Perry Rhodan 2167: Für Helioten unsichtbar. Horst Hoffmann

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Perry Rhodan 2167: Für Helioten unsichtbar - Horst Hoffmann Perry Rhodan-Erstauflage

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wiederum konnte nur heißen, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, ganz gleich, wo es lag. Das konnte ihm nur gleichgültig sein. Die Hauptsache war, dass sie mit dem ganzen gewaltigen Komplex auf eine Welt hinabsanken, auf der es Wärme gab – und Rettung vor dem Kältetod.

      Aber noch war es nicht so weit. Noch herrschten über dreißig Grad minus, und Alaska Saedelaere sank an Monkeys Kompaktkörper hinab. Er wurde von Schraubstockhänden gepackt und wieder hochgerissen.

      Seine Augen waren geschlossen, aber er sah schlangenförmige Ungeheuer, die von allen Seiten auf ihn eindrangen. Er hörte sie kreischen – aber nein, es waren seine eigenen Schreie. Der Mann mit der Maske stand kurz davor, seinen Verstand zu verlieren.

      Etwas schlug furchtbar schmerzhaft gegen seinen Hals, unterhalb der Maske. Er hörte Monkeys Rufe. Sein Bewusstsein tauchte aus unergründlichen Tiefen wieder an die Oberfläche zurück. Er sah den Oxtorner ausholen und spürte einen erneuten Schmerz am Hals.

      Dann verlor Alaska Saedelaere das Bewusstsein.

      *

      Als er wieder zu sich kam, lag er in den Armen des USO-Chefs. Monkey trug ihn vor sich her. Er fror immer noch, aber die Temperaturen ließen sich jetzt ertragen. Vor ihnen öffneten sich Türen und Schotten. Sie gingen über lange Korridore, und Saedelaere bildete sich ein, den Weg zu kennen: Es war der gleiche, den sie vor vielen Stunden genommen hatten, tiefer in den Gebäudekomplex hinein.

      »Sie können mich herunterlassen«, sagte er zu dem Oxtorner. »Ich kann wieder allein gehen.«

      Monkey tat ihm den Gefallen – mit dem Ergebnis, dass Saedelaere beim ersten Schritt zusammenbrach. »Narr!«, sagte Monkey nur und lud ihn sich wieder auf die Arme.

      Er trat auf einen Korridor hinaus, dem sich mehrere andere anschlossen. Rechts und links gab es offen stehende Räume, die allesamt leer waren. Aber es wurde deutlich wärmer. Monkey näherte sich, mit Saedelaere auf den Armen, wieder der Peripherie, den Eingangszonen, durch die sie den Komplex betreten hatten.

      Die Erwärmung schritt jetzt schnell voran. Wie immer ihre Zielwelt beschaffen war, es musste sich um einen relativ heißen Planeten handeln.

      »Dort!«, sagte Saedelaere plötzlich. »Da sind Fenster. Wir müssen dicht vor den Außenmauern sein!«

      Monkey riskierte es, ihn wieder abzusetzen. Diesmal blieb Alaska auf seinen Beinen stehen. Er schwankte zwar leicht, fiel aber nicht.

      Die beiden ungleichen Partner näherten sich den Fenstern, großen ovalen Einlassungen in das Material des Gebäudekomplexes, und sahen hinaus. Was sie erblickten, raubte ihnen den Atem.

      Sie schwebten über einem Planeten, der auf den ersten Blick vollkommen kahl wirkte. Es gab, wenigstens aus ihrer Sicht, keine grünen oder braunen Flecken; sie schienen sich höchstens einige wenige Kilometer über seiner Oberfläche zu befinden. Diese Welt war grau in den unterschiedlichsten Tönen. Schnurgerade kanalisierte Flüsse schimmerten im Sonnenlicht. Die Oberfläche schien vollkommen künstlich zu sein – alles andere als einladend.

      Alaska und Monkey hatten in ihrer Lage allerdings keine großen Ansprüche. So, wie es aussah, würden sie landen und waren erst einmal gerettet. Der Flug, ungeschützt durch den interstellaren Raum, lag hinter ihnen. Sie hatten überlebt.

      »Ich kann weiter entfernt riesige Gebäudekomplexe erkennen«, teilte Monkey mit.

      Alaska blickte ihn fragend an. Natürlich sah der Oxtorner mittels der Telefunktion seiner Kunstaugen um ein Vielfaches besser als er. Doch Monkey sagte nichts mehr.

      »Aber kein Grün«, murmelte Saedelaere. »Wie soll hier eine Atmosphäre aufrechterhalten werden? Ich meine, eine Sauerstoffatmosphäre, die wir atmen können?«

      Auch dazu schwieg Monkey. Er schien gesagt zu haben, was zu sagen war – seiner Ansicht nach.

      Die technischen Anlagen? Waren einige von ihnen Sauerstofferzeuger? Alaska schüttelte den Kopf. Noch war überhaupt nicht gesagt, dass es sich um eine Sauerstoffatmosphäre handelte. Es war reines Wunschdenken, wenngleich ...

      »Ord Agenda war eine Sauerstoffwelt«, sagte der Mann mit der Maske. »Und hier in diesem Komplex herrscht ebenfalls Sauerstoffatmosphäre. Für wen immer er gedacht ist, es muss sich um Sauerstoffatmer wie wir handeln.«

      Sie sanken extrem langsam, zumindest hatten sie den Eindruck. Der Weltraumtraktor schien seine Fracht exakt zu justieren, während er sich über die Oberfläche der Welt bewegte.

      »Unter uns liegt jetzt ein endlos ausgedehntes Industriegelände«, sagte Monkey nach einer Weile.

      Alaska konnte es jetzt selbst sehen. Wie stählerne Rippen zogen sich einzelne Anlagen nebeneinander über die Welt. Ein Ende war nicht zu erkennen. Die einzelnen »Rippen« waren durch Rohrkonstruktionen vielfach miteinander verbunden. Dazwischen ragten überall Türme auf, deren hohe Dächer in der Sonne gleißten. Riesige Kugeltanks machten die Anlage noch geheimnisvoller.

      »Können Sie Lebewesen entdecken?«, fragte Alaska.

      »Fahrzeuge«, antwortete Monkey. »Gleiter, die sich zwischen den Türmen und Kugeln bewegen. Aber sie können auch robotisiert sein.«

      Alaska fragte sich, wie hoch die Temperaturen auf diesem Planeten sein mochten. Für Monkey bestimmt erträglich, aber für ihn?

      Der Weltraumtraktor senkte sich mit dem Gebäudekomplex weiter hinab. Alaska sah eine riesige freie Fläche, die ihn an ein Landefeld eines Raumhafens erinnerte. War das ihr Ziel?

      Seine Aufmerksamkeit wurde wieder auf die riesigen Kugeln gelenkt. Sie standen auf Stelzen und erinnerten so an die alten Kugelraumschiffe auf ihren Teleskoplandestützen. Aus dem Boden führten Dutzende von gebogenen Röhren oder Schläuchen in ihre Unterseite hinein.

      Jetzt entstanden in zweien von ihnen kreisrunde Öffnungen. Sekunden später waren die Kugeln in eine Art Dampf gehüllt. Gleiter, die sich in ihrer Nähe befanden, wichen schnell aus. Das Ganze dauerte noch an, als der Gebäudekomplex vom Planeten Ord Agenda auf dem freien Feld sanft landete.

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