Perry Rhodan Neo 226: Erbe des Kristallthrons. Lucy Guth
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Band 226
Erbe des Kristallthrons
Lucy Guth
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
19. Flucht durch den Kristallpalast
21. In einem verlorenen Himmel
Gut fünfzig Jahre nachdem Perry Rhodan auf Außerirdische getroffen und die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen ist, haben sich terranische Siedlungen auf verschiedenen Welten entwickelt. Die Solare Union bildet die Basis eines friedlich wachsenden Sternenreichs.
Als aus dem Imperium der Arkoniden beunruhigende Nachrichten zur Erde dringen, reist Rhodan nach M 13. Er erlebt mit, wie die bisherige Herrscherin gestürzt wird. Mascudar da Gonozal, ein Imperator aus ferner Vergangenheit, will mit allen Mitteln an die Macht gelangen, was fatale Folgen für die Menschheit haben kann.
Während Mascudar sich auf die Machtübernahme vorbereitet, wollen die Menschen die MAGELLAN zurückerobern. Dieses Raumschiff hatten sie kurz zuvor den Arkoniden übergeben müssen. Ein riskanter Einsatz führt Perry Rhodan ins Arkonsystem zurück. Dort gerät Mascudars Sohn und Rhodans Freund Atlan zwischen die Fronten und in Loyalitätskonflikte – denn er ist der ERBE DES KRISTALLTHRONS ...
1.
Kristallscherben
Mit angehaltenem Atem presste sich Mirona Thetin an die steinerne Wand des Gangs. Ihr Puls raste, die Anstrengung ließ ihren Hals eng werden. Der Stein in ihrem Rücken strahlte eine eisige Kälte aus – dieselbe Kälte, die Mirona überall auf Arkon entgegenschlug. Sie hielt sie nicht mehr aus, diese Kälte. Sie hatte sie nicht verdient. Sie war Faktor I, verdammt noch mal! Man hätte ihr als Herrscherin über das Sternenreich von Andrumidia Hochachtung und Respekt zollen müssen. Stattdessen rannte sie wie ein Dieb durch die Gänge des Kristallpalasts. Es ist unwürdig.
Natürlich hatte sie keine andere Wahl. Nicht, wenn sie sich nicht zu einer Figur in diesem elenden Spiel der Kelche, dem Ringen der Hochadelsfamilien um Macht und Einfluss am imperialen Hof, machen lassen wollte. Sie konnte sich auf niemanden mehr verlassen. Nicht mal auf Atlan.
Der Gedanke an ihren Geliebten versetzte Mirona einen Stich, schnell verdrängte sie diese Irritation. Stattdessen spähte sie mit gezogenem Strahler um die Ecke. Bislang war es ihr gelungen, den Wachen aus dem Weg zu gehen. Falls nötig, würde sie aber auch nicht zögern, Gewalt anzuwenden, um zu entkommen – sie hatte noch Asse im Ärmel. Der Gang vor ihr war leer. Die von ihr aus linke Wand war noch nicht fertiggestellt und mit halbdurchsichtigen, hellgrauen Planen verhängt, die Mirona etwas primitiv erschienen. Wie etliche Bereiche des Kristallpalasts war auch dieser Teil eine Baustelle, weit davon entfernt, wieder den ursprünglichen Glanz zu erreichen, von dem Atlan ihr vorgeschwärmt hatte.
Mirona verzog spöttisch die Lippen. Die Arkoniden hängen zu sehr an altem Ruhm und Ehren der Vergangenheit. Ich an ihrer Stelle hätte den Kristallpalast kurzerhand abgerissen und etwas vollkommen Neues aufgebaut.
Der neue Haushofmeister hatte Schnappatmung bekommen, als sie Atlan gegenüber eine entsprechende Bemerkung hatte fallen lassen. Trottel. Was soll es bringen, ein fast völlig zerstörtes Gebäude wieder hochzuziehen? Es ist ein Projekt für Romantiker und Traditionalisten. Genau das ist das Problem.
Mirona schob sich um die Ecke und huschte den Korridor entlang, der auch im weiteren Verlauf immer wieder mit Staubsperrplanen verhängt war. Es war ihr Glück, dass ihre Zimmerflucht relativ günstig im Trichtergebäude lag. Mascudar da Gonozal war nicht so dreist gewesen, bereits vor seiner Inthronisierung in die Gemächer des Imperators im obersten Stockwerk einzuziehen. Noch residierte er stattdessen in den althergebrachten, weitläufigen Gemächern der da Gonozals, die sich nach wie vor auf mittlerer