YOLO. Paul Sanker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу YOLO - Paul Sanker страница

Автор:
Серия:
Издательство:
YOLO - Paul Sanker

Скачать книгу

ne/>

      Paul Sanker

      YOLO

      Wir treffen uns im nächsten Level

      AndroSF 113

      Paul Sanker

      YOLO

      Wir treffen uns im nächsten Level

      AndroSF 113

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      © dieser Ausgabe: Mai 2021

      p.machinery Michael Haitel

      Titelbild: Andreas Schwietzke

      Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda

      Lektorat & Korrektorat: Michael Haitel

      Herstellung: global:epropaganda

      Verlag: p.machinery Michael Haitel

      Norderweg 31, 25887 Winnert

      www.pmachinery.de

      für den Science Fiction Club Deutschland e. V., www.sfcd.eu

      ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 243 0

      ISBN dieses E-Books: 978 3 95765 854 8

      YOLO ['joʊ.loʊ]: Jugendwort 2012, Akronym für die englische Phrase »you only live once«, die Aufforderung, eine Chance zu nutzen und einfach Spaß zu haben, egal welchen Gefahren man sich aussetzt, welche Verbote man missachtet oder ob man Disziplin, Ordnung und Vernunft außer Acht lässt. Daneben ruft YOLO zu Risikobereitschaft und unkonventionellem Vorgehen auf und soll den Eindruck vermitteln, dass der Sprecher »die Lage im Griff habe«.

      (nach: de.wikipedia.org/wiki/YOLO)

      Prolog

      Die dürre Gestalt lag wie eine gebrochene Strohgarbe auf dem alten, dunklen Eichenparkett des kreisrunden Zimmers. Der vollkommen fensterlose Raum durchmaß vielleicht zwanzig Quadratmeter, die Deckenhöhe betrug mindestens fünf Meter.

      Eine breite Holzplatte war in Hüfthöhe rundherum an der Wand angebracht, lediglich unterbrochen durch eine Stahltür, die durch zwei breite Querriegel zusätzlich zu einem elektronischen Verriegelungsmechanismus verschlossen wurde.

      Die kuppelförmige Decke war mit verschnörkelten Stuckornamenten verziert, dazwischen befand sich ein Fresko mit zwei gigantisch vergrößerten Händen, die sich mit ihren Zeigefingern ganz nahe kamen, ohne einander zu berühren; die Nachbildung eines Ausschnittes von Michelangelos Erschaffung Adams aus der Sixtinischen Kapelle.

      Auf der Holzplatte reihten sich zahllose Computermonitore und Tastaturen nebeneinander, ebenso einige Drucker. Unter der Holzplatte standen mehr als ein Dutzend Rechner.

      Die dürre Gestalt bewegte sich langsam, drehte sich wie im Zeitlupentempo auf den Rücken und breitete die Arme nach beiden Seiten aus. Die Füße schlug sie übereinander. Jetzt war zu erkennen, dass es sich um einen Mann handelte. Nein … um einen Jungen. Fast noch ein Kind. Sein Kopf war nach rechts gewandt, das Kinn berührte beinahe die Schulter. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck der Erschöpfung. Er weinte, leises Schluchzen war zu hören. Tränen liefen ihm die Wangen herab. Der Junge hatte kurze, rostrot gefärbte Haare, trug verwaschene Jeans und ein schmutziges, braunes T-Shirt. Auffällig war ein blaugrünes Medaillon, das daran steckte.

      Die vielen Monitore in dem kreisrunden Raum waren ausgeschaltet. Nur auf einem Siebzehn-Zoll-Flatscreen, der sich über dem Kopf des am Boden Liegenden befand, war ein Bild zu sehen: Zwei Gestalten, beide offensichtlich tot, lagen hingestreckt auf dem Boden einer trostlosen Hügellandschaft. Es war Nacht, doch im fahlen, gespenstisch leuchtenden Dunst erkannte man im Hintergrund auf einer Erhebung drei Galgenbäume, an denen abgemagerte und in Lumpen gekleidete Kreaturen mit auf den Rücken gebundenen Armen und gefesselten Füßen hingen. Die Körper schaukelten sacht hin und her. Auf der Schulter eines Erhängten saß ein Rabe und pickte vorsichtig ein Auge aus dem Schädel des Leichnams. Wie ein dunkler Schatten flog er mit seiner Beute davon.

      Die beiden Gestalten am Boden sahen ganz anders aus als die unglücklichen Galgenvögel. Offensichtlich hatte es sich bei ihnen noch vor Kurzem um stolze und mächtige Kämpfer gehandelt. Der eine – ein vornehmer Ritter aus dem Mittelalter – trug eine prächtige Rüstung. Das Helmvisier war heruntergeklappt. Ein Messer steckte in seinem Hals. Neben ihm lag ein riesiges, prachtvoll verziertes Schwert. Um den Körper des Ritters hatte sich eine dunkle Blutlache ausgebreitet.

      Bei näherem Hinsehen wurde erkennbar, dass es gar keine zweite Gestalt gab. Es handelte sich vielmehr nur um einen Haufen nasser Kleider in einer Wasserpfütze. Neben einem langen, schwarzen Samtumhang lagen der breite Hut eines Magiers und ein silberner Ring in Form einer zusammengerollten Schlange.

      Der rothaarige Junge auf dem Eichenparkett hatte aufgehört zu weinen. Vielleicht war er zu erschöpft. Er hielt die Augen geschlossen. »Frank, warum hast du das nur getan?«, flüsterte er. Dann schlief er ein.

      1 | Das Armband

      Der edle Paladin ritt mit seinem Schlachtross durch die öde Wüstenlandschaft Dalarions. Die Sonne brannte erbarmungslos vom wolkenlosen Himmel herab. Trotz seiner Plattenrüstung und seines auf dem Rücken hängenden Schwertes Seelenschinder spürte Hard2drive die Hitze nicht. Er war einzig und allein auf seinen Auftrag konzentriert, zu Ehren seiner edlen Gilde die mörderische Bestie zu erlegen.

      Er stieg vom Pferd, ging einige Schritte vorwärts über den staubigen, ausgedörrten Boden, der nur vereinzelt von Disteln und Unkräutern bewachsen war. Langsam zog er das Schwert aus der Scheide.

      In der scharfen Klinge spiegelten sich die gleißenden Sonnenstrahlen. Das tödliche Metall glänzte wie glühende Lava. Vorsichtig schlich Hard2drive Schritt für Schritt vorwärts, bog langsam um einen Felsvorsprung und stand plötzlich vor einer Gruppe mannshoher Dornenbüsche, die nicht erkennen ließen, was sich dahinter verbarg.

      Er vernahm ein leises, aber bedrohliches Knurren, klappte entschlossen das Visier seines magischen Helmes Schattenzahn herunter und ging weiter. Mit einer kurzen rituellen Beschwörung aktivierte er seine Aura Frostsphäre, die ihn vor heimtückischen Angriffen seiner Gegner schützen sollte. Ein blauer Glanz umwaberte ihn, als er aus der Deckung des vordersten Dornenbusches trat.

      Da stand es vor ihm, keine hundert Meter entfernt, ein Monster von mehr als drei Metern Länge und fast zwei Metern Schulterhöhe. Die Bestie stieß ein ohrenbetäubendes Brüllen aus, als sie ihn sah. Anfangs kam sie langsam auf ihn zu und wurde dann immer schneller.

      Die Erde bebte unter ihrem massigen Körper mit dem schmutzig gelben Fell. Sie schüttelte den riesigen Schädel mit der furchterregenden Mähne. Ihr Maul war weit aufgerissen und zeigte zwei Reihen mörderischer Zähne. Zwei lange, gebogene, dolchartige Eckhauer überragten die Lefzen.

      Der Paladin blieb breitbeinig stehen und erwartete regungslos den Angriff des Säbelzahnlöwen. Der war nur noch wenige Meter entfernt, da setzte er zum Sprung an und schoss

Скачать книгу