Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung. Peter Schmidt

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Das Baustellenhandbuch Bauwerksabdichtung - Peter Schmidt

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• Anforderungen an den Untergrund und dessen Vorbereitung (siehe Abschnitt Dreieck „Anforderungen an den Untergrund“) • Regeln zur Verarbeitung der Stoffe und Funktionsschichten des Dachaufbaus einschließlich der Abdichtungsschicht

      

Witterungsbedingungen

       {Witterungsbedingungen}

      Die Abdichtung darf nur bei geeigneten Witterungsbedingungen ausgeführt werden:

Temperaturen von mind. 5 °C
keine Nässe, Regen, Schnee, Eis
kein starker Wind

      Bei Temperaturen unter 5 °C oder abweichenden Wetterbedingungen sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, wenn die Abdichtung dennoch ausgeführt werden soll (z. B. durch Einhausung mit einem Zelt o. Ä. und Klimatisierung).

      

Ausführung einer Trennschicht/-lage

      Eine Trennschicht bzw. Trennlage ist in folgenden Fällen erforderlich:

zwischen Stoffen, die untereinander unverträglich sind
wenn der Untergrund ein Perforationsrisiko darstellt
um Bewegungen des Untergrunds nicht auf die Abdichtung zu übertragen
aus Brandschutzgründen

      Trennlagen werden lose verlegt oder teilflächig mit dem Untergrund verklebt.

      

Trägerlage

       {Trägerlage}

      Eine Trägerlage ist bei Abdichtungen aus Flüssigkunststoffen einzubauen, wenn im Untergrund Stoßfugen vorhanden sind (wie z. B. bei Wärmedämmstoffen, Holzschalungen).

      Trägerlagen können auch bei chemischer Unverträglichkeit zwischen Abdichtung und Untergrund die Funktion einer Trennlage übernehmen.

      Stoffe für Trägerlagen siehe Abschnitt Dreieck „Trägerlagen“

      

Ausführung der Wärmedämmschicht

       {Wärmedämmschicht}

      Für Dächer geeignete Wärmedämmstoffe müssen den Anwendungstypen DAA (DAA: Dämmung unter der Abdichtung) und DUK (DUK: Umkehrdach) nach DIN 4108-10 entsprechen.

WärmedämmstoffAnwendungstyp nach DIN 4108-102)Druckbelastbarkeit nach DIN 4108-102)Anwendungsbereich
KurzzeichenBezeichnung
MWMineralwolledämmstoffe nach DIN EN 13162DAA60 kPa bei 10 % Stauchung1)nicht genutzte Dächer
EPSPolystyrol-Hartschaum nach DIN EN 13163DAAdmnicht genutzte Dächer
dhnicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung
ds
DUKkeine genormte Anwendung
XPSPolystyrol-Extruderschaum nach DIN EN 13164DAAdm/dh/ds/dxnicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung, Umkehrdächer
DUKdh/ds/dx
PURPolyurethan-Hartschaum nach DIN EN 13165DAAdh/dsnicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung
DUKkeine genormte AnwendungUmkehrdächer
CGSchaumglas-Dämmstoffe nach DIN EN 13167DAAdh/ds/dxnicht genutzte Dächer, begehbare Flächen, z. B. Terrassen, intensive Dachbegrünung
DUKkeine genormte AnwendungUmkehrdächer
1) nicht genutzte Dächer2) bzw. bauaufsichtlicher Zulassung
DAA: Dämmung unter der Abdichtung, vor Bewitterung geschütztDUK: Dämmung auf der Abdichtung, der Bewitterung ausgesetzt (Umkehrdach)
dm: mittlere Druckbelastbarkeitdh: hohe Druckbelastbarkeitds: sehr hohe Druckbelastbarkeitdx: extrem hohe Druckbelastbarkeit

      Tab. 23: Geeignete Wärmedämmstoffe für Dächer

      Bei genutzten Dächern mit Abdichtung aus FLK mit integrierter Nutzschicht und Wärmedämmung ist auf der Wärmedämmschicht eine lastverteilende Unterlage anzuordnen.

      

Ausführung der Dampfdruckausgleichsschicht

       {Dampfdruckausgleichsschicht}

      Eine Dampfdruckausgleichsschicht wird hergestellt, indem die Abdichtung punkt- oder unterbrochen streifenweise auf den Untergrund aufgeklebt oder lose verlegt wird.

      Bei FLK kann eine ebenfalls punkt-/streifenförmig aufgeklebte oder lose verlegte Trägerlage die Funktion der Dampfdruckausgleichsschicht übernehmen.

      Bei Abdichtungen, die auf einer Wärmedämmschicht aus Mineralwolle aufgebracht sind, ist keine Dampfdruckausgleichsschicht erforderlich, da der Druckausgleich in der Mineralwolle erfolgt.

      

Ausführung der Abdichtung

      Der Abdichtung dürfen keine planmäßigen Kräfte, die parallel zur Abdichtungsebene wirken, zugewiesen werden.

      Die Abdichtung kann nur flächige Druckkräfte aufnehmen, die senkrecht auf sie wirken. Insbesondere bei genutzten Dächern treten größere Lasten aus der Nutzung und Verkehr auf. Die Abdichtung ist für solche Druckbeanspruchungen nachzuweisen. Gegebenenfalls sind geeignete Konstruktionen zum Lastabtrag vorzusehen.

      Je nach Stoffart ist die Abdichtung einlagig (bei Kunststoff- und Elastomerbahnen sowie bei flüssig zu verarbeitenden Stoffen) oder mehrlagig (bei Bitumen- und Polymerbitumenbahnen) auszuführen.

      

Ausführung der Abdichtung mit Bitumen- und Polymerbitumenbahnen

      

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