhigt, kann ich mich in den Nachbargebäuden umsehen«, sagte er. »Wie lange halten Sie noch aus?«

      »Gehen Sie!«, rief Saedelaere. »Sie könnten mir ja doch nicht helfen.«

      »Sie wollen allein sterben?«, fragte Monkey mit schonungsloser Offenheit.

      »Zum Teufel, wenn's sein muss, ja! Händchenhalten rettet uns nicht!«

      Dichte Schwaden trieben vor seinem Mund. Nur das Cappinfragment sprühte Blitze unter der Maske hervor.

      »Ich komme zurück«, sagte Monkey und verschwand durch die einzige noch offene Tür.

      Alaska starrte ihm hinterher. Er hatte nicht geglaubt, dass der USO-Chef wirklich ging.

      *

      Monkey blieb ganze zwei Stunden fort. Als er zurückkehrte, fand er seinen unfreiwilligen Partner zusammengesunken in seiner Ecke vor, die Augen geschlossen. Der Oxtorner murmelte eine Verwünschung und beugte sich über ihn. Alaskas Atem ging flach, aber er ging noch.

      Monkey nahm es ohne große Emotionen zur Kenntnis. Für ihn war Saedelaere ein Begleiter, hier in der unbekannten Ferne ein Stück Heimat. Er gab sich keinerlei Sentimentalitäten hin, als er den Terraner packte und mit Wiederbelebungsversuchen begann. Es dauerte drei Minuten, bis Leben in Saedelaeres klammen Körper kam. Inzwischen, so las der Oxtorner von seinem Multifunktionsarmband ab, herrschte eine Temperatur von minus zwanzig Grad Celsius.

      »Sie können mich ... loslassen«, keuchte Saedelaere und versuchte, sich aus dem Schraubstockgriff des Umweltangepassten zu befreien.

      »Das glaube ich nicht«, entgegnete Monkey.

      »Aber wenn ich ... es doch sage!«

      Monkey ließ los. Alaska sackte zusammen und fiel hart zu Boden. Der Aufprall presste ihm die restliche Luft aus den Lungen.

      Monkey riss ihn wieder in die Höhe. Alaskas Arme baumelten kraftlos nach unten. Seine Lippen waren gesprungen. Er wusste, dass ein Mensch ohne Zellaktivator längst tot gewesen wäre.

      »Geben Sie mir von Ihrer Körperwärme ab«, presste er hervor. »Drücken Sie mich an sich ...«

      *

      Es fiel Saedelaere unendlich schwer, diesen Wunsch zu äußern, aber es ging um das nackte Überleben. Monkey hatte erheblich mehr Reserven als er. Beide wussten es.

      Der USO-Chef zog den steifen Körper an sich und legte seine Arme um ihn. Es war wie eine Karikatur. Die beiden Gefährten waren alles andere als ein Liebespaar.

      Alaska spürte die Körperwärme des anderen. Seine Lebensgeister kehrten zurück, wenngleich nur zum Teil. Für den Augenblick bot Monkeys Umklammerung ihm Schutz, aber für wie lange? Wie lange dauerte es, bis sich auch der Oxtorner in einen Eisklumpen verwandelte?

      Die Hoffnung, in eine Atmosphäre eines Planeten einzutauchen, erfüllte sich nicht. Der Flug ging zu lange. Alaska war jetzt sicher, dass er aus dem System von Ord Agenda hinausführte. Aber wohin?

      Seine Haut brannte. Jede Berührung tat weh. Er kämpfte um sein Bewusstsein.

      »Haben ... haben Sie etwas gefunden?«, fragte er den Oxtorner.

      »Nichts«, sagte Monkey. »Nur leere Korridore und Räume. Der ganze Komplex besteht aus zusammengeschachtelten Einzelhäusern, und sie alle befinden sich noch im Rohbau. Allerdings scheinen sie für einen Vakuumaufenthalt konzipiert zu sein.«

      »Dann wäre es nicht so furchtbar kalt«, wandte Alaska ein. »Irgendwo laufen Aggregate, vielleicht mit Bedienungsmannschaften. Wir sollten versuchen, mit den Armbandfunkgeräten um Hilfe zu rufen.«

      »Und uns womöglich an Feinde ausliefern? Nein.«

      »Sie sehen überall nur Feinde.«

      Saedelaeres Zellaktivator arbeitete. Er hielt ihn am Leben, spendete eine gewisse Wärme von innen heraus. Das änderte aber nichts daran, dass Alaskas Haut so steif gefroren war wie bei einer Gipsstatue. Es war nicht viel, was von Monkey an Wärme kam, aber es musste reichen, um ihn vor dem Erfrierungstod zu bewahren und einigermaßen aktionsfähig zu halten.

      Ein Bild für die Götter! Hier der Einsame, der Maskenträger. Dort der ehemalige Auftragsmörder der berüchtigten Abteilung Null, beide vereint zum Schutz vor der Kälte.

      Die Temperatur sank weiter. Alaska bibberte trotz Monkeys Umarmung. Bald waren dreißig Grad minus erreicht.

      Saedelaere spürte seinen Körper nicht mehr. Seine Hände, unter Monkeys Achseln geschoben, drohten zu zerplatzen. Seine Stirn brannte. Das ganze Gesicht, soweit es nicht von dem Cappinfragment und der Maske bedeckt war, war ein einziger eisiger Schmerz.

      Alaska blickte nicht auf die Uhr. Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem sein innerer Widerstand zusammenbrach und er mit seinem Leben abschloss. Sämtliche Stationen seines Daseins huschten vor seinem inneren Auge vorbei wie eine Chronik seines kosmischen Daseins – Kosmos-Chroniken. Und dennoch: Noch nie hatte er sich dem Universum und der Kraft, die es bewegte und geschaffen hatte, so nahe gefühlt wie jetzt.

      »Es ist ... zwecklos, Monkey«, brachte er unter Schmerzen hervor. »Machen wir ein Ende ...«

      Er wartete auf eine Antwort, aber er musste lange warten. Als der Oxtorner endlich wieder sprach, tat er das mit gehobener Stimme: »Halten Sie durch, Saedelaere! Ich

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